Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)
Autoren: S. Pavlovic
Vom Netzwerk:
Abitur und wollen sich um die Schule kümmern … keine Ahnung. Ich schätze, wir werden erwachsen.“
    „Alter ist ja wohl kein Grund! Schau dir die Rolling Stones an, das sind Rentner!“
    „Trotzdem. Wenn etwas vorbei ist, muss man es gehen lassen.“
    „Aber es ist nicht vorbei! Ich habe euch gestern gehört! Es ist nicht vorbei!“
    Mick verzieht das Gesicht.
    „Komisch. Ich dachte, du würdest dich freuen.“
    „Idiot. Wie soll ich mich über etwas freuen, das dich unglücklich macht?“
    „Ich weiß nicht, ob es mich unglücklich macht. Kathy und die Jungs sind gut, keine Frage, aber … die Band hat ihnen nie das bedeutet, was sie mir bedeutet hat. Die Band war mein Leben. Und es ist einfach scheiße, wenn man immer versucht, die Leute so anzutreiben, obwohl die das gar nicht wollen. Außerdem bin ich vielleicht sowieso bald weg.“
    Daniel lässt Tupfer und Pflaster sinken.
    „Weg? Wie meinst du das?“
    „Na ja.“
    Mick begutachtet die weiße Bettdecke, als gäbe es darauf etwas zu sehen.
    „Es gibt ein ziemlich cooles Musik-Internat in München. Die nehmen da nur Leute mit besonderer Begabung. Man kann da Abitur machen … und sich gleichzeitig musikalisch ausbilden lassen. Ich hab mich dort beworben. Das war, bevor ich dich kannte.“
    „Und?“, sagt Daniel mit trockenen Lippen. Mick lächelt schmal.
    „Ich war dort zum Vorspielen. Kurz nach Ostern. Die waren etwas überrascht, dass ein Kandidat Pink Floyd-Soli spielt, aber die Geige hat es dann rausgerissen. Sie würden mich nehmen, sobald sie einen Platz frei haben.“
    „Und … wie wahrscheinlich ist das?“
    „Keine Ahnung. Nicht sehr, glaube ich. Einer muss abspringen, damit ich nachrücken kann. Und wer macht das schon? Das ist ein Hauptgewinn, eine solche Schule. Du machst dein Zeug und den anderen halben Tag machst du Musik.“
    Daniel zieht die Schutzfolie von einem Pflaster und klebt es vorsichtig auf Micks Arm. Ein zweites schneidet er sorgfältig zurecht und polstert die verletzte Stelle mit steriler Gaze, ehe er das Pflaster aufklebt.
    „München“, sagt er schließlich. „Na ja. Besser als Hamburg. Du könntest heimkommen, an den Wochenenden. Ich schätze, du wirst sowieso ein Auto bekommen, zum Achtzehnten?“
    „Vielleicht. Bis dahin ist jedenfalls Zugfahren angesagt … die nächsten eineinhalb Jahre.“
    „Huh?“
    „Ich werde nicht achtzehn, im Januar“, sagt Mick. „Ich werde siebzehn.“
    „Äh …“
    „Ich hab mal eine Klasse übersprungen.“
    „Du bist sechzehn?“
    „Sehr scharfsinnig.“ Mick versucht ein schiefes Grinsen. „Aber dein Glück ist, dass ich auf ältere Männer stehe.“
    „Warum hast du mir das nie gesagt?“
    „Du hast nicht gefragt.“
    Daniel stöhnt auf und lässt sich nach hinten aufs Bett fallen.
    „Gibt es noch etwas, das du loswerden möchtest, wo wir gerade dabei sind?“
    „Ja.“
    „Dann raus damit.“
    „Ich liebe dich.“
    Pause.
    „Das kommt überraschend … auf eine Art.“
    „Ja. Für mich auch.“
    Mick streckt sich neben Daniel aus und starrt gegen die Decke.
    „Ich hab mich einfach nicht getraut. Weißt du, Jo zu lieben, war einfach. Ich konnte ihn sowieso nicht haben. Schon bevor er mit Lilli zusammenkam, konnte ich ihn nicht haben. Aber du … du warst wirklich da. Das hat mir Angst gemacht. Aber als ich weg war … die letzten paar Wochen … hab dich vermisst, nicht Jo. Das hat mir die Augen geöffnet, sozusagen.“
    „Oh. Huh. Das … also … das ist krass.“
    „Ja.“
    Daniel schließt die Augen.
    „Noch was?“
    „Nein. Fertig.“
    Daniel fragt sich, ob er wissen will, wo Mick in den vergangenen Wochen gewesen ist, aber noch mehr Geständnisse können sie vielleicht beide nicht verkraften und so fragt er nicht.
    Er blinzelt hinüber. Mick fixiert ihn mit riesigen Tiefseeaugen, sein Gesicht ist so ernst, dass er beinahe fremd aussieht.
    Daniel streckt die Hand aus und streicht vorsichtig über Micks Arme.
    „Wer wird dich denn flicken, wenn ich nicht da bin?“, fragt er.
    „Ich weiß nicht“, sagt Mick. „Vielleicht kann ich ja lernen, nicht mehr so oft kaputt zu sein.“
    Daniel nickt. Seine Hand wandert hinauf zu Micks Gesicht und Mick dreht den Kopf und legt die Wange in Daniels Handfläche.
    „Ich hätte gerne ein Leben, mit dem ich klarkomme“, sagt Mick. „So wie du. Du … passt einfach in dein Leben rein. Du hast alles im Griff.“
    „Mein Leben ist ziemlich klein, Mick. Und trotzdem habe ich längst nicht alles im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher