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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)
Autoren: S. Pavlovic
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Griff.“
    „Aber du bist zufrieden, oder?“
    Daniel nimmt sich einen Augenblick Zeit, um nachzudenken. Das Ergebnis überrascht ihn selbst.
    „Ja. Im Grunde schon. Ich denke immer, das, was schlecht läuft – das muss ja nicht für immer so bleiben.“
    „Siehst du. Ich will auch ein solches Leben. Aber ich habe so viel versaut. Eigentlich alles. Ich habe die Band auseinander gebracht. Ich habe Jo verloren. Ich hab’s mir mit meinen Eltern verschissen. Ich habe dich unglücklich gemacht. Ich habe mir sogar selber dabei zugesehen und konnte es nicht stoppen.“
    Daniel dreht sich auf den Bauch, macht sich lang und fischt sein Handy aus der Tasche, die in einem Knäuel auf dem Boden liegt.
    „Hier“, sagt er und hält Mick das Handy hin.
    „Huh?“, sagt Mick.
    „Da sind noch drei Euro zwanzig Restguthaben drauf. Damit kannst du Jo anrufen und die Sache mit ihm klären.“
    „Aber …“
    „Jetzt los! Oder glaubst du, so ein Leben wie meines kriegt man geschenkt?“
    „Und … wenn er es nicht klären will?“
    „Er ist so lang mit dir befreundet wie du mit ihm. Und wenn ich mir vorstelle, dass er bei Lilli nur halb so viel rumheult wie du bei mir, kann er von Glück reden, wenn sie ihm keinen Knoten in die Zunge macht. Also, los. Tu ihm was Gutes und ruf an.“
    Mick zögert, dann nimmt er das Handy an sich.
    „Gehst du raus zum Telefonieren?“, sagt Daniel. „Ich will inzwischen ein bisschen fernsehen.“
    Mick nickt gehorsam und rappelt sich vom Bett auf. Er greift die Fernbedienung vom Tisch und wirft sie Daniel zu. An der Tür dreht er sich noch einmal um, als Daniel „He“, sagt.
    „Was?“
    „Ich dich auch“, sagt Daniel.
     
    ***
     
    Daniel wacht auf, weil jemand den Fernseher ausschaltet.
    „Lass“, murmelt er. „Ich will das sehen.“
    Die Matratze erbebt unter ihm und jemand atmet ihm ins Gesicht.
    Daniel öffnet die Augen. Mick ist zurück. Draußen ist es stockdunkel und die nächtliche Großstadt blinzelt durchs Fenster.
    „Wie spät isses?“, murmelt Daniel.
    „Keine Ahnung“, sagt Mick. „Kurz nach elf oder so.“
    „Du hast aber lang telefoniert, von dreizwanzig.“
    „Jo hat zurückgerufen.“
    „Ach so.“
    Mick lässt sich auf den Rücken fallen.
    „Vielleicht sollten wir heimfahren“, sagt er.
    „Gute Idee“, gähnt Daniel.
    „Morgen“, sagt Mick. „Morgen fahren wir heim. Aber vorher müssen wir noch eine Sache erledigen.“
    „Okay“, murmelt Daniel, dem schon wieder die Augen zufallen.
    „Schlaf gut“, flüstert Mick und küsst zart Daniels Wange.
    „Mmmm“, murmelt Daniel.

13. FLIEGENDE FISCHE
     
    Der Schülerausweis spart ihnen ein paar Euro beim Eintritt und so reicht das restliche Bargeld gerade so für zwei Karten. Durch ein Drehkreuz gelangen sie in den schummrigen Eingangsbereich und Daniel bleibt stehen und versucht, zu begreifen, dass er wirklich, wirklich hier ist.
    „Mach einen Schritt!“ Mick deutet auf den Ansturm von Besuchern hinter ihnen. „Sonst wirst du umgerannt.“
    Daniel gehorcht automatisch. Sein Blick geht in die Ferne und fängt sich in einem Wald von Wasserpflanzen, zwischen denen kleine Schatten huschen.
    Es ist ein wunderbarer, perfekter, goldener Glücksmoment, viel besser als in seinen Träumen, denn in seinen Träumen ist Mick nicht dabei gewesen.
    Mick legt ihm den Arm um die Schulter und zieht ihn voran. Arm in Arm wandern sie von einem Aquarium zum nächsten, schauen wie durch ein Fenster in tropische Meere, asiatische Reisfelder und südamerikanische Flussläufe. Daniel hört sich reden, zum einen, weil er seine Begeisterung am besten in langen, wissenschaftlichen Monologen los wird, zum anderen, weil Mick wissen wollte, was es da zu sehen gibt und das ist ihm Anlass genug.
    Und dann steht er doch verstummt vor einem Fenster, hinter dem eine riesige Wolke kleiner, blau flirrender Fischchen gemächlich durch das Geäst eines versunkenen Baumes zieht.
    „Neons“, flüstert Daniel. „Und sie bewegen sich im Schwarm! Wie viele sind das, dreihundert? Mehr? Wunderschön.“
    „Sind das nicht solche, die du auch hast?“, fragt Mick.
    „Ja“, sagt Daniel erstickt. „Und ich will meine hierher bringen und sie da drin frei lassen.“
    „Dafür liebe ich dich.“ Mick drückt einen Kuss in Daniels Haare.
    Vor den riesigen Landschaftsbecken setzen sie sich auf die Stufen und beobachten die gewaltigen Arapaimas und Piranhas, wie sie gemächlich ihre Runden drehen. Naturgemäß ist Mick von den urtümlichen
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