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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)
Autoren: S. Pavlovic
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zugreift.
    „Ihr Zimmer hat die Nummer fünfzehn-null-drei.“ Die Stewardess schiebt Mick eine flache, weiße Karte über den Tresen. „Fünfzehnter Stock. Die Zimmer darüber sind leider alle ausgebucht.“
    Mick nimmt die Karte an sich.
    „Das ist in Ordnung. Vielen Dank.“
    „Angenehmen Aufenthalt“, wünscht die Stewardess und wendet sich einem anderen Gast zu, der offenbar ein Problem mit seiner Abrechnung hat.
    „Das war ja einfach“, sagt Daniel verblüfft, als sie auf dem Weg zu den Aufzügen sind.
    „Sag das nicht.“ Mick verzieht das Gesicht. „Du weißt nicht, wie lange ich gebraucht habe, bis ich die Unterschrift meines Vaters perfekt drauf hatte.“
    Der Lift kommt und öffnet lautlos seine Türen. Innen ist er komplett verspiegelt. Die zwei Teenager im Spiegel sehen aus, als hätte einer davon morgens den Kopf in einen Bach gesteckt und der andere nicht mal das.
    Und sie sehen verliebt aus, denn sie küssen sich vom Erdgeschoss bis in den fünfzehnten Stock, ungeachtet der Japaner, die im dritten Stock zusteigen.
    Das Zimmer ist ein bisschen eng und atmet den Charme der Siebzigerjahre. Das Bett aber ist breit, weiß und fluffig, es gibt eine Badewanne mit Whirlpoolfunktion und Daniel denkt, dass er sich hier mit Mick einfach verbarrikadieren könnte, bis die Polizei die Tür aufbricht.
    „Nicht schlecht“, sagt Mick und sieht sich fachmännisch um. „Schau mal. Sogar Internet.“
    „Brauch ich nicht.“ Daniel lässt sich rücklings auf das Bett fallen. Die Sprungfedern wobbeln unter ihm, als hätte das Zimmer Seegang. „Die weite Welt kann mich mal.“
    Müdigkeit kriecht in seine Knochen und er denkt, dass er vielleicht alles noch mehr genießen könnte, wenn er mal ein paar Stunden geschlafen hätte, aber Mick hat andere Pläne, denn er lässt ohne falsche Scham die Hosen runter.
    „Willst du mich auf dem Bett oder in der Wanne?“, fragt er.
    „Bett“, murmelt Daniel. „Für Wanne müsste ich mich bewegen.“
    „Ist gut.“ Fügsam klettert Mick aufs Bett. „Heben wir uns die Wanne für später auf.“
    Wenn das so weiter geht, denkt Daniel, bevor er aufhört zu denken, wird er an Schlafentzug sterben, denn irgendwie gibt es mit Mick immer einen Grund, wach zu bleiben.
    Eine atemlose Ewigkeit später.
    „Dan“, sagt Mick. „He, Dan.“
    „Hmmm“, macht Daniel im Halbschlaf.
    „Daaanieeeel“, sagt Mick an Daniels Ohr und Daniel fragt sich, ob man lernen kann, einzuschlafen, während man an der Schulter gerüttelt wird.
    „Snlos“, murmelt er, obwohl er es eigentlich gar nicht wissen will.
    „Du sollst nicht einschlafen.“
    „Ich bin aber so entspannt.“
    „Du sollst nicht entspannt sein!“
    Daniel dreht sich stöhnend auf den Rücken.
    „Dann darfst du mir einfach keinen runterholen, Mann.“
    „Ich will rausgehen. Ich will was erleben. Dir den Swimmingpool zeigen, zum Beispiel.“
    „Wir haben nicht mal Badesachen. Und auch keine Zahnbürste, übrigens. Und keine Klamotten zum Wechseln. Wir sind echt nicht besonders gut ausgestattet.“
    „Ich finde, du bist hervorragend ausgestattet.“
    Mick drückt ein Küsschen auf Daniels Bauch und Daniel stöhnt gequält. Mick grinst.
    „Lass uns shoppen gehen“, schlägt er vor.
    In der Nähe gibt es ein Einkaufszentrum. Die Bäckerei im Eingangsbereich verkauft Kaffee in Pappbechern und so versucht Daniel, sich mit dem bitteren, viel zu heißen Zeug wieder auf Touren zu bringen, während Mick binnen einer halben Stunde mehr Geld ausgibt als Daniel in einem Monat. In der Drogerie lässt Mick das letzte Bargeld für einen Korb voll Zeug, in dem die wenigsten Dinge wirklich unverzichtbar sind. Bei dem großen Bekleidungsgeschäft nebenan probiert er alles Mögliche, dreht und wendet sich vor dem Spiegel, erzeugt schließlich eine satt dreistellige Rechnung, die er mit der Kreditkarte begleicht und eröffnet Daniel erst beim Verlassen des Ladens, dass er die Hälfte der Dinge in der Tüte gar nicht für sich selbst ausgesucht hat.
    „Uh”, sagt Daniel. „Das, das ... wäre doch nicht nötig gewesen.”
    „Hast du dich mal angesehen?”
    „Ich wusste nicht, dass ich hier einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen habe.”
    „Freu dich doch. Freust du dich nicht?”
    Daniel blickt zögernd in die Tüte.
    „Und du meinst, die Sachen passen mir?”
    „Na klar. Ich habe sie anprobiert und mir passen schließlich auch deine Sachen. Bis auf die Hosenbeine. Okay, du wirst vielleicht die Jeans unten umkrempeln
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