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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
Autoren: Sonya Kraus
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Mein Anti-Kater-Rezept: Nichts bereuen!

     
    Mein Anti-Kater-Rezept:
Nichts bereuen!
     
     
     
     
    Meine Lieben!
     
    Hand aufs Herz: Sie haben sich gefragt, warum ausgerechnet die Fernseh-Tussi Sonya Kraus Ihnen als neues Werk ein Buch über Glück, Erfolg und Spaß im Leben präsentiert, richtig? Und, ehrlich gesagt, wenn mir das vor fünf Jahren jemand prophezeit hätte – ich hätte ihm oder ihr ‘nen Vogel gezeigt.
    Die Idee für das Buch, das Sie in Händen halten, hat sich auch ein bisschen hintenrum angeschlichen – und es ist sehr persönlich geworden. Es geht hier ans Eingemachte, um nichts Geringeres als das Leben selbst! Doch stopp! Bevor ich Ihnen das genauer erläutere, folgen Sie mir doch bitte zu einer kleinen Begebenheit, die sich vor einer Weile zugetragen hat. Damals traf ich mich mit der Reporterin eines großen deutschen Magazins zum Interview. Ich war zu diesem Zeitpunkt hochschwanger. Das hieß, ich war – hormonell bedingt – ein bisschen unkonzentriert (Frauen, die schon mal schwanger waren, wissen, wovon ich rede). Darum kann ich nicht mehr mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, ob sich alles ganz genau so zugetragen hat, wie ich es in Erinnerung habe. Bitte verzeihen Sie mir darum etwaige Ungenauigkeiten. Aber ungefähr wie folgt muss es gewesen sein:
     
     
    SACHERTORTEN-SEX MIT JOHNNY –
ODER: WAS HATTEN SIE NOCH GLEICH GESAGT?
     
    Puh! Ich hatte in der letzten halben Stunde gefühlte drei Millionen Fragen zum Themenfeld »Baby« und außerdem noch etwas zum Bereich »Baby« beziehungsweise »Baby« beantwortet. Meine Konzentration hatte dabei deutlich nachgelassen. Plötzlich interessierte sich die ganze Welt nur noch für so brisante Aspekte meines Daseins wie »Junge oder Mädchen?«, »Stillen – ja oder nein«, »Job und Familie« oder »Was ist Ihre liebste Umstandsmode«? Wo waren die sonst so beliebten Fragen nach geplanten oder bereits durchgeführten Schönheits-OPs, Botox, meinen rattenscharfen »talk talk talk«-Outfits, der Echtheit meiner Haarfarbe und nicht zu vergessen: meinem Sexleben? Es war noch nicht einmal so weit, und schon wurde ich als Mutti der Nation wahrgenommen.
    Egal! Ich grübelte sowieso schon seit etwa zwanzig Minuten über viel wichtigere Angelegenheiten. Etwa der, wo sich hier das nächste Klo befand und wo ich so schnell wie möglich ein Stückchen Sachertorte nebst einem Häppchen eingelegtem Hering herbekam.
    Endlich beugte sich die Reporterin verschwörerisch über ihr MP3-Aufnahmegerät in meine Richtung und sagte: »Frau Kraus, noch eine letzte Frage – die stelle ich in allen meinen Interviews am Schluss. Also, ich möchte wissen …«
    Ich atmete innerlich auf. Gott sei Dank! Eine Frage, die schaffte ich jetzt auch noch. Genau in diesem Moment entdeckte ich glücklich hinten rechts in der Ecke des Lokals meine Rettung: das WC-Schild, und war für eine Sekunde abgelenkt.
    »... nicht mehr lange zu leben …?«
    Vor lauter Schreck hätte ich mich fast an meinem koffeinfreien Kräutertee verschluckt: »Wie? Was? Wer hat nicht mehr lange zu leben? Wissen Sie was, was ich nicht weiß?«
    Die Reporterin schielte demonstrativ auf meinen Bauch, der sich unter meiner Tunika wölbte wie ein zu prall aufgepumpter Gymnastikball. Ein Gymnastikball, der unbarmherzig fordernd auf meine bis zum Bersten mit Kräutertee gefüllte Blase drückte. Sie lächelte milde, als sei ich eine aus der Klapse entfleuchte Irre.
    »Nein, nein, keine Sorge. Das war nur hypothetisch gemeint. Die Frage war: Wenn Sie nur noch ein paar Tage zu leben hätten, gäbe es da irgendwas, was Sie gerne gemacht hätten, aber noch nicht gemacht haben? Eine Weltreise mit dem Mann an Ihrer Seite vielleicht? Oder möchten Sie vielleicht noch einen Film drehen?«
    Halleluja! Keine Baby-Frage! Es ging also noch! Doch bevor ich antworten konnte, kam endlich der Kellner, der in der letzten halben Stunde durch Abwesenheit geglänzt hatte, an unserem Tisch vorbei.
    »Darf es noch etwas sein?«
    »Haben Sie Sachertorte?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nein, tut mir leid, aber ich könnte Ihnen kalorienreduzierte Brombeer-Frischkäse-Torte, fettoptimierte Ananas-Quark-Torte, leichte Joghurt-Maracuja-Schnitten oder glutenfreie Südtiroler Buchweizentorte anbieten.«
    »Nein danke!«
    Saftladen! Wenn man in einem Café nicht mal mehr eine ordentliche klassische Sachertorte bekam, was war das Nächste? Männer ohne Testosteron? Fernseher ohne Bildschirm? Die Welt war dem Untergang geweiht!
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