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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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immer 'Johann' mit seinem eifrigen Gesicht und der echten Besorgnis, die sich über seine Begeisterung geschoben hatte. Bis sich seine Miene wieder aufhellte. „Die Lösung ist ganz einfach: Du wirst eine meiner Konkubinen werden. Da gibt es so einige, du wirst nicht weiter auffallen.“
    Er sagte das so dahin – als wäre es eine Auszeichnung, seine Kebse zu sein. Mila biss die Lippen fest aufeinander.
    Es war schwierig und gefährlich, als alleinstehende Frau fortzugehen und woanders neu zu beginnen. Doch es war nicht unmöglich. Sie hatte es einmal geschafft, und das würde sie ein weiteres Mal auch. Sie hatte also eine Wahl. Ich bleibe nur solange auf Ernberg, wie es gut für mich ist , versprach sie sich. Und bestimmte laut: „Ich werde nicht in Euer Bett kommen.“ 
    „Oh ...“ Johann war ehrlich verwundert. „Du willst nicht? Naja ... Das ist auch nicht notwendig. Es gibt viel hübschere Mädchen als dich.“
    „Mit dir würde ich auch nicht verkehren, wenn ich hübscher wäre“, schoss sie zurück. Und während sie sich noch die Hand auf den Mund schlug, weil sie den hohen Herrn so ungebührlich geduzt hatte, hörte sie ihn auflachen. Hingerissen?
    „Wobei Eure Schlagfertigkeit Euch um einiges attraktiver macht, als bloße Schönheit es jemals könnte“, lächelte er sie hintergründig an. „Also falls Ihr es Euch anders überlegt ...“
    Für einen kurzen Augenblick war Mila doch tatsächlich geschmeichelt. Das verräterische Lächeln verbiss sie sich zum Glück gerade noch rechtzeitig. „Das werde ich ganz gewiss nicht.“
    Johanns Lächeln war ungebrochen. Mit spöttischer Belustigung ließ er seine Augen an ihrem Körper entlang wandern. „Was eigentlich doch sehr schade ist ... aber solange du mir einen meiner Boten schickst, sobald der nächste Zeitreisende eingetroffen ist, soll es mir recht sein.“
    Ob sie das wirklich täte – und ob sie es mehr als einmal täte – würde sich zeigen. Vorerst nickte sie.
    Plötzlich hatte er ihr Buch in der Hand. „Das werde ich als Unterpfand behalten“, bestimmte er, als hätte er ihre Vorbehalte gehört. „Damit du auch wirklich wiederkommst.“
    „Aber ...“
    Ein Knall. Mila japste auf vor Schreck. Die Seitentür. Flog auf, vollkommen unvermittelt, ohne dass zuvor Schritte laut geworden wären. Johann neben ihr war ebenso erschrocken.
    „Was ist das da in deiner Hand, Johann?“, scholl es gebieterisch durch den Raum.
    Burgherr Meinhard höchstpersönlich. Ausgerechnet jetzt. Einen seiner Ritter, der obendrein sein Sohn war, vor einer Dienerin bloßstellend. Das war äußerst besorgniserregend. Mila wich zurück, mit beiden Händen nach hinten tastend, bis sie die Wand im Rücken fühlte. In welcher Richtung war die Tür, durch die sie gekommen war? Sie musste auf der Stelle von hier verschwinden – und nicht nur aus diesem Raum, sondern gänzlich. Aus der Burg, aus dem Dorf, aus Ruthi.
    „Vater, ich ... es ist nur ein Buch, Vater, kein Grund, so ...“
    „Wenn ich die Lage richtig deute, dann handelt es sich dabei um das Buch, das bei dieser zweifelhaften Küchenmagd gefunden wurde. – DU BLEIBST!“
    Das galt Mila, die, ihre Hand bereits am Türrahmen, erstarrte. Um im selben Moment vorzupreschen, die Tür aufzureißen und hinauszustürzen. Loszurennen. Weg von ...
    „DU SOLLST BLEIBEN“, brüllte Meinhard.
    Doch niemand kam ihr nach, und so rannte Mila einfach weiter, bis sie sich unter das Volk mischen und ungesehen zu ihrer Kammer flüchten konnte.
     
    „Mila!“ Johann stürzte regelrecht auf sie zu, kaum dass sie, mit ihrem Bündel aus dem Küchenmägdetrakt kommend, den Burghof betrat. „Wo willst du hin?“
    „Fort.“ Mehr würde sie ihm nicht sagen. Ging in betont unvermindertem Tempo weiter, doch er hatte offenbar nicht vor, sie aufzuhalten. Folgte ihr ebenfalls schweigend auf ihrem Weg über den Hof in Richtung der Ställe, wo sie durch den kleinen Seitenausgang aus der Burg gelangen würde. Nein, er schien wirklich nicht vorzuhaben, sie daran zu hindern, das spürte sie an den abwartenden Blicken, die er ihr von der Seite zuwarf, je weiter sie kamen.
    Gerade ließen sie die Hauptmauern hinter sich und betraten den neueren Teil der Burg. „Wohin willst du?“, wiederholte er seine Frage. Um Mila dann übergangslos zu verblüffen: „Etwa zu deiner Tante, der Zauberin Käthe? Weißt du denn, wo die steckt? Ihre Hütte hat sie doch verlassen.“
    Mila hielt abrupt an. „Das wisst Ihr?“
    Johann nahm sie beim Arm und
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