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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion
Autoren: B Perplies
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weiß nie, wozu man sie mal braucht«, erklärte er.
    »Wir sollten uns auf den Weg machen«, drängte Jonan. »Der Templerorden wird sicher sehr genau verfolgt haben, in welche Richtung wir seinen fliegenden Schatz entführt haben.«
    »In dem Fall suchen sie uns im Süden, denn ich bin auf der Flucht eine Schleife geflogen«, merkte Enzo grinsend an. »Aber so oder so glaube ich, dass die auf absehbare Zeit ganz andere Sorgen haben werden.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Jonan.
    »Ihr werdet es merken … in … «, er schaute kurz auf seine Uhr, »… etwa fünf Minuten.«
    »Trotzdem sollten wir uns auf den Weg machen«, sagte Jonan. »Adara erwartet uns am Sammelpunkt am Rand des Ödlands, und ich möchte ihn mit seiner heiklen Fracht ungern länger als nötig allein lassen.«
    »Der Professore hat euch geholfen?«, fragte Carya verblüfft, während sie das Versteck verließen und die Straße hinunterliefen.
    »Ja. Er hat gemeinsam mit Lucai die Kapsel für die Mutanten wiederbeschafft«, erklärte Jonan. »Hoffe ich jedenfalls.«
    »Mit deinem Templerfreund?« Carya schüttelte ungläubig den Kopf. »Das musst du mir alles in Ruhe erzählen, sobald wir in Sicherheit sind.«
    Jonan schenkte ihr ein Lächeln. »Das werde ich bestimmt. Und wenn nicht ich, dann Pitlit.«
    »Genau«, verkündete der Straßenjunge. »Denn ohne mich wäre die ganze Rettung schon gleich zu Beginn gescheitert.«
    In ihrem Rücken gab es auf einmal eine donnernde Explosion. Sie fuhren herum und sahen, wie eine mächtige schwarze Rauchwolke hinter den Ruinen aufstieg, ungefähr dort, wo die Nordgrenze von Arcadion lag.
    »Einmal«, sagte Enzo. Er bockte sein Motorrad auf, ging zu dem Anhänger, klappte die zweite Kiste auf und holte einen handlichen Kasten hervor. Er schraubte eine ausziehbare Antenne daran, betätigte einige Regler und drückte auf einen Knopf.
    Eine weitere Explosion war zu hören, fast noch lauter als die erste. Diesmal kam sie von Osten, und es dauerte nicht lange, bis eine fette Rauchsäule in den blauen Himmel aufstieg.
    »Zweimal.« Der Invitro verpackte den Kasten wieder und rieb sich zufrieden die Hände.
    »Sie haben die Treibstofftanks in der Kaserne gesprengt«, erkannte Jonan.
    »Und den Leviathan -Panzer«, fügte Enzo hinzu. »Ja. Das sollte dem Templerorden für die nächsten Stunden genug zu tun geben. Bis die sich wieder gesammelt haben, sind wir über alle Berge.«
    »Hoffen wir, dass Mablo und die anderen Mutanten sich an den Plan gehalten und den Panzer beim ersten Auftauchen von Ordenstruppen aufgegeben haben.«
    »Ich habe Mablo erzählt, was ich vorhabe«, sagte der Invitro. »Wenn er nicht auf mich gehört hat, kann ich nichts mehr tun. Aber ich bin mir sicher, dass unsere Verbündeten erfolgreich die Flucht ergriffen haben und auf dem Heimweg sind.«
    »Wer sind Sie?«, fragte Caryas Mutter erstaunt. »Eine Art Elitesoldat?«
    »Ich war es, Signora«, erwiderte Enzo liebenswürdig. »Ist lange her. Verdammt lange … «
    Eine knappe Stunde später erreichten sie die vereinbarte Stelle, an der Adara auf sie warten sollte. Zu ihrer Erleichterung stand er auch wirklich mit dem Lastwagen dort und schaute ihnen entgegen. Als er sie erkannte, hob er die Hand und winkte. Auf seinem faltigen Gesicht zeichnete sich Erleichterung ab. »Ich bin froh, dass Sie es alle geschafft haben«, sagte er zur Begrüßung. »Nach all den Schüssen und den Explosionen war ich mir da nicht so sicher.«
    »Es war knapp, aber auch ein knapper Sieg ist ein Sieg«, erwiderte Enzo.
    Der Professor wandte sich Carya zu. »Carya, es freut mich, dich lebend und wohlbehalten wiederzusehen.« Er nahm ihre Hand und drückte sie. »Das letzte Mal sind wir auf eine Weise auseinandergegangen, die mir nicht behagte. Deine Worte, dass dieser Tag nicht das Ende der Ascherose sein dürfe, haben mich tief berührt. Ich bin froh, dass wir doch noch etwas ausrichten konnten. Sind das deine Eltern?« Er blickte zu Caryas Vater und ihrer Mutter hinüber.
    »Ja«, bestätigte Carya. »Darf ich vorstellen: Andetta und Edoardo Diodato.«
    Adara deutete eine Verbeugung an. »Sehr erfreut. Ich bin, wenn ich das so sagen darf, ausgesprochen glücklich, Sie in Freiheit zu sehen. Wir haben erbittert dafür gestritten, dies zu erreichen.«
    »Ich danke Ihnen«, antwortete Caryas Mutter, die mit all den Geschehnissen sichtlich besser zurechtkam als ihr Vater, der noch immer völlig überwältigt wirkte.
    Jonan ging unterdessen um den Lastwagen herum
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