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Flammen im Sand

Flammen im Sand

Titel: Flammen im Sand
Autoren: Gisa Pauly
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Stuhl, auf dem sie zufrieden Platz nahm. Eriks erstaunten Blick schien
sich nicht zu bemerken.
    Lächelnd blickte er auf seine neue Uhr und sagte: »Noch fünfzehn
Minuten! Erstaunlich, wie genau die geht!« Er umarmte sowohl seine
Schwiegermutter als auch seine Tochter. »Toi-toi-toi!«
    Als er in den Zuschauerraum ging, erhaschte Carlotta einen Blick auf
Sören, der sich alle Mühe gab, sein neues Hemd mit den gerüschten Ärmeln
souverän zu tragen. Dann beobachtete sie Tove und Fietje, die gerade den Raum
betraten. Sie trugen Jacken, helle Hemden und Krawatten, die schon einige
Jahrzehnte auf dem Buckel hatten, aber Mamma Carlotta war glücklich über ihr Erscheinen.
Und dass Felix gekommen war, um seine Nonna und seine Schwester auf dem
Laufsteg zu bewundern, machte das Maß des Glücks voll.
    Strahlend wandte sie sich zunächst dem Spiegel und dann Geraldine
Bertrand zu, die an der Tür des Wintergartens stand und nach draußen starrte.
Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, als wollte sie sich so klein wie
möglich machen, und strich mit den Händen über ihre Oberarme, als sollte das
verräterische Zucken ihrer Schultern damit verborgen werden.
    Mamma Carlotta trat zu ihr. »Sie haben ihn geliebt?«
    Geraldine nickte. »Auch dann noch, als ich wusste, dass er ein
Mörder ist.«
    Â»Woher wussten Sie es?«
    Geraldine ließ den Blick nicht von dem Strauch, der vor der Tür des
Wintergartens stand. »Als der Neubau in List begann, war Wilko ständig dort
oben. Ich bin ihm oft heimlich gefolgt, wollte wissen, was er dort suchte. Als
dann das Skelett gefunden wurde, ahnte ich, dass er was damit zu tun hatte.«
Sie drehte sich zu Carlotta um, ihre Augen standen voller Tränen. »Ihr
Schwiegersohn hat mir erzählt, dass er Yvonne in der Halle erschlagen hat. Dort
hat er ihr die Fliesen gezeigt. Als sie sich bückte, um sie zu betrachten …«
Sie schluckte die Tränen hinunter und schaffte es in erstaunlicher
Geschwindigkeit, Trauer und Verzweiflung aus ihrem Gesicht zu wischen. »Die
Spurenfahnder haben Yvonnes Blut nachgewiesen. Ich werde mir nie verzeihen,
dass ich diesen Mann geliebt habe.«
    Â»Es wird Zeit!«, rief Frau Kemmertöns. »Alle Zuschauer sind da, alle
Stühle besetzt!«
    Geraldine Bertrand straffte sich, hob energisch die Augenbrauen in
die Höhe, schloss nachdrücklich die Augen und öffnete sie dann umso weiter.
»Das Leben geht weiter«, murmelte sie und ging durch die Tür, um den Applaus
ihres Publikums in Empfang zu nehmen.
    Kurz darauf schwebte Carlotta Capella über einen roten Teppich. Nun
ja, richtig rot war er nicht, aber das war nicht weiter schlimm …

 
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    Danksagung
    Â 
    Mein Dank geht an meinen Sohn Jan, Polizeihauptkommissar
in Münster, der dafür gesorgt hat, dass die Arbeit des Polizeireviers
Westerland sachlich richtig abläuft, und an meine Freundin Gisela Tinnermann,
deren Bestätigung und sachliche Kritik mir sehr geholfen haben.
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