Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde
Autoren: Susan Geason
Vom Netzwerk:
im Cross.« Ich wußte, daß er Verdacht schöpfen würde, wenn ich einen Treffpunkt wählte, der zu weit von seinem Stützpunkt entfernt lag.
    »Angst, mit mir allein zu sein?« feixte er. Ich ignorierte den Spruch.
    »Neun Uhr. Sein Sie pünktlich.«
    Ich legte auf.
    »Scheiße, gerade ist mir was eingefallen«, sagte ich. »Sie haben ein Hausmädchen. Was ist, wenn sie im Haus wohnt?«
    Andrew K zuckte die Schultern. »Wenn’s so ist, dann bestimmt irgendwo unterm Dach oder nach hinten raus. Jedenfalls weit weg von den Gemächern der Herrschaften. Reg dich ab. Das machen wir schon.«
    Ich schob Little Feat in den Recorder, und wir lehnten uns zurück und warteten.
    »Erinnert einen an alte Zeiten, was?« sagte der Grieche und sang ziemlich schauerlich mit.
    »Nein. Das war vor meiner Zeit.«
    Um zwanzig nach acht öffneten sich die automatischen Garagentore, und Hassalls Porsche glitt hinaus. Ich vermutete, daß er etwas früher da sein wollte, damit er den Laden abchecken und sich mir gegenüber einen Vorteil verschaffen konnte. Dann würde er eine Viertelstunde warten, Verdacht schöpfen und im Affenzahn heimkommen. Wir hatten also etwas über eine Stunde Zeit, um rein und wieder raus zu kommen.
    »Was ist, wenn die ne Alarmanlage haben?«
    »Ich laß den Wagen laufen, und du versuchst es an der Hintertür. Wenn ne Alarmanlage losgeht, verpißt du dich, so schnell du kannst.«
    »Was ist, wenn’s ein lautloser Alarm ist?«
    »Dann sehn wir uns im Knast in Long Bay.«
    In seinen schwarzen Klamotten und Turnschuhen war er beinahe unsichtbar, als er die Straße überquerte und an der Hauswand entlang zur Hintertür flitzte. Ich gab ihm fünf Minuten, stellte den Motor ab und folgte ihm. Als ich bei ihm angekommen war, hatte er die Hintertür schon auf.
    Hassall hatte zur Abschreckung von Einbrechern einige Lichter im Haus angelassen, deshalb war es nicht schwer, den Weg zu Lorraines Büro zu finden. Es war ausgestattet mit offensichtlich als Meterware gekauften und nie gelesenen Büchern, jeder Menge Holztäfelung und einem prachtvollen antiken Rolladen-Sekretär.
    Da die schweren Vorhänge zugezogen waren, schloß ich die Tür und machte Licht. Von einer Haushaltshilfe soweit keine Spur. Ich bat Andrew, den Schreibtisch zu durchsuchen, und nahm mir die Aktenschränke vor. Lorraine war ordentlich und ausgesprochen durchorganisiert: Eine ganze Schublade war ausschließlich für die Surrey Street reserviert. Da ich irgendwie nicht erwartete, eine Mappe mit der Aufschrift Schmiergelder an Eastern Sydney Council zu finden, blätterte ich die Unterlagen in der Schublade nur kurz durch. Es handelte sich größtenteils um Architektenentwürfe und Korrespondenz mit dem Council, dem Stadtplanungsamt und verschiedenen Subunternehmern.
    Dann eine Goldgrube, eine Mappe voller Kontoauszüge. Ich zog sie hervor und leerte den Inhalt auf den Schreibtisch.
    »Irgendwas gefunden?« fragte ich Andrew.
    »Nur Rechnungen und so n Dreck«, antwortete er. »Warte.«
    Es war ein Stapel alter Scheckbücher, die mit einem Gummiband zusammengehalten wurden. »Her damit«, sagte ich. Die Zeit wurde knapp.
    »Das muß reichen. Los, haun wir ab.«
    Wir löschten das Licht, öffneten sachte die Tür und kontrollierten Flur und Treppe, dann sausten wir die Treppe hinunter und zur Hintertür hinaus.
    Wir waren schon auf halbem Wege zum Ausgang, als es mir einfiel: »Hast du die Hintertür wieder abgeschlossen?«
    Andrew blieb stehen, schnitt eine Grimasse, raste zurück, schloß die Tür ab, und weg waren wir. Als wir die Türen des Valiant zuknallten, bog Hassalls Porsche mit quietschenden Reifen um die Ecke und hielt in der Auffahrt. Er ließ den Motor laufen, sprang raus, schloß die Vordertür auf und stürmte ins Haus.
    Wir fuhren los.
    Ich war schweißgebadet, meine Beine zitterten. Ich brauchte was zu trinken: »Herrje, das war kein Beruf für mich.«
    Andrew K gab sich jetzt, wo das Schlimmste vorbei war, gelangweilt: »Weiß nich, bringt einen doch gut auf Touren.«
    Ich schnaubte verächtlich.
    Für den Fall, daß Hassall sich entschloß, bei mir zu Hause vorbeizuschauen, um festzustellen, warum ich ihn versetzt hatte, fuhren wir zu Andrews Wohnung in Paddington. Vielleicht zur Erinnerung an die schöne Zeit in Queensland rückte er ein paar Flaschen Eumundi-Bier raus, die auch tatsächlich ganz hervorragend waren, und wir begannen, unsere Beute durchzusehen.
    Die Kontoauszüge waren nutzlos, weil die Namen der Zahlungsempfänger
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher