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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde
Autoren: Susan Geason
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Houdini, begraben unter einem Haufen Felsbrocken: Wenn ich nur den richtigen Stein finden und ihn mit einem Ruck wegschieben konnte, würde der Rest zusammenkrachen, und ich wäre frei.
    Wieder in meiner Wohnung, versorgte ich mich mit einem Bier und rief Lizzie an: »Denny O’Hagan hat Paula umgebracht.«
    »Warte, warte!« sagte sie und verschwand, um sich einen Kaffee zu holen und eine Zigarette anzuzünden. »Schieß los.«
    Ich erzählte ihr die ganze traurige Geschichte.
    »Mein Gott, wie schmutzig«, sagte sie genüßlich. »Trotzdem, die Story ist echt gut. Die Regenbogenpresse wird einen Mordsspaß haben.«
    Sie paffte vor sich hin und formulierte in Gedanken schon den ersten Absatz, dann fiel ihr wieder ein, daß ich auch noch da war: »Übrigens, ich hab schon den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen. Ich wollte dir sagen, daß Farleys Alibi wasserdicht ist.«
    Ich ließ meine nächste Bombe hochgehen: »Ich nehm an, du wußtest, daß Farley Paulas Schwager war. Das heißt, Jenny Farley ist Jenny Pringle.«
    Als Lizzie wieder Luft bekam, sagte sie: »Heilige Scheiße! Das muß das bestgehütete Geheimnis nach Marilyn Monroes letztem Telefongespräch gewesen sein. Wie zum Teufel hast du denn das rausgefunden?«
    »Declan Doherty hat’s mir verraten.«
    »Das hätt ich mir denken können. Wenn irgendwer Katholik ist oder auch nur seine Großeltern Katholiken waren, dann kennt er ihn. Aber wie zum Teufel haben sie das bloß geheimgehalten?«
    »Jenny Farleys Idee war es nicht, darauf kannst du Gift nehmen. Ich seh’s richtig vor mir, wie Farley seine Frau davon überzeugt, daß es seine politische Karriere ruinieren würde, und wie er Paula erzählt, es würde Jenny schaden, wenn es rauskäme.«
    »War Jenny Farley bei der Beerdigung?« erkundigte sich Lizzie.
    »Ja, sie war da. Da hab ich noch gedacht, sie wär einfach nur eine brave Politikergattin.«
    »Das werd ich an die große Glocke hängen, sobald ich es verifizieren kann. Der einzige, dem es jetzt noch weh tun kann, ist Farley, und der hat’s verdient, der scheinheilige Drecksack.«
    »Laß dich nicht aufhalten. Und noch was. Ich glaub, ich weiß, warum die Surrey Street Paula so wichtig war. Sie hat mit dem Gedanken gespielt, in die Politik zu gehen.«
    »Bei welcher Partei?«
    »Bei der Labour Party.«
    Lizzie quietschte vor Lachen. »Ich kann’s mir genau vorstellen. Die Jungs in der Sussex Street haben bestimmt schon beim bloßen Gedanken daran Krämpfe gekriegt. Paula und Ray bei Empfängen im Parliament House — ich kann’s mir genau vorstellen.«
    »Vielleicht hätten sie ihre Meinung noch geändert, wenn Paula durch den Kampf um die Surrey Street zur Lokalmatadorin geworden wäre«, sagte ich. »Und außerdem hat Darlinghurst eine ziemlich untypische Wählerschaft.«
    Wir unterhielten uns eine Weile über Paulas politische Ambitionen, dann fragte Lizzie, was ich als nächstes vorhätte.
    »Ich werd nach dem Mörder von Lorraine Lamont suchen.«
    »Hast du nicht langsam genug getan?«
    Das konnte ich auf zwei Arten deuten, und ich beschloß, beleidigt zu sein. Schließlich brach Lizzie das Schweigen: »Ach so, verstehe. Es geht um die männliche Ehre. Weil deine Jungs Scheiße gebaut haben. Ich seh nicht ein, warum du die Suppe auslöffeln mußt. Warum suchen nicht die beiden nach dem Mörder?«
    »Andrew wird mir helfen.«
    »Phantastisch. Die Supercops. Die Kreuzzugsritter. Mann, wenn Andrew dir hilft, hast du gegen sonstige Feinde überhaupt keine Chance.«
    »Hör auf«, sagte ich. »Ich hab das Gefühl, daß ich der Lösung sehr nahe bin. Der Dreh- und Angelpunkt ist das Bauvorhaben in der Surrey Street, ich weiß nur noch nicht genau, wie. Ich glaube nicht, daß Chicka Chandler Lorraine nur deshalb hätte ermorden lassen, weil sie ihn aus seinem Haus vertreiben wollte. Es hätte doch gereicht, wenn er einfach nicht nachgibt.
    Und ich seh auch nicht ein, warum irgend jemand beim Eastern Sydney Council ein Interesse an ihrem Tod gehabt haben sollte. Man braucht doch nur an die Summen zu denken, die man ihr für die Genehmigung der teilgewerblichen Nutzung noch abgeknöpft hätte: Warum sollte man das Huhn schlachten, das die goldenen Eier legt? Es muß irgendwo ein anderes Motiv geben, von dem wir noch nichts wissen. Ich glaub, ich könnte es vielleicht in Lor-raines Finanzunterlagen finden.«
    Lizzie verdaute das erst mal, dann kam sie zu dem Schluß, daß ich recht hatte. »Nimm dich um Himmels willen vor Bryan Hassall in
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