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Finsteres Gold

Finsteres Gold

Titel: Finsteres Gold
Autoren: Carrie Jones
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spricht Issie für mich weiter. »Ja, das habe ich auch gedacht, offensichtlich, und ich habe gedacht, Devyn wäre in sie verliebt, aber darum ging es gar nicht.«
    »Oh«, sage ich, weil mir nichts anderes einfällt. Ich möchte mehr über das Händchenhalten wissen. Ich möchte es unbedingt wissen, aber ich habe keine Ahnung, wie ich fragen soll.
    »Devyn und ich sind jetzt zusammen«, platzt Issie heraus.
    Devyn nickt. Er hat das Schwert immer noch fest in der Hand, aber wenigstens richtet er es nicht mehr gegen mich.
    »Echt? Das. Ist. So. Cool!«, kreische ich und stürze mich auf Issie. Wir umarmen uns, und sie lacht. Dann wende ich mich an Devyn: »Es wurde auch langsam Zeit.«
    »Ich weiß«, stöhnt Devyn und lässt sich in Issies grünen Sitzsack fallen. »Ich hatte Angst, dass ich unsere Freundschaft zerstöre, und war mir grundsätzlich unsicher, was die Beziehung zwischen Werwesen und Mensch angeht, aber als wir dann Nick verloren haben …«
    Der Schmerz kracht mit Wucht zurück in meine Brust. In meinem Herzen macht etwas pling.
    »Er hat gemerkt, dass das Leben zu kurz ist und zu wertvoll, bla bla bla«, sagt Cassidy. »Aber das ist jetzt nicht wichtig. Wichtig ist unser nächster Schritt und dass wir dich auf den Stand der Dinge bringen. Richtig?«
    Ich muss fast lächeln. Cassidy gefällt mir.
    »Alles ist eine einzige Katastrophe«, sagt Devyn und fährt sich mit der Hand durch die Haare. Er hat sich tatsächlich irgendein Gel in die Frisur geschmiert. Für Issie hat er wirklich alles gegeben.
    »Schön, dass du dich nicht in eine unkommunikative Zombie-Zara verwandelt hast. Schon verrückt, dass deine Verwandlung in einen Elf ein Fortschritt sein soll, aber vermutlich ist es so, denn du hoffst, dass du Nick zurückholen kannst und … ’tschuldigung!« Issie holt Luft. »Wir waren alle ein bisschen im Stress, seit du verschwunden bist.«
    »Ja«, sage ich. »Ich auch.«
    Dann bringen sie mich auf den Stand. Sie erzählen mir, dass die Elfen völlig ausgerastet sind. Zwei Achtklässler werden vermisst. Bettys Haus ist praktisch rund um die Uhr von Elfen umstellt. Sie muss sich Ausreden einfallen lassen und mit einem Polizisten eine Fahrgemeinschaft bilden, damit sie in ihrem Haus ein und ausgehen kann.
    »Ich fürchte, dass das alles nur ein Trick war, Zara.« Devyn beugt sich in dem Sitzsack nach vorn. »Ich meine, es mag ja gute Elfen geben, Zara, aber wir können es nicht sicher wissen. Wir wissen nicht, ob wir ihnen vertrauen können. Wir wissen gar nichts. Ehrlich gesagt, fällt es mir trotz Cassidys Bestätigung nach wie vor schwer, dir nach deiner Verwandlung zu trauen. Wir wissen einfach wahnsinnig wenig. Du meinst vielleicht, da wir Werwesen sind, haben wir eine Ahnung, aber das ist nicht so. Wir finden dauernd was Neues raus.«
    »Zum Beispiel«, stupse ich ihn an.
    »Zum Beispiel …« Er denkt einen Augenblick lang nach. »Zum Beispiel, dass Cassidy teilweise ein Elf ist.«
    Ich schnappe mir eines von Issies Kissen und drücke es mir an die Brust. Es riecht so wunderbar nach Mensch, nach Issie. Einen Augenblick lang möchte ich nur hier sitzen und geschehen lassen, was immer geschieht. Aber das würde Nick nicht zurückbringen. Das würde nur bedeuten, dass ich diesen ganzen schmerzhaften Elfenverwandlungszirkus vergeblich mitgemacht hätte, dabei wünsche ich mir so sehr, dass er einen Sinn hat.
    Issie und Devyn haben sich telepathisch per Augenkontakt verständigt, und Devyn legt endlich seine aggressive Haltung ab und ist wieder ganz der Alte.
    »Ich habe ein bisschen recherchiert …«, beginnt er.
    Issie unterbricht ihn stolz: »Er hat einen Professor ausfindig gemacht, der auf nordische Mythologie spezialisiert ist. Das ist so genial. Er hat seine Nummer in Schweden herausgefunden und mit ihm geskyped.«
    »Cool.« Ich nicke, begierig mehr zu erfahren.
    Devyn fährt fort: »Ich habe ihn vage befragt, bis er schließlich direkt damit herausgeplatzt ist: ›Sehen Sie tatsächlich Elfen? Oder Wandelwesen?‹ Zuerst war ich zögerlich, aber dann habe ich ihm alles erzählt.«
    »Und er hat Devyn nicht für verrückt gehalten!« Issie hält sich den Mund zu. »Ups. Ich hab dich unterbrochen. Tut mir leid.«
    »Nach allem, was ich erfahren habe, denke ich, dass der Professor kein Fabelwesen ist, aber er glaubt an ihre Existenz, und das ist selten«, beginnt Devyn.
    Is räuspert sich.
    »Na, unsere liebe Is ist natürlich eine Ausnahme«, fügt er hinzu und tätschelt ihren Kopf. Sie
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