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Finstere Versuchung

Finstere Versuchung

Titel: Finstere Versuchung
Autoren: Alexandra Ivy
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konnte einen Mann zuverlässiger ablenken als eine Woche, die angefüllt war mit ununterbrochenem, schonungslosem Sex, bis seine Hoden schmerzten.
    Aber stattdessen trat eine Vampirin aus den Schatten.
    »Verdammt«, keuchte er schockiert.
    Nicht, weil die Frau hinreißend war. Das war eine gegebene Tatsache. Alle Vampirinnen waren atemberaubend schön.
    Aber diese hier kam ihm mit ihrem langen schwarzen Haar und ihren dunklen Augen, die einen starken Kontrast zu ihrer blassen Haut bildeten, auf unheimliche Weise bekannt vor.
    Nefri.
    Nein, das war nicht Nefri, flüsterte eine Stimme in seinem Hinterkopf. Ihr Gesicht war kantiger, und der Frau, die sich ihnen näherte, mangelte es an der majestätischen Zurückhaltung, von der die echte Nefri umgeben war.
    Ganz zu schweigen von ihrem Mangel an ungeheurer Macht. Der Einfluss von Nefris Anwesenheit hingegen hätte dafür gesorgt, sie alle ins Taumeln geraten zu lassen.
    Aber diese Frau ähnelte Nefri so sehr, dass sich in Santiagos Magen schmerzhafte Knoten bildeten.
    »Ist sie geeignet?«, fragte Tonya.
    »Werde sie los«, befahl er mit belegter Stimme.
    Tonya runzelte verwirrt die Stirn. »Wie bitte?«
    »Werde sie los. Jetzt sofort!«
    Santiago drehte auf dem Absatz um und steuerte auf die Treppe zu, die aus dem Untergeschoss hinausführte.
    Er hatte das dringende Bedürfnis, von hier zu verschwinden.
    »Santiago!«, rief Tonya hinter ihm her. »Verdammt!«
    Die Menge teilte sich unter der Wucht seiner eisigen Macht. Die meisten gingen ihm mit erfreulicher Hast aus dem Weg, als er die Stufen erklomm und die Vorhalle betrat.
    Santiago bemerkte dies allerdings überhaupt nicht.
    Er war viel zu beschäftigt damit, sich selbst davon zu überzeugen, sein Rückzug sei nicht mehr als Verärgerung über Tonyas Einmischung.
    Als ob er es nötig hätte, dass die Feenvolkangehörige sich in sein Sexleben einmischte. Sie sollte doch eigentlich als seine Assistentin fungieren, nicht als seine Zuhälterin. Wenn er eine verdammte Frau wollte, dann konnte er sich selbst darum kümmern. Zum Teufel, er konnte auch ein Dutzend haben!
    Und keine von ihnen wäre auch nur ein dürftiger Ersatz für die nervtötende, aufreizende, unerträgliche Frau, die ihn einfach verlassen hatte, um hinter den Schleier zurückzukehren …
    »Ärger im Paradies, mi amigo?«
    Die Tatsache, dass er den Marmorboden der Vorhalle schon fast vollständig überquert hatte, ohne den Vampir zu bemerken, der vor der Tür zu seinem Büro stand, war ein Beweis dafür, wie abgelenkt er war.
    Dios.
    Wenn es ihm gelungen war, den momentanen Anasso, den König aller Vampire, zu übersehen, dann war er offensichtlich wirklich blind für seine Umgebung.
    Styx war ein in schwarzes Leder gekleideter, zwei Meter großer Aztekenkrieger, der sich ein Schwert auf den Rücken geschnallt hatte, welches groß genug war, einen reinrassigen Troll zu zerlegen. Und dann gab es da natürlich auch noch seine ungeheure Macht, die wie Schallwellen in der Luft pulsierte.
    Es wäre einfacher, und ganz sicher weniger gefährlich, einen ausbrechenden Vulkan zu übersehen.
    »Perfekt«, murmelte Santiago und betrachtete das schmale, bronzefarbene Gesicht seines unerwarteten Gastes, das einen Ausdruck von Arroganz trug. Dies wurde von seinem dunklen Haar noch hervorgehoben, welches zu einem festen Zopf geflochten war, der ihm beinahe bis zu den Kniekehlen reichte. Er wirkte nicht so, als sei er hier, um zu feiern. Und das bedeutete, dass er irgendetwas von Santiago wollte. Das war nie gut. »Könnte diese Nacht noch besser werden?«, murmelte er.
    Styx wölbte eine dunkle Braue. »Willst du darüber reden?«
    Sollte er seinem Anasso verraten, dass er nicht besser war als ein Eunuch? Lieber ließe er sich ausweiden.
    Und da er tatsächlich schon einmal ausgeweidet worden war, wollte das etwas heißen.
    »Ganz entschieden nicht«, krächzte er, öffnete die Tür zu seinem Büro und führte seinen Begleiter hinein.
    »Den Göttern sei Dank.« Styx überquerte den schiefergrauen Teppich und setzte sich auf eine Ecke von Santiagos schwerem Schreibtisch aus Walnussholz. »Als ich die Position des Anasso übernahm, musste ich zum Vampirflüsterer werden. Ich habe mir nur gewünscht, Dinge mit meinem großen Schwert aufzuspießen.«
    Santiago ging an den Holzregalen vorbei, die die Art von Hightech-Überwachungsausstattung enthielten, mit der sich eigentlich nur das Ministerium für Innere Sicherheit auskennen sollte, und schloss die Tür der Bar
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