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Finstere Versuchung

Finstere Versuchung

Titel: Finstere Versuchung
Autoren: Alexandra Ivy
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Finsternis beeinflussen lassen, ihm Dara zurückzubringen, und er war hinter den Schleier gegangen, um sie alle zu verraten.
    Was Santiago betraf …
    Er war zurückgelassen worden und hatte die Hölle erlebt.
    Als ihm bewusst wurde, dass Styx ihn mit einem allzu wissenden Blick betrachtete, schlug Santiago die Tür zu seinen Erinnerungen zu.
    »Gaius«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme.
    »Das hatte ich vermutet.«
    »Wo wurde er gefunden?« Santiago runzelte die Stirn, als der Anasso zögerte. »Styx?«
    Stxy warf den Dolch auf den Schreibtisch. »Eine Hexe namens Sally brachte ihn mir«, enthüllte er ihm schließlich. »Sie behauptete, für Gaius zu arbeiten.«
    »Wir wissen, dass es eine Hexe gab, die ihm half, zusammen mit den Wolfstölen.« Santiago deutete mit dem Kopf auf den Pugio. »Und das scheint zu bestätigen, dass sie die Wahrheit sagt. Gaius ließe ihn niemals einfach so herumliegen.« Er richtete den Blick wieder auf Styx. »Was wollte sie?«
    »Sie sagte, sie habe Gaius’ Versteck in Louisiana genutzt, um sich dort zu verstecken, für den Fall, dass für die Anbetung des Fürsten der Finsternis Jagd auf sie gemacht werden würde.«
    »Wahrscheinlicher ist, dass sie von Gaius’ Tod wusste und sich entschloss, sich an seinen Besitztümern zu bedienen.«
    Erneut war dieses merkwürdige Zögern zu erkennen, und Santiago spürte, wie eine böse Vorahnung ihm einen Schauder über den Rücken laufen ließ.
    Irgendetwas ging hier vor.
    Etwas, das ihm nicht gefallen würde.
    »Wenn das tatsächlich der Fall war, dann musste sie sich auf eine Enttäuschung gefasst machen«, entgegnete Styx mit vorsichtiger Miene.
    »Enttäuschung?«
    »Sie behauptet, vor einer Woche zu dem Versteck zurückgekehrt zu sein und entdeckt zu haben, dass Gaius sich dort aufhielt.«
    »Nein.« Santiago ballte die Hände zu Fäusten. Diese Angelegenheit sollte endlich beendet sein, verdammt! Der Fürst der Finsternis war tot, und ebenso auch sein Erzeuger, den er früher einmal als seinen Vater betrachtet hatte. »Das kann ich nicht glauben.«
    Etwas, das womöglich Mitgefühl war, blitzte in Styx’ Augen auf. »Ich glaubte es ebenfalls nicht, doch Viper war überzeugt davon, dass sie die Wahrheit sprach. Zumindest die Wahrheit, soweit sie sie kannte. Es ist möglich, dass sie nur eine Schachfigur in einem Spiel ist.«
    Santiago fauchte. Sein Clanchef besaß das Talent, in den Seelen von Menschen zu lesen. Wenn er behauptete, dass sie die Wahrheit sagte, dann … dios .
    »Ich habe miterlebt, dass er mit dem Fürsten der Finsternis durch den Riss kam, aber wie zum Teufel hat er die Schlacht überlebt?«
    »Eigentlich überlebte er nur teilweise.«
    Santiago kämpfte gegen das Gefühl an, auf Treibsand zu stehen. »Was zum Teufel soll das bedeuten?«
    »Diese Sally erzählte, dass Gaius sich seltsam verhielte.«
    »Er verhält sich bereits seit Jahrhunderten seltsam«, erwiderte Santiago. »Dieser betrügerische Bastard.«
    »Sie sagte, er habe schmutzig und verwirrt ausgesehen«, fuhr Styx fort, ohne den wachsamen Blick von Santiagos verbitterter Miene abzuwenden. »Und sie war sich sicher, dass er sie nicht erkannte.«
    Santiago runzelte nachdenklich die Stirn, verblüffter über die Behauptung, dass Gaius schmutzig gewesen sei, als über seine angebliche Verwirrung. Sein Erzeuger war stets peinlich genau gewesen, in jeder Hinsicht. Und Santiagos kurzer Blick in Gaius’ Versteck hinter dem Schleier hatte die Zwangserkrankung des älteren Vampirs nur noch sichtbarer werden lassen.
    »War er verletzt?«
    »Laut der Hexe wirkte er, als stehe er unter irgendeinem Zwang.«
    »Unmöglich. Gaius ist viel zu mächtig, als dass eine andere Person seinen Geist kontrollieren könnte.«
    »Das hängt davon ab, wer ihn kontrolliert«, betonte Styx. »Sally behauptete auch, dass er offenbar versuchte, etwas oder jemanden zu beschützen, das oder den er im Haus versteckt hielt.«
    Mit einem leisen Fluch richtete Santiago seinen Blick auf die Tür, um sich zu vergewissern, dass sie geschlossen war. Es war nicht notwendig, Panik zu verbreiten.
    »Den Fürsten der Finsternis?«
    »Nein.« Styx schüttelte entschieden den Kopf. »Die Orakel sind sich sicher, dass der Fürst der Finsternis wirklich und wahrhaftig tot ist.«
    Santiagos Anflug von Erleichterung verflüchtigte sich beim Anblick von Styx’ grimmigem Gesichtsausdruck. Der Fürst der Finsternis mochte vielleicht tot sein, aber Styx befürchtete offensichtlich, dass Gaius von
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