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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)
Autoren: Martina Konrad
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Namen schon irgendwo gehört zu haben. Schließlich fiel der Blick des Mannes auf die verdutzt dreinblickenden Kinder, und er streckte ihnen die Hand entgegen.
    „Mein Name ist Linhard Wendel Christopherus der Jüngere, und meines Zeichens bin ich Alchimist und guter Freund des Grafen Wolfgang“, erklärte er. Da fiel es auch Finn plötzlich wieder ein: der Name war in einem der eigenartigen Papiere vorgekommen, die sie den Schmidts – also Michael und Eva – gestohlen hatten.
    „Sie wohnen doch im Hotel?“, platzte Tom plötzlich heraus. Der Mann grinste. „Ja, stimmt. Woher weißt Du das?“, fragte er.
    „Ich habe ihren Namen gehört“, erklärte Tom. „Wir haben uns hinter der Kellertür versteckt, als Sie gerade ins Hotel kamen, und der Hoteldirektor redete Sie mit ‚Herr Wendel’ an.“
    „Gut aufgepasst!“ Der Mann lachte,  und in seinen Augenwinkeln zeigten sich winzige vergnügte Fältchen. „Und das war wohl euer Glück, denn so konnte ich euch eine Leiter unter das Fenster stellen, auf der ihr drei entkommen konntet.“
„Sie waren das?“, rief Finn. „Aber woher…“ Er  unterbrach sich. Natürlich, wenn der Graf aus der Zukunft gekommen war, dann hatte auch dieser Herr Wendel einige Informationen über die Gegenwart, die ihnen vielleicht weiter helfen konnten.
    „Ich sehe schon, du verstehst“, lachte der Mann.
    „Aber wo ist der Graf?“, fragte Inga. Linhard Wendel wurde schlagartig ernst. „Ja, das ist es eben, was ich nicht so ganz verstehe“, gab er zu. „Wir hätten uns hier treffen sollen, aber er ist nicht erschienen. Möglicherweise hat er mit seinem fürchterlichen roten Auto einen Unfall gebaut?“
    Finn überlegte angestrengt. „Nein, das kann nicht sein“, sagte er. „Denn dann würde er doch morgen keinen Strafzettel für falsches Parken bekommen.“
    „Gut nachgedacht!“ Linhard Wendel nickte. „Aber das klärt nicht, wo er jetzt ist, und auch nicht, warum dieses Olsen-Paar und seine Tochter einfach abgereist sind. Und ich weiß nicht, wo wir suchen können.“
    „Wie ist es euch eigentlich gelungen, in der Zeit zu springen ohne Kristall?“, schaltete sich Martin plötzlich ein.
    „Oh, aber wir haben einen Kristall“, lächelte Linhard Wendel. Er begann, in einer Tasche zu wühlen, die er um den Hals trug, und holte kurz darauf tatsächlich einen Kristall hervor, der ein wenig bläulicher, sonst aber ihrem Kristall erstaunlich ähnlich sah.
    „Ihr habt einen Kristall?“, rief Inga aus.
    „Wollen wir nicht zuerst einmal in das Hotel gehen?“, schlug Linhard Wendel vor. Vielleicht lässt sich alles bei einer Tasse Kaffee besser erklären.“
    Der Vorschlag wurde begeistert angenommen, und kurz darauf saßen sie im ehemaligen Speiseraum des Kinderheimes, der jetzt in fröhlichem Gelb gestrichen war und kaum noch an die Zeit erinnerte, als Finn und seine Freunde dort gegessen hatten.
    Bei Kaffee für die Erwachsenen und heißer Schokolade für die Kinder redete es sich tatsächlich viel besser, so dass alle kurze Zeit später darüber informiert waren, was in der Zwischenzeit geschehen war.
     
    Nachdem der Graf und sein Freund feststellen mussten, dass der Kristall verschwunden war und sie im Jahr 1595 festsaßen – ohne die geringste Chance, bald einmal wieder Auto fahren zu können, wie Linhard Wendel mit Blick zu den Jungen hin augenzwinkernd feststellte – bemühte sich der Alchimist, mit Hilfe seiner Aufzeichnungen einen weiteren Kristall zu erschaffen. Nach vielen vergeblichen Versuchen  gelang es ihm im Jahre 1605 dann auch tatsächlich, einen zweiten Stein herzustellen, nur funktionierte dieser Kristall nicht ganz genauso wie der erste.
    „Sehr ihr, dieser Kristall ermöglichte keine Zeitsprünge von achtzig Jahren, sondern von fünfzig“, erklärte Linhard Wendel. „Das war natürlich großartig, so kann man viel mehr Zeiten kennen lernen. Wir haben auch inzwischen entschieden, diesen neuen Stein in die Statue zu bauen, - jedenfalls sobald die Gefahr gebannt ist, dass er noch einmal gestohlen werden könnte. Nur schafften wir es mit diesem Stein natürlich nicht, euch im Jahre 1995 zu erreichen. Mit Sprüngen von fünfzig Jahren war die nächste Möglichkeit, euch zu finden, das Jahr 2005 – eben das Jahr, in dem wir jetzt sind. Fünfzig Jahre vorher wart ihr noch gar nicht geboren. Also reisten wir so schnell wie möglich in diese Zeit. Wir fanden euch zuerst nicht, also reisten wir einfach noch fünfzig Jahre weiter, und entdeckten
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