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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)
Autoren: Martina Konrad
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aufbewahrt!“, bestätigte der zweite Richard. „Extra für dich, damit du wieder in die Vergangenheit kannst.“
    „Wir wussten ja, dass du unglücklich bist“, ergänzte der dritte Richard.
    „Na gut, einer von uns wusste es“, murmelte der zweite Richard, und warf dem ersten einen verstohlenen Blick zu. Mit zitternden Fingern griff Finn nach dem Kristall. Dann aber zog er die Hand zurück, als habe er sich verbrannt.
    „Meine Eltern“, sagte er hilflos. „Ich will sie nicht traurig machen.“
    „Sie haben doch längst gemerkt, wie unglücklich du bist“, sagte der erste Richard leise.
    „Sie wollen das Beste für dich“, sagte der zweite.
    „Und sie haben ja noch uns“, lächelte der dritte. „Und das Wissen, dass es uns in all den Jahren gut gegangen ist. Sie kommen damit klar.“
    „Mach schnell, Finn“, sagte der erste und reichte ihm den Kristall. „Geh dorthin, wohin du gehörst. Wir reden mit ihnen und erklären ihnen alles.“
    Mit diesen Worten legte er Finn den Kristall in die Hand.
    Finn begann zu strahlen.
    „Ich laufe nach St. Bonifaz“, rief er und rannte zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um. „Und wer von euch bin jetzt ich?“, fragte er.
    „Glaub mir“, sagte der zweite Richard, „das willst du gar nicht so genau wissen.“
    Finn grinste. „Stimmt wahrscheinlich“, sagte er. „Grüßt ihr alle von mir?“, bat er dann.
    „Machen wir“, sagte der erste Richard. „Und solltest du jemals, wenn du siebzehn bist…“
    Seine Worte verhallten ungehört. Finn war schon auf dem Weg nach draußen.
    Der erste Richard seufzte. „Ich hätte ihm zumindest das mit Lucy noch gerne gesagt“, murmelte er. „Das hätte mir viel Ärger erspart.“
    „Ach was“, grinste sein Bruder und stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Seite, „ohne den Ärger hätte es ja nur halb so viel Spaß gemacht!“
    „Tom, nerv ihn nicht!“, sagte jetzt der dritte Richard gespielt ernsthaft. „Er hat sich eben von sich selber verabschieden müssen. So etwas kann schon ein wenig traumatisch sein.“
    Der erste Richard hörte nicht zu. Er war langsam zu dem Computer gegangen, auf dem das Raumschiff inzwischen den Kampf gewonnen hatte. Der erste Richard setzte sich auf den Schreibtischstuhl und klickte auf „Spiel neu starten“.
    „Stört mich jetzt nicht“, befahl er streng. „Ich habe ganze achtzig Jahre darauf warten müssen, dieses Spiel endlich zu Ende spielen zu können. Und dieses Mal werden die Außerirdischen nicht gewinnen!“
    Und Finn, Tom und Jacob sahen sich an und lachten.
     
    Zur selben Zeit, aber viele Jahre vorher, lief ein kleiner Junge eine staubige Landstraße entlang. Das Herz klopfte ihm vor Freude. Bald würde er die Menschen wieder sehen, die er am meisten liebte. Er würde mit ihnen zusammen aufwachsen, Abenteuer erleben und erwachsen werden, und irgendwann würde er alt sein und seinem jüngeren Ich den Stein geben, der wohl verborgen in seiner Jackentasche lag. Aber bis dahin war noch viel Zeit. Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich, ein langes, wunderbares Leben.
    Der Junge war sehr glücklich.
     
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