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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)
Autoren: Martina Konrad
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ein richtiges Zuhause.“
    Inga lächelte ihn an. Dann blickte sie zu Michael.
    „Wir dachten, ihr hättet uns verraten“, sagte sie, „aber in Wahrheit seid ihr in der Zeit gestrandet.“ Sie reichte ihm die Hand und zog ihn unter einiger Anstrengung vom Boden hoch. Dann umarmte sie ihn heftig.
    „Ich bin froh, dass wir euch gefunden haben, und dass ihr noch immer unsere Freunde seid“, sagte sie. „Die Sache mit der Waffe, die vergessen wir am besten!“
    „Sie ist auch gar nicht geladen“, sagte Michael beschämt und mit rotem Kopf. Dann sah er auf. „Meint ihr, wir können jetzt gleich zu Eva fahren?“, fragte er. „Sie wird so glücklich sein!“
     
    Tatsächlich war Eva überwältigt, als all die Leute sich in ihrer schönen Wohnung in Hohenstadt drängten. Sie fiel abwechselnd Martin, Inga und den Kindern um den Hals und schließlich auch Herrn von Anbach, der daraufhin unter seinem Schnauzbart feuerrot anlief. Mindestens ein Dutzend Mal entschuldigte sie sich bei Finn, bis dieser ihr schließlich energisch erklärte, dass er ihr längst verziehen habe.
    „Wann werden wir zurück in die Zukunft reisen?“, fragte Eva schließlich gespannt.
    „Und vor allem, wer von uns kommt mit?“, wollte Martin wissen und sah die Jungen mit einem Lächeln an. Finn, Tom und Jacob warfen sich einen kurzen Blick zu.
    „Wir alle“, sagte Jacob schließlich bestimmt. „Es gibt da noch einiges, was wir zu klären haben im Jahr 2005, und da möchte ich auf jeden Fall dabei sein. Aber anschließend werde ich hierher zurück kommen.“
    Er sah seinen Vater an. „Mein Zuhause ist hier“, sagte er. „Ich habe großartige Eltern, und die will ich auch behalten.“ Entschuldigend sah er Inga und Martin an. „Ich hoffe, das ist in Ordnung für euch?“, sagte er. Inga lächelte ihn liebevoll an.
    „Bei dir hatte ich es schon erwartet“, sagte sie. „Und du hast ja Recht, Du hast wundervolle Eltern. Das werde ich immer wissen. Außerdem könnte ich dich ja vielleicht mal besuchen?“
    „Das wäre schön“, sagte Jacob dankbar. Inga breitete die Arme aus, und beide umarmten sich.
    „Wollen wir gleich jetzt springen?“, fragte Eva aufgeregt. Michael sah Herrn von Anbach fragend an.
    „Wäre das in Ordnung für sie, wenn wir ihnen ihren Sohn gleich wieder entführen?“, fragte er. „Natürlich können Sie auch mitkommen“, setzte er höflich hinzu. Herr von Anbach hob abwehrend die Hände.
    „Nein, nein“, rief er. „Ich habe nicht vor, diese Zeit hier jemals zu verlassen. Und ich denke, sie werden gut auf die Jungen aufpassen. Am besten, sie bringen das jetzt gleich hinter sich, würde ich sagen. Ich gehe derweil und sehe, was ich für Rudolf tun kann.“
    Jetzt warf sich Jacob in Herrn von Anbachs Arme.
    „Du bist der Beste“, rief er.
    „Na, aber mindestens bin ich das“, lachte sein Vater. „Und deiner Mutter werde ich das schon erklären. Hauptsache, du kommst mir gesund zurück. Versprich es mir!“
    Jacob lachte und nickte heftig.
    „Wir sind vier Erwachsene und drei Kinder“, sagte Martin und blickte in die strahlenden Gesichter. „Gemeinsam werden wir es wohl schaffen, diesen Olsens die Stirn zu bieten.“
     
    Schließlich verließen alle die Wohnung. Vier Erwachsene und drei Kinder quetschten sich in das große Auto von Michael und Eva, während Herr von Anbach alleine in sein Auto stieg und davon fuhr. Die Kinder winkten heftig, und Michael machte sich langsam auf den Weg in Richtung der Sophienkirche.
    „Dieses Auto hier werde ich vermissen“, murmelte er. „So ein Traumauto bekommt man im Jahr 2005 gar nicht mehr.“
    „Vielleicht solltest du dir einen Ferrari stattdessen kaufen“, grinste Tom. Michael wendete den Kopf und sah ihn fassungslos an.
    „Na, du kennst dich aber aus“, sagte er. „Ich habe so den Verdacht, dass, wenn einer von euch im Jahr 2005 bleibt, du es sein wirst.“
    Vor der Kirche waren nicht viele Menschen, aber dennoch entschlossen sie sich, lieber kein Aufsehen zu riskieren. Ungesehen gelangten sie die Stufen hinauf und in das Innere des Gebäudes. Drinnen war kein Mensch zu sehen. Leise schlichen sie in eine Ecke des großen Raumes, wo sie sich im Kreis aufstellten. Martin holte den Kristall aus der Tasche und hielt ihn vor sich. Dann nahmen sie einander bei der Hand. Dieses Mal war es Eva, welche die Worte sprach:
     
    Nach vorn durch Raum und Zeit
    Mit allem was ich habe
    der Stein gibt mir Geleit
    Das Kreuz mir seine Gabe.
    Kein Zweifel lässt mich
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