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Finale Mosel

Finale Mosel

Titel: Finale Mosel
Autoren: Mischa Martini
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müsste das für ein paar Jahre reichen«, sagte Grabbe. »Dennoch wird sich Haupenberg bald wieder einen Maybach leisten.«
    »Habt ihr mit Martha Timar gesprochen?«
    »Sie hat zu Protokoll gegeben, den Laptop am Abend, bevor Gorzinsky niedergeschlagen wurde, von ihm erhalten zu haben. Sie bekam fünfhundert Euro dafür«, antwortete Grabbe.
    »Gorzinsky hatte wohlweislich den Laptop beiseite geschafft, bevor er sich in der Nacht mit Marion Tiefenbach in seiner Pension getroffen hat«, sagte Gabi. »Aber mit dieser Attacke hatte er wohl nicht gerechnet. Marion Tiefenbach war dem total zugedröhnten Paparazzo körperlich weit überlegen. Wahrscheinlich glaubte sie, Gorzinsky wäre tot, als er nach ihrem Angriff in seinem Blut lag. Und dann hat sie alle Speichermedien aus den Kameras genommen. Vermutlich wusste sie nichts von dem Laptop.«
    »Auf einen Toten mehr oder weniger kam es ihr wohl auch nicht mehr an«, sagte Grabbe. »Marion Tiefenbach ist wahrscheinlich nach der Pause, als der Eingang nicht mehr besetzt war, ins Amphitheater gekommen und hat von den Rängen aus zugesehen. Wäre Renés Comeback misslungen, wäre der Beziehung mit Hertha wohl keine Zukunft beschieden gewesen.«
    »Und seine gute Stimme hat ihm im wahrsten Sinne des Wortes das Genick gebrochen«, sagte Gabi.
    »Und ihr habt noch keine Spur von ihr?« Walde fuhr sich mit der Hand an die Stelle am Hinterkopf, wo ihn der Blumentopf ziemlich genau an dem Punkt getroffen hatte, auf den vorher der Spaten niedergesaust war.
    »Die bayrischen Kollegen haben herausgefunden, dass die Witwe eine recht hohe Geldsumme vom Verkauf ihrer Münchner Wohnung, die eigentlich zur Teiltilgung ihres Hauses am Starnberger See vorgesehen war, bar abgehoben hat.«
    »Und stimmt das wirklich, was in den Zeitungen steht, sie war im Bestattungsinstitut..?«
    Wieder fiel sein mitteilsamer Kollege Walde ins Wort. »Ja, sie hat tatsächlich seine Urne mitgenommen.«
    »Dafür habt ihr Männer einfach keinen Sinn.« Gabi war ans Fenster mit dem Blick auf die öde Mauer gegenüber getreten und seufzte schwer. »Sie hat ihren René schon einmal verloren, da war sie noch ein junges Mädchen, und das sollte ihr als reife Frau nicht wieder passieren, nach allem, was sie durchgemacht hatte. Und nun kann er ihr nicht mehr weglaufen. Das ist wahre Leidenschaft, in der Oper wie im Leben. Wahrscheinlich sitzt sie gerade in südlichen Gefilden auf ihrer Terrasse und schaut hinaus aufs Meer.«
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