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Film ab im Internat

Film ab im Internat

Titel: Film ab im Internat
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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zu helfen. Ob sie ihn mal danach fragen soll? Sie hat ihn schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen und ertappt sich dabei, dass sie ihn vermisst. Ihn und seine Mandelaugen. Bei dem bloßen Gedanken daran schlagen die Schmetterlinge in ihrem Bauch Purzelbäume. Sehr merkwürdig …
    „Du hast eine Mail von Katie bekommen!“, ruft Manu ihr zu. Sie ist in Carlottas Account eingeloggt und sitzt auf der Bettkante, wo sie ihren Laptop auf den Knien balanciert. „Soll ich sie dir vorlesen?“
    „Ja, mach mal!“
Hi Carlotti-Karotti,
vielen superlieben Dank für das tolle Geburtstagsgeschenk!! Manno, wie bist du nur an das geniale Foto von Tim Fröhlich gekommen? Und dann noch mit Widmung und Autogramm! Thanx, thanx, thousands of thanx! Das war das beste Geschenk ever! Ich bin dir zu ewigem Dank verpflichtet!
Was die Erdbeertage angeht … hihi. Du glaubst es nicht: Pünktlich zu meinem Geburtstag waren die plötzlich da! Irre, was? Jetzt haben wir zwei Gründe, um richtig zu feiern, wenn du das nächste Mal kommst.
Du kommst doch zu meiner Geburtstagsnachfeier, oder? Wehe, wenn nicht! Frag doch Manu und Sofie, ob sie Lust haben mitzukommen.
Ich hab gestern deinen Vater getroffen. Er war megastolz, weil endlich der Sperrmüll aus eurem Garten weg ist. Und mit der Renovierung ist er auch fast fertig, hat er erzählt. Die neue Waschmaschine steht schon im Keller. Bestimmt hat er nix dagegen, wenn Manu und Sofie sich für ein Wochenende bei euch einnisten. Dein Daddy ist so locker drauf, der macht das bestimmt. Dann kommen Sofie und Manu auch mal raus, und wir feiern zu viert.
Wär doch krass, was?
Muss jetzt los. Bin mit Lasse verabredet. *grins*.
Drück mir die Daumen!
HDGDL
Katie
PS: Gummibärchennachschub ist unterwegs.
    Manu schaut auf. „Meint sie das ernst, dass sie Sofie und mich einlädt?“
    „Klar“, antwortet Carlotta. „Ihr kennt Katie doch!“
    „Und dein Vater hätte nichts dagegen, wenn wir übers Wochenende mit zu euch kämen?“, fragt Sofie.
    „Nö“, meint Carlotta. „Wieso sollte er? Ich ruf ihn heute Abend an und frag ihn. Das klappt schon. Da bin ich mir sicher.“
    Die Einzige, die garantiert etwas dagegen haben wird, dass ich das nächste Heimfahrtwochenende schon wieder bei Papa abhänge, ist vermutlich Mama, fällt ihr ein. Verständlicherweise. Immerhin hab ich ihr hoch und heilig versprochen, dass ich komme. Aber dass Katie ihren Geburtstag nachfeiert und Sofie, Manu und mich einlädt, konnte ich nun wirklich nicht wissen! Vielleicht könnte Mama mit den Zwillingen einen Ausflug machen, und wir treffen uns einfach alle bei Papa? Ja, das wär’s doch! Dann könnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, und wir wären endlich mal wieder alle zusammen. Geniale Idee!
    Sie betrachtet die Fotos an ihrer Pinnwand über dem Schreibtisch. Schnappschüsse von ihr, Manu, Sofie und Jonas hängen da. Daneben Bilder von Katie und zwei hübsche Familienfotos. Eins zeigt Mama, das Nilpferd und die Zwillinge, das andere Papa auf seiner Weltreise.
    Eine Ecke der Pinnwand hat Carlotta für die Fotos von den Dreharbeiten frei gemacht: Herr Woelki mit Paula und Bella, Maria und der Regisseur, Herr Borstelmann, Anton, Jonas und der Spargel. Ein bisschen schief und halb verdeckt hängt ein vergrößertes Foto von der gesamten Filmcrew. Alle haben unterschrieben. Es ist so vollgekritzelt, dass man kaum noch die Gesichter erkennen kann.
    Auch Bellas Filmfamilie ist mit dabei. Carlotta hat sie am letzten Drehtag kennengelernt und dabei erfahren, warum die Serie überhaupt ,Drei Mäuse für Bella‘ heißt: Die Filmtochter hat in der ersten Folge drei verwaiste Mäusebabys mit dem Fläschchen aufgezogen. Bella hatte sie ihr in letzter Sekunde gebracht und ihnen so das Leben gerettet.
    Ein bisschen verrückt, aber auch ziemlich niedlich, findet Carlotta.
    Mit allergrößter Willenskraft schafft sie es, ihren Blick von den Fotos wieder auf die Hausarbeiten zu lenken – allerdings nicht, ohne vorher drei weiße Gummibärchen aus der offenen Tüte gefischt zu haben, die wie immer griffbereit neben ihren Büchern liegt. Vielleicht können ihr die beim Nachdenken helfen?

    „Hey, Carlotta!“ Wie aus dem Erdboden gewachsen steht am nächsten Morgen Niko am Frühstücksbüfett neben ihr und lächelt. „Gut geschlafen?“
    Carlotta rutscht vor Schreck fast das Tablett aus der Hand. Der Kakao schwappt über den Becherrand und durchweicht blitzschnell ihr Mohnhörnchen. So ein Mist! Soll sie sich ein neues
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