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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Smith
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stürmte.
    „Nehmen
Sie die Waffe runter!” In dem Bruchteil einer Sekunde kam Louis zu einer
Entscheidung. Er feuerte seine Waffe ab – und sah, wie die Kugel neben
George Redmans Kopf in den Fußboden einschlug. Er hatte vorbeigeschossen! Vorbeigeschossen!
    Er
war im Begriff, einen zweiten Schuss abzufeuern, als die Beamten seinen Bauch
und seine Brust mit einem Kugelhagel durchlöcherten.
    Louis
sperrte den Mund weit auf.
    Die
Waffe fiel ihm aus der Hand und auf den Boden.
    Eine
weitere Kugel traf ihn in die Brust, und er stolperte rücklings auf die
zitternden Glasscheiben zu. Gleich dahinter brüllte der Helikopter. Zwei
Scharfschützen mit den entsprechenden Gewehren hatten sich an einem Geländer
festgezurrt. Sie lehnten sich aus der geöffneten Tür und zielten auf Louis. Als
er sich zu ihnen hindrehte, feuerten auch sie ihre Waffen ab, die die Scheiben
zersplittern und Louis nach vorne torkeln ließen. Spocatti fühlte nichts. Wie
oft hatte er Louis geraten, die Jalousien geschlossen zu halten?
    Louis
sank auf die Knie, und sein silberner Haarkranz wurde von dem gleißenden
Lichtkegel des Helikopters eingefangen. Er war am Rande des Todes. Er stand
kurz davor, seinen Körper zu verlassen. Er fühlte keinen Schmerz, nur eine
lähmende, sich ausbreitende Wärme in seiner Brust und seinem Bauch. Er wusste,
dass er sterben würde, und es war ihm egal. Er schaute zu Michael hinüber und
sah, wie Anne entsetzt auf ihn zurückblickte. Sein Körper näherte sich der
Schwerelosigkeit. Er fragte sich, ob all das eine Illusion sei, als sein Gehirn
abschaltete. Er fiel vornüber mit dem Gesicht auf den Fußboden.
    Spocatti
zog sich in die Schatten zurück. Er stand auf der anderen Seite des Büros und
beobachtete, wie die Polizisten zusahen, wie Louis Ryan vor ihren Augen starb.
Er sprach etwas in sein Mobiltelefon und hörte dann seine Leute in dem
benachbarten Gebäude Schuss um Schuss in den Treibstofftank des Helikopters
abgeben.
    Spocatti
verschwand in dem Heizungsschacht und sauste nach unten.
    Trotz
des ganzen Lärms schien einen Augenblick lang alles völlig still zu sein. Dann
stockten die schimmernden Rotoren des Helikopters, die Maschine begann zu
sinken, brach in Flammen aus und explodierte in das Gebäude hinein.

 
 
 
 
    SECHS
MONATE SPÄTER

 
    EPILOG

 
    Diana Crane,
Leitende Anwältin
    Redman
International
    Neunundvierzigste
Straße und Fifth Avenue
    New York, NY 10017
    (212) 555-2620

 
    Lieber Jack,
            
    dann
versuche ich es einfach nochmal. Wirst du diesen Brief bekommen? Wirst du ihn
diesmal beantworten? Ich habe Dir in den vergangenen paar Monaten ungefähr ein
Dutzend Briefe geschickt, aber sie kamen immer ungeöffnet zurück. Wo bist du?
Ich schicke diese Briefe an die Adresse deiner Eltern, und sie versichern mir,
dass sie sie an dich weiterleiten. Stimmt das? Alles, was sie mir sagen, ist,
dass es dir gutgeht. Bist du auf Reisen? Geht es dir jetzt wieder besser?
    Ich
weiß nicht, ob du ans Netz angeschlossen bist, oder ob du einfach den Stecker
herausgezogen hast. So wie ich dich kenne, nehme ich Letzteres an und hoffe
auf   Ersteres.
    Wo
auch immer du sein magst: Hast du Zugang zu den Nachrichten? Ist dir bekannt,
dass die Börse abgestürzt ist? Wir haben das überlebt. An jenem Montag, als die
Wall Street eingebrochen ist, haben wir mit Anastassios Fondaras ein $8
Milliarden-Geschäft abgeschlossen. Der Iran hatte darauf bestanden, dass er
weitere Schiffe kauft, um die Nachfrage befriedigen zu können, und wir waren
glücklicherweise in der Lage, ihm WestTex anzubieten. Nach massiven
Entlassungen und Umstrukturierungen liegen die Aktien von Redman International
jetzt in den oberen Fünfzigern. Das ist nicht, wo wir vorher waren, aber nun
werden wir es schaffen. Wir erholen uns.
    Wenn
du welche von meinen Briefen gelesen hast, dann weißt du sicher auch, dass sich
George vollständig erholt hat. Was du aber vielleicht nicht weißt, ist, dass
man Elizabeth vergangene Woche angeklagt hat. Zehn Jahre. Ich glaube, sie wird
fünf davon absitzen müssen. Möglicherweise drei, wenn sie Glück hat. Ich hab’
jedenfalls mein Bestes gegeben.
    Und
noch etwas: Ich habe dir das zwar schon wiederholt geschrieben, aber es hat
sich noch nichts Neues ergeben. Leana wird nach wie vor vermisst. Seit sie im
vergangenen August aus dem Krankenhaus von New York entlassen worden ist, hat
sie niemand gesehen. Sie ist verschwunden, und doch wissen wir, dass es ihr
gutgeht. Bei einer
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