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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Smith
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die Waffe, die er zuvor
dort hineingelegt hatte. Er richtete sie auf George. „Ja,” sagte er. „Das ist
mein Plan.”
    „Und
was wird das deiner Meinung nach lösen?”
    „Alles,”
sagte Louis. „Du hast mein Leben ruiniert. Du hast Anne ermordet. Hast du
wirklich geglaubt, ich würde dich für alle Zeiten damit durchkommen lassen? Ich
habe jahrelang auf diesen Augenblick gewartet.”
    „Annes
Tod war ein Unfall,” sagte George ruhig. „Das weißt du ebenso gut wie ich. Ich
habe Anne nichts getan. Aber habe sie mehr geliebt, als du es je getan hast.
Dein Problem ist, dass Du nie die Tatsache hast akzeptieren können, dass Anne
irgendwann begonnen hat, dich nicht mehr zu lieben und mir ihre Zuneigung zu
schenken.”
    Diese
Worte trafen Louis wie ein Schlag ins Gesicht. Einen Moment lang zitterte die
Waffe in seiner Hand.
    „Wenn
du willst, dass jemand dafür bezahlt, dann schlage ich vor, du erschießt mich
und lässt Leana und Michael gehen,” sagte George. „Sie haben mit der ganzen
Sache nichts zu tun. Das ist zwischen dir und mir.”
    Louis
wollte etwas erwidern, drehte sich dann aber um und richtete die Waffe auf
Leana. Ängstlich wich sie einen Schritt zurück.
    „Ich
weiß, du kannst deine eigene Tochter nicht leiden, George. Trotzdem wird dir
vielleicht das hier eine Ahnung davon geben, wie es sich anfühlt.” Er drückte
ab.
    Der
Knall hallte dumpf in dem Zimmer wider. Wie von Blitz getroffen sah George zu,
wie Leana nach hinten taumelte. Ihre Augen waren weit aufgerissen vor Entsetzen
und Erstaunen. Ein winziges Loch machte sich in ihrem Kleid ein wenig links von
dem Bauchnabel bemerkbar. Leana blickte auf das Loch hinunter und bedeckte es
mit den Händen. Blut lief zwischen ihren Fingern hindurch und tropfte auf den
Fußboden. Sie sah ihren Vater an, dann Louis und Michael – und ließ sich
auf die Knie sinken. Ein plötzlicher Atemstoß entwich ihren Lippen. Der Raum
begann sich zu heben.
    Michael
stürzte zu ihr hin. Er kniete sich neben sie, legte die Arme um ihre Taille und
presste auf die Wunde.
    Draußen
auf dem Flur brüllte Amparo Gragera. Ein rascher Schusswechsel folgte, und sie
schrie laut auf.
    Spocatti
zog seine Waffe und eilte durch das Büro. Er machte die Tür zu, schloss ab und
merkte mit einem Mal, dass sein Mobiltelefon klingelte. Er riss es sich vom
Gürtel, lauschte auf das frenetische Schreien am anderen Ende der Leitung und
drehte sich voller Unglauben den Fenstern zu. Einen Moment lang sah er nichts.
Dann geriet der niedersinkende Polizeihelikopter in sein Blickfeld, dessen
grelle Scheinwerfer das Büro in ein blendendes Licht tauchten.
    Spocatti
schaute in das Licht und konnte ein paar Sekunden lang nichts sehen. „Warum
hast du mich nicht gewarnt?” rief er in das Telefon.
    Der
Helikopter schwebte knapp vor den Bürofenstern. Wütend drehte sich Louis
Spocatti zu, fand aber stattdessen George Redman vor sich, der sich auf die
Waffe in Louis’ Händen stürzte. George versuchte, sie ihm zu entwinden, doch es
gelang ihm nicht. Also bedrängte er Louis so schwer und so lange, bis diesem
die Waffe aus den Händen fiel. In kreisenden Bewegungen rutschte sie über den
Boden. Mit der letzten Kraft, die George noch aufbringen konnte, stieß er Louis
immer weiter zurück, bis er ihn an die großen Glasscheiben gezwungen hatte.
    Die
Polizei hämmerte gegen die Bürotür.
    Mit
zum Zerreißen angespannten Nerven und wild pochendem Herzen zog sich Spocatti
von dort zurück. Er sah kurz zu Leana und Michael hinüber und daraufhin auf die
gegenüberliegende Seite des Zimmers zu George und Louis. Sie rangen vor dem
Glas; die Waffe befand sich irgendwo zwischen ihnen.
    Er
hatte den Drang, sie beide zu erschießen, dies Ganze ein für allemal zu
beenden, aber die Zeit war zu knapp. Er eilte in einen Bereich des Büros, wo es
keine Fenster gab, und riss die Verkleidung von einem Heizungsschacht. Er warf
ihn in dem Moment zur Seite, in dem Ryans Waffe losging.
    Spocatti
sah, wie George Redman auf den Teppich niedersank. Einen Augenblick lang war
sein Gesicht in dem gleißenden Scheinwerferlicht des Helikopters gefangen.
Louis hatte ihn in die Brust geschossen. George fiel auf die Seite und lag da
mit weit geöffneten, jedoch blinden Augen.
    Ryan
richtete die Waffe auf den Kopf des Mannes. Er sagte etwas, das Spocatti nicht
hörte, und wollte gerade feuern, als sich die Bürotür mit einem lauten Krachen
öffnete und die Polizei mit gezogenen Waffen in den Raum
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