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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht
Autoren: Linda Howard
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spät, zu spät. Eine Sekunde. Taite war fast da, fast auf Autohöhe.
    Und da kam Erics Auto mit Blaulicht an, doch anstatt Taite auszuweichen, rammte er sein Auto in ihres hinein.
    Airbags waren wohl die beste Erfindung denn je, ging es Eric nebulös durch den Kopf, als er langsam wieder zu Bewusstsein kam. Dank des Aufpralls waberte es in seinem Kopf. Und, schöne Scheiße, weh tat ihm sein Schädel auch noch. Er hatte das Gefühl, als hätte man ihm mit einem Baseballschläger ins Gesicht geschlagen. Und morgen würde er sich fürchterlich fühlen. Aber er wusste, wo er war, wusste genau, was passiert war.
    Er hatte nur ein paar Sekunden lang das Bewusstsein verloren, denn Jaclyn war soeben an seinem Auto angelangt und tat ihr Bestes, um die Tür aufzukriegen – sie zerrte wie eine Wahnsinnige am Griff herum und brüllte ihn an. Eric hob den Kopf. Er konnte durch die geborstene Windschutzscheibe gerade so viel sehen, dass ihm klar wurde, dass der vordere Teil des Autos zertrümmert war. Totalschaden, wie es den Anschein hatte. Mist. Der Papierkram würde ihn eineinhalb Wochen kosten.
    »Eric!«, brüllte Jaclyn. Ihre Stimme klang, als käme sie aus einem tiefen Brunnen – weit weg, mit Widerhall, aber sie wurde doch rasch klarer.
    »Was?«, gelang es ihm schließlich zu sagen, aber selbst für ihn hörte sich das mürrisch an. Heiliger Himmel. Innen war das Auto erfüllt von weißem Airbagtreibgas, das wie Rauch aussah – als würde der Wagen brennen, was aber natürlich nicht der Fall war, wie er wusste. Autos brannten im realen Leben nicht so schnell wie im Fernsehen.
    »Bist du verrückt?«, schrie Jaclyn, während sie weiterhin an der Autotür rüttelte. Sie warf einen Blick nach rechts. »Kommen Sie, und helfen Sie mit, Sie Idiot!«, brüllte sie.
    »Kann schon sein«, erwiderte Eric als Antwort auf ihre Frage. »Aber bloß ein bisschen.« Okay, langsam ging es wieder. Verdammt, das war ein Aufprall gewesen!
    Er hatte einen Funkspruch abgesetzt, als er die Verfolgung des Autos aufgenommen hatte, das über die rote Ampel gefahren war, und nun stellten sich die Streifenwagen ein und umzingelten die Fahrerin – ihr Auto war nicht mehr fahrtauglich. Sie hatte auch einen Airbag – welch ein Pech –, aber soweit er sehen konnte, rührte sie sich nicht. Weiteres Sirenengeheul, das immer näher herankam, ergänzte das Tohuwabohu.
    »Taite Boyne?«, fragte er.
    Jaclyn nickte. »Ich habe sie erkannt, als sie versuchte, auf mich zu schießen – dieses Mal.« Tränen glitzerten in ihren Augen, als sie mit der Autotür rang. Eric schob den platten Airbag beiseite und streckte einen Arm aus. Er erwischte Jaclyn an einer Hand, und sie ließ zu, dass er sie festhielt. »Nicht weinen, Liebes. Sie kann dir nichts mehr tun. Es ist vorbei.«
    Jaclyn wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht und entzog ihm die andere Hand. »Deshalb weine ich ja nicht, du … geisteskranker Vollidiot!«
    Oh. Sie weinte seinetwegen. »Mir fehlt nichts«, erklärte er und versuchte, nicht zu lächeln, weil er ganz genau wusste, dass ihr das nicht gefallen würde.
    Ihre blauen Augen blitzten. Die Tränen hatten ihren Ärger nicht gedämpft. »Du hast mit deinem Auto das ihre gerammt. Du hättest ums Leben kommen können!«
    Sie wirkte so blass, die Wimperntusche lief ihr über die Wangen, und obwohl er sie nicht mehr berührte, konnte er sehen, wie sie zitterte.
    »Polizeikarren – die sind wie Panzer«, erklärte er, doch sie sah nicht besänftigt aus.
    Sie zerrte weiterhin an der Tür herum, und dann kam offensichtlich der Typ, den sie vorhin als Idioten bezeichnet hatte, um ihr behilflich zu sein. Eric seufzte und entriegelte sie – die beiden hätten einfach durch das kaputte Fenster greifen und die Tür entriegeln können, wenn sie auf den Gedanken gekommen wären. Schließlich schaffte es der Typ, die Tür weit genug aufzukriegen, sodass Eric seinen Sicherheitsgurt lösen und sich herauszwängen konnte. Er war ein bisschen wackelig auf den Beinen, weiter nichts. Nun gut, vielleicht nicht nur ein bisschen, aber er fühlte, wie die Welt langsam wieder an Stabilität gewann. Blut lief ihm übers Gesicht, es tropfte ihm aus der Nase und sickerte aus einer Schnittwunde an der Stirn. Seine Nase fühlte sich taub an. Er hoffte, dass sie nicht gebrochen war, aber es wäre ja nicht das erste Mal. Nein, er konnte halbwegs durchatmen trotz des Blutes.
    Jaclyn schlang beide Arme um ihn, um ihn zu stützen, und obwohl er diese Stütze gar
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