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Ferien, Flirten & Flamingos

Ferien, Flirten & Flamingos

Titel: Ferien, Flirten & Flamingos
Autoren: Jochen Till
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abfährt?“, fragt Steffi, als wir weit genug weg sind.
    â€žJa, hab ich“, antworte ich.
    â€žUnd worauf wartet dieser Trottel dann noch? Ich dachte, das wäre um diese Uhrzeit längst gegessen. Ich bin um eins in der Stadt zum Shoppen verabredet.“
    â€žAch, das ist doch kein Problem“, sage ich grinsend. „Dann kommen wir eben alle mit.“
    â€žHa, ha, sehr witzig. Mit euch will ich nicht mal tot auf dem Friedhof gesehen werden.“
    â€žDanke, gleichfalls.“ Sie zeigt mir einen ausgestreckten Mittelfinger – ich zeige ihr, dass ich zwei davon habe.

    Ich steuere ans Ufer unter einen Schatten spendenden Baum und ziehe die Ruder ein. Ich mache es mir, so gut es geht, gemütlich und beobachte Matthias und Emma in ihrem Boot. Die beiden lassen sich einfach auf dem See treiben und unterhalten sich. Moment mal, was macht Matthias denn jetzt? Er steht auf. Habe ich ihm nicht gesagt, dass man in einem kleinen Ruderboot besser nicht aufsteht? Offenbar nicht. Matthias zückt seine Kamera. Das Boot fängt an zu schwanken. Matthias auch. Er richtet die Kamera auf Emma. Das Schwanken wird stärker. Matthias wedelt mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten. Jetzt steht Emma auch auf. Sie versucht, Matthias festzuhalten. Das bringt noch mehr Unruhe ins Boot. Es schwankt immer heftiger, bis Emma sich nicht mehr halten kann. Sie landet mit einem lauten Platscher im Wasser.
    â€žEmma!“, ruft Matthias. „Ich rette dich!“ Und schon stürzt er sich kopfüber in die Fluten. Okay, er hat meinen Rat befolgt – forscher geht es wohl kaum.
    â€žDie sind aber auch beide selten bescheuert“, frotzelt Steffi.
    â€žAch, halt einfach die Klappe“, knurre ich sie an. Emmas Kopf taucht zuerst wieder auf, dann ihr Hals und die Schultern. Ich war für eine Millisekunde leicht beunruhigt, aber so wie es aussieht, ist dieser Weiher so flach, dass man darin stehen kann. Nur blöd, dass Matthias das offenbar nicht weiß, denn er fuchtelt heftig mit den Armen.
    â€žIch kann … ich kann nicht schwimmen!“, ruft er panisch.
    â€žHier kann man stehen!“, ruft Emma ihm zu.
    Matthias hört auf zu plantschen. Die beiden stehen sich gegenüber und fangen laut an zu lachen. Ich schnappe mir die Ruder und fahre langsam auf sie zu.
    â€žAlles okay bei euch?“, frage ich. „Braucht ihr Hilfe?“
    â€žNein, alles okay“, antwortet Emma lachend. „Ist richtig schön erfrischend hier drin. Solltet ihr auch mal probieren.“
    Die beiden bewegen sich auf ihr Boot zu. Matthias versucht hineinzuklettern, fällt aber immer wieder zurück ins Wasser. Emma versucht es auch – ohne Erfolg.
    â€žBraucht ihr jetzt vielleicht Hilfe?“, frage ich, als ich bei ihnen angekommen bin.
    â€žJa, könnte nicht schaden“, sagt Matthias.
    Ich nehme ihr Boot ins Schlepptau, während die beiden langsam in Richtung Bootssteg waten.

    â€žDas war lustig“, sagt Emma, als wir alle vier auf dem Steg sitzen. „Das machen wir gleich noch mal.“
    â€žAber nur mit Schwimmweste“, sagt Matthias grinsend. Er zieht seine Kamera aus seiner klatschnassen Hose.
    â€žOje, deine Kamera!“, sagt Emma besorgt.
    â€žIst die mit ins Wasser gefallen? Die hast du doch gerade erst neu. Das ist natürlich alles andere als lustig.“
    â€žEigentlich dürfte das kein Problem sein“, sagt Matthias. „In der Beschreibung stand, dass sie bis in 5 Meter Tiefe wasserdicht ist.“
    Er schaltet die Kamera an, auf dem Display tut sich etwas.
    â€žScheint nichts kaputt zu sein“, sagt Matthias. „Guck mal, ich hab sogar aus Versehen ein Foto gemacht, als du ins Wasser gefallen bist.“ Er zeigt ihr das Bild, beide lachen.
    â€žUnd du kannst echt nicht schwimmen?“, fragt Emma.
    â€žNein“, seufzt Matthias. „Meine Mutter hat eine Wasser-Psychose. Sie hat Angst vor jeder Art von Gewässer, das tiefer ist als 30 Zentimeter. Deshalb wird bei uns die Badewanne auch immer nur bis zur Hälfte gefüllt.“
    â€žUnd da bist du trotzdem, ohne zu zögern, ins Wasser gesprungen? Um mich zu … retten?“, fragt Emma.
    â€žJa, ich weiß, das war blöd“, sagt Matthias leicht beschämt. „Nein, das war überhaupt nicht blöd“, erwidert Emma. „Das war … superlieb. So was Liebes hat noch nie jemand für mich
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