Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
wirbelte herum. Das Flugzeug senkte sich erneut. Er packte ein Harpunenschußgerät, und während die Kugeln das Deck durchlöcherten, sprang er ins aufgewühlte Wasser.
     
    *
     
    Eisiges Wasser umschloß David, während die Geschosse an ihm vorbeispritzten. Er fiel tiefer, immer tiefer und atmete durch das Mundstück, das ihm die kostbare Luft zuteilte.
    Als der Tiefenmesser an seinem Handgelenk fünfzig Fuß anzeigte, rollte er sich auf den Rücken und sah nach oben. Gegen das wechselnde Muster der schwach schimmernden Oberfläche war das zerstörte Boot ein vager Schatten. Noch während er ihn beobachtete, zeigten sich orange Lichtflecken – ein Widerschein des Feuers, das an Deck tobte. David schwamm hundert Fuß vom Wrack weg und tauchte dann vorsichtig auf. Er sah das brennende Boot, das mit dem Heck schon unter Wasser war. Es sank schnell. Eine halbe Meile entfernt setzte das Flugzeug zu einer Landung in der stürmischen See an. Es wasserte. Hohe Sprühfontänen stiegen auf. Und dann berührte eine Tragfläche einen hohen Wellenkamm. Das Flugzeug kippte, das Leitwerk ragte einen Moment lang hoch aus dem Wasser. Eine dumpfe Detonation – und die Wasserfläche rings um das Flugzeug stand in Flammen. Treibstoff, der durch die Explosion auf dem Wasser schwamm, entzündete sich ebenfalls.
    Plötzlich öffnete sich eine Tür im Heckteil des Flugzeugs. Drei dunkle Gestalten tauchten nacheinander auf und sprangen mitten ins brennende Wasser. Dann kamen sie alle drei in seine Richtung. Das Feuer hatte ihnen offensichtlich nicht das geringste anhaben können. Und irgendwie wußten sie, wo er sich befand …
    Er tauchte, war mit einem Stoß in zwanzig Fuß Tiefe und bewegte sich wieder in Richtung des Bootes. Als er sich dem Wrack von unten näherte, sackte es ab. Die Metallteile glühten noch, doch einen Moment später waren die Flammen erstickt. Als die dunkle Masse nach unten sank, packte David das durchhängende Ankerkabel und zog sich bis an den Rumpf. Eng an die Planken gedrückt, ließ er sich mit dem Wrack in die Tiefe sinken.
    David suchte das Wasser über sich nach irgendwelchen Zeichen eines bevorstehenden Angriffs ab. Er konnte nichts sehen. Dann, ohne jede Warnung, jagte ein Strahl milchiggrünen Lichts durch das Wasser und prallte an der grauen Krümmung des Rumpfes über ihm ab. Er glitt zur Seite und duckte sich in den Schatten der nach außen gebogenen Rumpfverkleidung. Das Licht kam näher, strich an ihm vorbei. Einen Augenblick später erschien eine dunkle Gestalt, die mit sonderbar plumpen Bewegungen dahinschwamm. Es war ein Mann in phantastischer Aufmachung: Er trug einen dunklen Straßenanzug, in den Löcher gebrannt waren. Der nasse Stoff klebte an seinen Gliedern, der Schlips wurde von der Strömung nach hinten gezogen. Der Fremde trug weder Maske noch Atemgerät – und doch schwamm er hundert Fuß unter Wasser dahin. Er drehte sich um, trat mit den Beinen auf der Stelle – Beine, die mit Lackschuhen bekleidet waren – und schwang seine Lampe herum. Einen Moment lang sah David das blasse Gesicht mit den hohen Backenknochen und die sonderbar leuchtenden gelben Augen, die ihn anstarrten. Dann hob er den Harpunenschußapparat und drückte ab.
    Der Rückschlag war hart. Abrupt entfernte sich der Fremde. Er rollte langsam herum, und David sah das Stück Harpune, das ihm aus dem Rücken ragte. Dann verbreitete sich im Wasser ein unheimliches Leuchten, und der Körper des Fremden löste sich auf. David hatte dieses Schauspiel schon des öfteren erlebt. Wenn einer der Invasoren tödlich verletzt war, schien er sich aufzulösen. Wahrscheinlich war große Willenskraft nötig, um die menschliche Gestalt in dieser fremden Welt vorzutäuschen.
    Im gleichen Moment sah er den zweiten Mann. Er war ebenfalls ohne Maske und Atemgerät. Er trug einen Arbeitskittel und schwere Stiefel. Mit schnellen Bewegungen schwamm er vorwärts. Dann, zwanzig Fuß von David entfernt, hielt er an und näherte sich dem Wrack von der Deckseite her. David verlor ihn aus den Augen.
    Eine halbe Minute lang geschah gar nichts. David klammerte sich fest. Er spürte eine starke Strömung, die an ihm zerrte. Wasserwirbel umspülten seine Beine und wollten ihn losreißen.
    Dann schnitt wieder ein Lichtstrahl durch das Wasser und beleuchtete eine Gestalt, die mit ausgebreiteten Armen langsam an David vorbeitrudelte. Dolans blinde Augen schienen David ins Gesicht zu starren. Die Wunde in der Brust sah entsetzlich aus.
    Als David die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher