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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits
Autoren: Keith Laumer
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Bergungsfirmen nicht kaufen.«
    »Nein, aber ich weiß was Besseres«, meinte Dolan.
    »Ich kenne eine Stelle in den Keys, wo wir so ein Ding finden können. Ein Freund von mir hat es mal mit dem Schleppnetz ‘rausgeholt und versteckt.«
    »Nach weiß Gott wie vielen Jahren im Salzwasser ist der Torpedo doch sicher verrostet …«
    Dolan schüttelte den Kopf und grinste. »Kein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg, Kumpel! Das neueste Modell der Navy! Düsenantrieb, Fernsteuerung durch Mikrowellen. Mein Freund hat es in Form gehalten, weil er es an die Kubaner verkaufen wollte, aber dann hat er sich’s anders überlegt. Das Ding hat keinen Sprengkopf, aber das läßt sich mit einer hübschen Nitroladung ändern.« Er klatschte in die Hände. »Dieses U-Boot soll nur an Lucy herankommen. Es wird die lausigste Überraschung erleben!«

 
5.
     
    »Das reicht.« David hatte das kleine Plastikgehäuse versiegelt und rieb sich die Augen. Die stundenlange Arbeit mit winzigen elektronischen Geräten hatte ihn müde gemacht. »Da ist deine Steuerung für den Torpedo.«
    Dolan nahm das kleine Gerät in die Hand. »Prima«, sagte er. »Die Zeiger geben die genaue Stellung an, was? Man braucht bloß noch auf den Knopf zu drücken, und los geht der Fisch, häh?«
    »Theoretisch schon«, meinte David. »Wenn die Stromkreise im Innern des Torpedos noch funktionieren.« Sie saßen an der Packkiste, die in der schäbigen Seemannshütte den Tisch ersetzte. Das Zimmer war wie sein Besitzer – schmutzig, verbraucht, schlampig. Während der letzten zwei Tage hatte sich David hier vor den immer noch umherstreifenden Beamten und Polizisten versteckt. Dolan kaufte inzwischen die für die Reise nötigen Dinge. Und nun waren sie fertig. Es war Mitternacht.
    Dolan legte die Fernsteuerung wieder auf den Tisch. »Okay, Kumpel, ich überlasse das Ding lieber dir. Ich kann mit dem Steuer besser umgehen.«
    Die beiden Männer verließen die Hütte, beladen mit den Geräten, die Dolan noch nicht an Bord geschafft hatte. Sie gingen leise und auf Umwegen zum Kai, wo das starke Boot im Wasser lag. Es wirkte durch seine graue Farbe irgendwie drohend.
    Die beiden stießen geräuschlos ab und ließen sich von der Strömung bis zur Mündung des Flußarmes treiben. Zweihundert Meter vom Ufer entfernt startete Dolan den Motor. Das gedämpfte Dröhnen verriet die geballte Energie, die in ihm steckte.
    Dolan steuerte das Boot eine Meile lang parallel zum Ufer und lief dann einen schmalen Wasserweg zwischen zwei Inseln an. Sie kamen an einem sandigen, baumbestandenen Ufer vorbei, doch Dolan fuhr weiter, bis sie das wilde Gewirr von Mangrove-Wurzeln erreichten.
    »Der Torpedo ist ein Stück über dem Wasser«, sagte er. »Wir werden ihn an Bord hieven müssen.«
    Es dauerte fast eine Stunde, bis das plumpe, sieben Meter lange Geschoß in der richtigen Position lag und die nötigen mechanischen und elektrischen Verbindungen hergestellt waren. Eine weitere halbe Stunde verging damit, daß sie die gelblichen Blöcke TNT installiert hatten, die Dolan aus einer ungenannten Quelle beschafft hatte. David überprüfte den Empfänger und verglich ihn mit seinem Steuermechanismus.
    »Die Sprengkapsel ist in Ordnung«, versicherte Grat David. »Sie explodiert bestimmt, wenn du sie nur an den richtigen Fleck lenkst.«
    »Du kannst dich auf mich verlassen«, meinte David. »Aber jetzt verschwinden wir, bevor jemand merkt, daß du die Anker gelichtet hast. Neugierige könnten uns nur schaden.«
    Mit leichtem Schwung manövrierte Dolan das Schnellboot aus der Gasse und steuerte ins offene Meer hinaus. Sie hatten die Scheinwerfer nicht eingeschaltet. Nach einer halben Stunde war vom Ufer nichts mehr zu erkennen.
    »Jetzt können wir sie loslassen«, rief Dolan, und sein dunkles Piratengesicht bekam etwas Dämonisches. »Wenn uns einer dieser Esel fangen will, soll er es nur versuchen.« Er sah David von der Seite an und grinste. »Ja, ich weiß, daß die Militärpolizei nach dir sucht, Kumpel. Aber keine Angst, ich stelle keine Fragen. Jeder, der die Cops auf den Fersen hat, ist für mich okay.«
    Eine Stunde später zeigten sich im Osten die Lichter eines Flugzeugs. Dolan fluchte und drosselte den Motor. Die Maschine flog an ihnen vorbei und weiter hinaus aufs offene Meer.
    »Junge, die müssen ja scharf auf dich sein«, murmelte er. »Aber sie sollen abwarten. Wenn unser Plan heute nacht gelingt, hängen sie uns vielleicht noch eine Medaille um.«
     
    *
     
    Während
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