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Fehlschuss

Fehlschuss

Titel: Fehlschuss
Autoren: Anna Geller
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wäre ich kein Jurist geworden. Wäre ich kein
Jurist geworden, hätte ich Eickboom nicht kennen gelernt, und, und, und. Alles,
was wir tun, hat Folgen, und jede Folge ist das Resultat einer anderen Folge.“
    „Du!“ Karin wandte sich zu ihm, und die Kiesel waren ernst wie selten.
„Ich bin verdammt froh, dass Inge ihr Notizbuch verloren hat.“
    Sagte die Frau, die „grundsätzlich keine Liebeserklärungen macht“. Und
Chris hoffte, dass es schon dunkel genug war, um seine Ergriffenheit zu
verbergen. Er nahm sie in die Arme, und sie blieben lange Zeit so stehen.
    Bis der Ball ins Meer gefallen war.
    So wie jeden Abend.
     
    Bevor sie ins Auto stiegen, kam dann das Unvermeidliche.
    „Chris?“
    „Hm?“
    „Jetzt ist es doch vorbei, oder? Ich meine: Eickboom ist tot, Carlos
verhaftet …“
    „Ich denke, ja. Manuel Viego wird froh sein, wenn sie ihn nicht finden
und im Untergrund bleiben.“
    „Dann könnten wir doch jetzt unsere Vereinbarung treffen, nicht? Keine
gefährlichen Ermittlungen mehr!“
    „Äh …“
    „Chris!“
    Der warnende Unterton in ihrer Stimme ließ ihn einlenken. „Okay, okay!
Ich versprech´s dir ja“, beteuerte er schnell. „Ich schwöre bei Grete, der
Fischfrau!“
    Sehr überzeugend klang es nicht …

Hinweis
     
    Die meisten
beschriebenen Örtlichkeiten existieren in Köln wirklich. In wenigen Fällen habe
ich mir jedoch erlaubt, die Realität der Handlung anzupassen. So gibt es z. B.
zwar ein Marienkrankenhaus in Köln, aber nicht in Ossendorf und auch nicht
unter der von mir beschriebenen Trägerschaft.
     
    Entenmoos
und San Filomento sind reine Phantasie.
     
    Jede
Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen ist zufällig.
     

Über die Autorin
     
    Anna Geller,
geb. 1961, ist waschechte Kölnerin, und das merkt man ihren Krimis an. Nach
einer kaufmännischen Ausbildung hat sie viele Jahre im Groß- und Einzelhandel
gearbeitet, u.a. in einem Kölner Fotoladen. „Fehlschuss“ ist ihr erster Krimi,
der ihr schon lange im Kopf herumspukte, bevor sie ihn schließlich aufschrieb.
    Heute lebt
Anna Geller in einem kleinen Eifeldorf und arbeitet an weiteren Fällen für
Chris Sprenger und Karin Berndorf.
     

Anna Geller: Mantelkinder (Leseprobe)
     
    Der 2. Fall
für Chis Sprenger und Karin Berndorf
    (erscheint
voraussichtlich Ende 2013)

 
    Hinter den
Wolken, irgendwo weit,
    sitzt ein
kleiner Engel und zerschneidet die Zeit,
    als wenn´s
eine Zeitung wäre.
    Er
zerschneidet das Glück, er zerschneidet das Leid,
    er
zerschneidet die Ewigkeit
    mit Gottes
großer Schere.
     
    (Siegfried
von Vegesack)

Als Onkel
Rudolf meinte, es wäre Zeit die Kaninchen zu füttern, war Claudias Müdigkeit
wie weggeblasen. Endlich ging es los! Sie schlüpfte schnell in ihren Anorak und
die blauen Schuhe. Die hatten Klettverschlüsse. Das war praktisch. Da musste
man sich nicht mit den Schnürsenkeln plagen und sich dann doch wieder von Mama
helfen lassen … Mama … Ob sie sauer war? Mama und Papa sagten ja immer, sie
sollte niemals mit einem Fremden mitgehen, weil manche Männer ganz böse waren.
Und Oma redete oft davon, dass ungehorsame Kinder ins Fegefeuer kommen! In die
Hölle, wo es so heiß ist, dass man vor lauter Flammen den Satan nicht sehen
kann. Da wollte sie natürlich auf keinen Fall hin. Trotzdem war sie unartig
gewesen — aber nur ein kleines bisschen. Denn der Onkel Rudolf war nicht fremd.
Den kannte sie schon ganz lange. Und nett war er auch. Letzte Woche hatte er
ihr Eis gekauft, ein paar Tage später eine Tüte Lakritzschnecken, und heute
wollte er ihr seine beiden weißen Kaninchen zeigen. Zwei Kaninchen! Sie hatte
zu Weihnachten nicht mal das eine bekommen, das sie sich gewünscht hatte.
    Onkel Rudolf sagte, seine Kaninchen lebten im Wald und kämen nur
heraus, wenn es ganz, ganz dunkel ist. Sie kannte nur die anderen, die braunen.
Die sah sie oft, wenn sie mit Oma im Grüngürtel spazieren ging. Abends hatte
sie noch nie welche gesehen. Aber vielleicht war das bei weißen Kaninchen ja
anders.
    Auf der Straße fasste Onkel Rudolf ihre Hand. Das mochte sie
eigentlich nicht. Schließlich war sie kein Baby mehr. Aber sie hielt den Mund.
Sonst würde er noch ärgerlich und ihr die Kaninchen doch nicht zeigen. Obwohl
er den schweren Beutel mit den Möhren trug, ging er schnell. So schnell, dass
sie kaum mithalten konnte. Vielleicht schwitzte er deshalb so. Sie sah die
Tropfen, die an seinen Schläfen entlangliefen. Das sah ulkig aus.
    Als sie in den Wald traten,
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