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Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung

Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung

Titel: Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung
Autoren: Linda Mignani
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Brüsten.
    „Beobachte sie. Finde alles heraus, was du kannst. Wir sollten ein paar Vorbereitungen treffen, bevor wir zuschlagen.“
    John plante, sich ihr persönlich anzunehmen. Ihm stand der Sinn nach einer Herausforderung und er gedachte, ihr einen intimen Einblick in den Federzirkel zu geben, und Sorge zu tragen, dass es ihr gefiel.
    Vor Jahren hatte sein Bruder Dean zusammen mit Miles und ihm den exklusiven Zirkel gegründet. Sie praktizierten SM ohne die Regeln der Szene. Auf dem Boden herumkriechende Putzsklavinnen gab es bei ihnen nicht. Auch keine schweren Verletzungen. Sie folgten ihren eigenen Grundsätzen und der Verhaltenskodex lag hoch.
    Wenn die kleine Unbekannte reagierte, wie er es voraussah, bot sich ausreichend Gelegenheit, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Er plante, ihren Mut zu testen. Bei dem Gedanken, was er ihr antun wollte, bekam er eine Erektion.
    Bei Miles ernstem Ausdruck richtete er sich in dem Sessel auf.
    „Mir ist ein Typ aufgefallen, der im Wald herumschlich.“
    Er verfügte über seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    „Was für ein Typ?“ Die Frage klang scharf.
    „Ich müsste mich sehr täuschen. Ich tippe auf einen Frauenschläger. Vielleicht ein Vergewaltiger.“
    John hinterfragte die Äußerung nicht. Sein Freund kannte diesen Abschaum, denn Erfahrungen prägten ihn. Erinnerungen, die er lange verdrängt hatte, überfielen John. Wenn Dean und er ihn damals nicht gefunden hätten, wer wusste schon, was aus Miles geworden wäre. Nur daran zu denken, jagte ihm eine Gänsehaut den Rücken entlang. Er bemerkte das leichte Zittern der Fingerspitzen seines Freundes.
    „War er zufällig dort?“
    „Ich weiß es nicht, aber ich finde es heraus.“
    Miles kippte den restlichen Scotch in einem Zug hinunter. Er tat es ihm gleich und sie tauschten einen Blick, der mehr sagte als jedes Wort.
    Verdammt, nicht nur ihre Wangen glühten vor Scham. Viola betrachtete die Fotos auf dem Monitor und ihr Finger schwebte über der Löschen-Taste, dann zog sie ihn zurück. Mit Deutlichkeit realisierte sie, wie viele Gesetze sie verletzt hatte.
    Aber wenn es niemand erfuhr, konnte sie nicht bestraft werden. Sie traf eine Entscheidung und plante, zwei Versionen der Bilder zu malen. Eine für sich, eine für die Ausstellung. Die Gemälde für
Fantasien der Lust
zierten züchtige Feigenblätter und abgeänderteGesichtszüge.
    Die private Variante zeigte alles und mit ihr wollte sie anfangen.
    Erleichterung durchflutete sie, dass sie nicht feige den Rückzug antrat. Mit der Ausbeute war sie zufrieden. Sie kicherte bei der Erinnerung an ihre zitternden Glieder, an das einmalige Erlebnis. Falls das jemals jemand herausfand, war sie geliefert.
    „Mit dir beginne ich“, sagte sie zu dem Foto, das sie gerade auswählte.
    John kehrte mit der Peitsche in der Hand zurück und seine Finger lagen um den Griff, sein Gang drückte Entschlossenheit aus. Ein Kerl, mit dem man nicht herumspielte.
    Scheiß was auf Landschaften, die konnte sie malen, wenn sie älter war. In zwanzig Jahren. Die Vorstellung, die unverfälschten Bilder auszustellen, ließ sie schmunzeln. Die dunkle Versuchung suchte sie bei der Vernissage auf, stellte sie zur Rede und zwang sie, ihm zu Willen zu sein. Nachdem er ihr den Arsch versohlt hatte. Eine verdammt verruchte Fantasie.
    Während der Drucker die Fotos ausspuckte, beschlich sie ein ungutes Gefühl. Magisch zog das Fenster des Ateliers sie an und sie stand so, dass man sie von draußen nicht sah, betrachtete den Garten und versuchte, etwas hinter den Bäumen zu erkennen. Sie schüttelte den Kopf. So ein Quatsch, wer sollte sie beobachten?
    Sie wollte nachher Jocelyn anrufen. Sie musste unter Menschen, brauchte einen Flirt und Sex. Sie sah Gespenster.
    Viola wählte drei große Keilrahmen und nach wenigen Sekunden tauchte sie tief in ihre Kunst ein. Sie liebte Acrylfarben, die es ihr ermöglichten, schnell zu arbeiten, ohne lange Trocknungszeiten in Kauf zu nehmen.
    Das Telefonat vergaß sie.
    In den folgenden Tagen arbeitete sie ununterbrochen an den Bildern. Sogar das Malen erregte sie. Die Gefühle erweckten Scham. Schläge, Dominanz, das gehörte sich nicht. Die Vorstellung, die Peitsche zu spüren, beschäftigte ihr Bewusstsein, umschlich verführerisch ihre Träume. Ihre Wangen glühten bei dem Gedanken, auf diese Weise loszulassen, ihren Körper und ihre Psyche John zu unterwerfen.
    Ihre Kühnheit bei der Ausführung erschreckte sie, begeisterte sie. Niemals zuvor hatte sie
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