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Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung

Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung

Titel: Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung
Autoren: Linda Mignani
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etwas so Zügelloses kreiert und sie fühlte Intimität mit ihren Motiven. Sie malte in Shorts und T-Shirt, mehr Stoff wäre unerträglich heiß. Jeder Pinselstrich hielt die Erinnerungen lebendig, symbolisierte ein zärtliches Streicheln über seinen Körper. Ihre Fantasien gingen ihr nicht aus dem Sinn.
    Ihr Vibrator benötigte frische Batterien. Sie kam zum Orgasmus, aber es befriedigte sie nicht, denn die Berührung eines Partners fehlte. Für einen One-Night-Stand mangelte es ihr an Mut. Vielleicht konnte sie eine Internet Partnerbörse testen?
    Und was schrieb sie in ihr Profil?
    Suche neue Herausforderung. Bitte zögere nicht, mir den Arsch glühend rot zu versohlen.
    Sehr witzig.
    Müde rieb sie ihre Augen und trat von der Staffelei zurück. Der Ausdruck seines Gesichtes war so, wie sie es wollte.
    Gefährlich. Maskulin. Sexy.
    Nimm mich! Dieser Wunsch sollte bei der Betrachterin geweckt werden, der perfekte Titel für das Bild. Sie malte ihn auf die Querverstrebungen der Rückseite des Keilrahmens, zusammen mit Namen und Datum.
    Seufzend wusch sie die Pinsel aus. Das reichte für heute, sie brauchte eine Auszeit und musste aufhören, wie ein Teenager zu schwärmen. Ein Mann mit Johns Ausstrahlung würdigte sie keines zweiten Blickes. Keiner schrie
hässlich
, wenn er sie sah, aber von dem gängigen dünnen Schönheitsideal entfernten sie ein paar Rundungen. Zur Hölle mit Size Zero.
    Sie zog schwarze Capri-Lauftights, ein rotes T-Shirt und eine rote Fleecejacke über. Sie wohnte direkt am Waldrand und nach wenigen Metern erreichte sie einen Pfad. Sie drehte den Kopf, betrachtete prüfend die Umgebung und entdeckte niemanden. Natürlich nicht. Ihr Benehmen war unsinnig. Eventuell lag es an dem Traum von letzter Nacht? Hände, die um ihren Hals lagen, zudrückten, bis sie schreiend aufwachte.
    Schluss damit!
    Sie lief in Richtung des verwunschenen Gartens.
    Ob sie es genießen würde, gepeitscht zu werden? Steckte eine gefangene Viola in ihr, die wartete, befreit aufzuatmen?
    Sie horchte auf. Jemand rannte hinter ihr. Ein Mann, das verriet ihr die Art seiner Bewegungen. Kerle veranstalteten mehr Lärm als Frauen, sie schnauften und nahmen größere Schritte. Zuerst kam er näher, hielt dann den Abstand und Jocelyns Worte fielen ihr ein.
    „Hast du keine Angst, im Wald joggen zu gehen? Überdies noch ohne Begleitung.“ Sie hatte lachend verneint. Aber in diesem Moment beschlich sie ein ungutes Gefühl. Sie musste damit aufhören. Wenn sie sich darauf einließ, würde sie sich nicht mehr vor die Tür trauen. Regelmäßiges Laufen gehörte zu ihrem Tagesablauf und am liebsten joggte sie allein, genoss die Ruhe und hing ihren Gedanken nach.
    Es war nur ein Läufer und nicht Parker Cormit, der Grund für die Albträume.
    Sie wich zur Seite. Wieso überholte er sie nicht? Sie verlangsamte, drehte den Kopf. Er packte sie.
    Nein!
    Starke Arme umschlangen sie. Sie fiel der Länge nach hin. Er presste sie mit seinem Gewicht auf den Waldweg. Tannennadeln drückten in ihr Gesicht. Bevor sie reagieren konnte, zog er ihre Handgelenke nach hinten, sicherte sie mit einem Plastikbinder. Er sagte kein Wort und es verstärkte ihre Lähmung. Sein Griff in ihrem Nacken hielt sie unbeweglich.
    Ein Knebel unterdrückte ihren Schrei. Dann folgte eine Augenbinde. Grauenvolle Angst überrollte sie in einer eisigen Welle. Absolute Hilflosigkeit. Tränen standen hinter ihren Lidern. Ein Schlag landete auf ihrem Po.
    Sie erstickte und spürte gnadenlose Finger, die um ihre Kehle lagen und zudrückten.
    Hör auf damit, er würgt dich nicht
.
    Er zog sie hoch und umfasste ihre Schultern. Sie stieß mit dem Hinterkopf gegen seinen Brustkorb, nicht gegen sein Gesicht. Das Arschloch überragte sie.
    „Versuch das noch einmal und du wirst es bereuen.“ Belustigung tränkte seine Stimme, nicht Wut. Sie trat um sich.
    Weitere Hände packten sie.
    Sie waren zu zweit. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Sie musste ihre Atmung kontrollieren und ruhiger werden. Stattdessen stieg die Panik. Sie versuchte, dem Scheißkerl, der hinter ihr stand, auf die Zehen zu treten und er hob sie an.
    „Wenn du nicht mit dem Zappeln aufhörst, greife ich dem Maestro vor. Ich ziehe dir das Höschen nach unten, lege dich über einen Baumstamm, und versohle deinen Arsch mit einer Weidenrute.“
    Waren dass zwei Irre? Das konnten sie nicht ernst meinen. Aber der Tonfall sagte ihr deutlich, sie meinten es bitterernst. Sie erstarrte in seinen Armen und er stellte
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