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Fata Morgana

Fata Morgana

Titel: Fata Morgana
Autoren: Agatha Christie
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Katharina«, sagte Miss Marple.
    Wally lächelte nachsichtig über die alte Dame, die die Namen verwechselte, und korrigierte sie freundlich: »Gina, nicht Katharina.«
    Aber Gina lachte.
    »Sie weiß schon, was sie sagt. Pass auf, gleich wird sie dich Petrucchio nennen!«
    »Ich wollte nur sagen«, sagte Miss Marple zu Walter, »dass Sie sehr klug gehandelt haben, mein Lieber.«
    »Sie denkt, du bist genau der richtige Ehemann für mich«, sagte Gina.
    Miss Marple sah vom einen zum anderen. Wie schön, dachte sie, zwei junge Menschen zu sehen, die so sehr ineinander verliebt sind. Und Walter Hudd hatte sich aus dem mürrischen jungen Mann, den sie vor ein paar Tagen kennen gelernt hatte, in einen gutmütigen, lächelnden Riesen verwandelt...
    »Ihr beide«, sagte sie, »erinnert mich an –«
    Gina trat rasch einen Schritt vor und hielt Miss Marple den Mund zu.
    »Nein, liebste Freundin«, rief sie aus. »Sagen Sie's nicht. Ich traue diesen Dorfparallelen nicht über den Weg. Die haben immer einen Haken. Sie sind wirklich eine schlimme alte Dame, wissen Sie.« Sie bekam feuchte Augen. »Wenn ich denke, dass ihr drei, Sie und Tante Ruth und Grandam, als junge Mädchen zusammen wart... Ich wüsste zu gern, wie ihr damals wart! Irgendwie kann ich es mir gar nicht vorstellen...«
    »Nein, das können Sie wohl nicht«, sagte Miss Marple. »Das ist lang, lang her...«

Über dieses Buch
     
    Vor ihrer Abreise zu weiteren Ausgrabungen im Irak, wo sie ihren zweiten Ehemann Max Mallowan unterstützte, hatte Agatha Christie im Frühjahr 1951 ein Manuskript bei ihrem Verleger in London zurückgelassen, das im folgenden Jahr bei Collins in London erscheinen sollte. 1952 war für die Autorin ein sehr produktives Jahr, denn neben dem genannten Manuskript They Do It With Mirrors, das im November veröffentlicht wurde, hatte im gleichen Monat auch ihr weltberühmtes Theaterstück The Mo u setrap in London Premiere.
    Der Originaltitel des Romans, zu Deutsch »Sie machen es mit Spiegeln«, bezieht sich auf jene Tricks, mit denen Zauberkünstler ihr Publikum zum Staunen bringen. Janet Morgan schreibt über diesen Titel in ihrer Christie-Biographie: »Er gibt auch eine treffende Beschreibung von Agathas Werk; Fensterscheiben und Spiegel kommen häufig vor. Genau wie die Flüsse, die sie liebte und an denen sie lebte, warfen auch diese Spiegelungen und Zerrbilder zurück.«
    In deutscher Ausgabe erschien der Roman erstmals 1958 beim Scherz Verlag unter dem Titel »Fata Morgana«. In der Geschichte erfährt der Leser auch, dass Miss Marple als junges Mädchen einige Zeit in Italien verbrachte, in einem Pensionat in Florenz. Dort lernte sie die amerikanischen Schwestern kennen, die in »Fata Morgana« die Hauptcharaktere abgeben.
    Das Buch ist Mathew Prichard gewidmet, dem einzigen Enkel Agatha Christies. Ihm vermachte sie unter anderem die Rechte an dem erfolgreichsten Theaterstück aller Zeiten The Mousetrap.
    Eine Verfilmung mit Helen Hayes in der Rolle der Miss Marple produzierte Warner Brothers fürs Fernsehen 1985. Die BBC brachte 1992 eine wesentlich gelungenere Adaption für den Bildschirm mit Joan Hickson in der Hauptrolle.
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