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Fangonia (German Edition)

Fangonia (German Edition)

Titel: Fangonia (German Edition)
Autoren: Ulrike Talbiersky
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gespült. Dort hat sie erst dir das Inselgeheimnis verraten, Chris, und dann – vierzig Jahre später – dir, Dina.“
    Dina erinnerte sich an das geheimnisvolle, flüsternde Rauschen, als sie die Muschel ans Ohr gehalten hatte. Fangonia… Fangonia... Sie hatte den Namen der Insel gekannt, bevor sie hierher gekommen war! Jetzt wusste sie, wieso: Die Muschel hatte ihn ihr ins Ohr geflüstert!
    Prinzessin Gwendolyn ließ ihre Ausführungen bei den anderen wirken. Die Geschichte gefiel der kleinen Fee, ihr gefiel die Rolle der Rätselraterin. Und es ergab alles einen Sinn. Es mochte sich tatsächlich so zugetragen haben!
    „Es gab gar keine Grenzen?“, fragte Wilbur langsam.

    Gerade wollte Loki sich äußern, da schoss ein rotgelber Feuerschwall knapp über ihre Köpfe hinweg. Sie duckten sich instinktiv hinter den nächstgrößeren Felsblock und starrten mit angsterfülltem Blick auf den grässlichen Eingang. Ein riesiges, dunkles Wesen flog zwischen den scharfen, zackigen Felsen in die Höhle, begleitet von einem schrillen Pfiff, welcher vom stürmischen Wind vom Fuße des Berges zu den Freunden hinaufwehte.
    „Vielen Dank für die rechtzeitige Warnung, Leute“, zischte Loki sarkastisch. Hätten die Zwerge und Rubeus ihnen nicht früher Bescheid geben können, dass der Feuerschatten zurückkam? Wieso waren sie auch so lange hier geblieben? Und warum hatte niemand von ihnen den Eingang bewacht? Sie waren alle so unvorsichtig gewesen! Wenn es jedenfalls nach ihm gegangen wäre, dann würden sie schon längst wieder sicher in der Zwergenstadt sein.
    Der Drache fauchte. Die Freunde duckten sich tiefer hinter den Stein.
    „Hat er uns gesehen?“, flüsterte Muschelstaub ängstlich.
    Die Frage wurde rasch beantwortet. Ein erneuter Feuerschwall zielte genau in ihre Richtung und schwärzte den dunklen Felsen, der sie nicht mehr lange schützen würde. Bis zu dem nächsten Höhlenraum waren es nur ein paar Schritte. Wenn sie es bis in den Gang schafften, konnten sie den Weg zurück zur Treppe finden und fliehen.
    Hastig eilten die Freunde auf den Gang zu. Doch der Drache reagierte schnell. Er durchschaute den Plan der Eindringlinge. Drohend, grollend flog er über ihre Köpfe hinweg und versperrte den rettenden Gang durch ein Flammenmeer. Die Freunde wichen entsetzt vor den tödlichen Flammen zurück. Sie waren gefangen.
    Der Drache wusste, dass es keinen Ausweg mehr aus seiner Höhle gab. Er ließ sich Zeit. Langsam drehte er seinen riesigen Kopf in ihre Richtung, dann machte sein gewaltiger Körper einen Satz und bäumte sich vor ihnen auf. Dichter Qualm quoll aus seinen bebenden Nasenlöchern. „Schnell, sucht euch Schutz!“, rief Wilbur den anderen zu. Gerade noch rechtzeitig warfen sie sich alle hinter große Felsbrocken, sodass der glühende Feuerstrahl statt auf sie, nur auf den kalten Boden traf und einen rußigen Fleck hinterließ.
    „Meinst du immer noch, dass der Drache nur spielen will, Joe?“
    Hinter einem Felsblock, unweit vor dem Feuerschatten, versteckte sich Dina, die vor Angst zitterte. Bedrohlich kam der Drachen näher. Er hatte sie genau im Visier. Sie wich zurück, doch hinter ihr war die kalte, feuchte Felswand. Sie saß in der Falle, es gab kein Entkommen mehr.
    Der Schwefelgeruch wurde intensiver, beißender. Sie kauerte sich zusammen und verbarg die Augen hinter ihren Händen. Gleich würde es vorbei sein.
    „Hey du, Feuerwesen! Hier bin ich! Hol mich doch!“, rief ein Stimmchen auf einmal.
    Gwendolyn war aus ihrem Versteck hervorgekommen und flog jetzt blitzschnell um den Drachen herum. Wütend schnappte er nach ihr wie nach einer lästigen Fliege. Doch Gwen war zu schnell für ihn. Die kleine Fee sauste um sein großes Maul, flog ihm dicht an seine wild funkelnden Augen heran und kitzelte ihn hinter den winzigen Ohren.
    Der Drache schnaubte aufgebracht, wand seinen Kopf in alle Richtungen. Doch der plumpe Körper war zu langsam, um Gwen etwas anhaben zu können.
    „Schnell“, rief sie Dina und den anderen zu. „Ich lenke ihn ab. Setzt einen neuen Vertrag auf, wir brauchen eine neue Abmachung für Fangonia! Wir brauchen einen neuen Zauber, der uns alle hier rausholt!“
    Damit flog sie ganz dicht an das Maul des Drachen, entwich flink seinen spitzen Zähnen und ließ ihn verärgert ins Leere schnappen.
    „Komm, Feuerwesen, fang mich doch. Du kriegst mich eh nicht.“
    Mit neckischen Sticheleien lockte sie den Drachen bis zum Eingang der Höhle. Dann wurde Gwen von einer Sturmböe
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