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Fangonia (German Edition)

Fangonia (German Edition)

Titel: Fangonia (German Edition)
Autoren: Ulrike Talbiersky
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geflogen als wir es wollten...“
    „…Und hat dabei meinen Freund mitgenommen!“, patzte Dina.
    „Ja…“, druckste Loki, „Das hatten wir leider nicht vorhersehen können. Deshalb sollen sie es ja diesmal auch in den Schranken halten.“
    Es war jetzt so dunkel, dass Dina kaum noch die einzelnen Stufen erkennen konnte.
    „Können wir denn kein Licht machen?“, flüsterte Muschelstaub.
    „Ach, natürlich. Ich hatte ganz vergessen, dass eure Augen nicht an die Dunkelheit gewöhnt sind. Wir Zwerge können gut im Dunkeln sehen. In den Minen tief unten im Berg ist es stockfinster! Wir lieben es.“, erklärte er, während seine Hand in dem Werkzeuggürtel nach einem Streichholz fingerte. Eine kleine blaue Flamme zischte grell auf und fraß sich hungrig in das wachsdurchtränkte Tuch, das um den Kopf der Fackel geschwungen war. Schaurige Schatten zeichnete das gespenstische Licht an die nackten Wände.
    „Es ist unheimlich.“, piepste Gwendolyn. Am liebsten hätte sie sich wieder in Wilburs Tasche verkrochen, aber das gehörte sich jetzt nicht für eine Prinzessin. Sie repräsentierte bei dieser Mission schließlich ihr Volk! Sie warf ihr seidigblaues Haar zurück und flatterte ein wenig mutiger neben dem Kobold her.
    „Ist es noch sehr weit?“, fragte Muschelstaub.
    Er bekam keine Antwort. Seine kleinen Sandbeinchen waren schon müde von den vielen Treppen. Immer öfter stolperte er über die unregelmäßigen Stufen.
    Schweigend stiegen die Freunde immer höher in den Berg hinauf. Die Wendeltreppe schien gar kein Ende zu nehmen. Dina konnte sich gut vorstellen, dass es Jahrzehnte gedauert hatte, die unzähligen Stufen aus dem harten Fels zu schlagen.
    Joe wartet da oben auf dich, Dina. Er verlässt sich auf dich , trieb sie sich immer wieder selber an, wenn ihr die Beine schwer wurden.
    Dann, nach einer Ewigkeit, wie es den Freunden erschien, blieb Loki stehen. Sie hatten die letzten Stufen erreicht. Über ihnen war jetzt nur blanker, schwarzer Fels. Der Zwerg reichte die Fackel an Muschelstaub weiter, und kramte wieder in seinem Gürtel. Er zog eine kleine Trillerpfeife hervor.
    „Haltet euch lieber die Ohren zu!“, warnte er die anderen, dann blies er in die Pfeife. Ein markerschütternder Ton entwich ihr, der Dina trotz geschlossener Ohren zusammenzucken ließ. Der scharfe Ton schnitt sich einen Weg durch das dunkle Felsmassiv. Fast meinte Dina die harten Steine ächzen zu hören.
    „Jetzt wissen sie draußen Bescheid. Gleich geht es los.“
    Loki klang angespannt. Sie verharrten in atemlosem Schweigen. Die Minuten wurden länger, die Stille dröhnte beinahe in den Ohren.
    Dann vernahmen sie ein seltsames Geräusch. Leise, wie ein Knistern. Irgendetwas bewegte sich auf der dünnen Steinschicht über ihren Köpfen. Dumpfer Lärm drang durch den Fels zu ihnen. Auf einmal hörten sie ein lautes, wütendes Fauchen, ein Donnern.
    Dann war alles wieder still.
    „Jetzt.“, rief Loki und begann sogleich mit seiner Spitzhacke heftig auf die Felsendecke einzuhämmern. Steinbrocken lösten sich, und Unmengen von Staub regneten auf ihre Köpfe herab.
    „Vorsicht!“, rief Wilbur Muschelstaub zu.
    Dieser hatte die Fackel fallen lassen, als er sich zum Schutz vor den herabprasselnden Brocken die Hände über den Kopf schlug. Die Fackel polterte einige Stufen hinunter. Dann erlöschte sie.
    Wieder war es finster in dem unheimlichen Treppenhaus. Loki bearbeitete noch immer den widerwilligen Stein. Erneut rieselte Schutt von oben auf sie herab. Dann fiel auf einmal ein leises, zaghaftes Licht durch die Decke.
    „Wir haben es geschafft!“, freute sich der Zwerg und vergrößerte das Loch im Felsen.

    Die Drachenhöhle

    „ D ie Luft ist rein!“, rief Gwendolyn ihnen von oben zu. Sie hatten die kleine Fee vorangeschickt, um zu überprüfen, ob das Feuer wirklich die Höhle verlassen hatte. Ihre winzige Größe prädestinierte sie dazu, Dinge auszukundschaften. „Also los!“, rief Wilbur und hob Muschelstaub durch die schmale Öffnung in der Decke.
    Der Kobold folgte mit einem behänden Sprung. Dina und Chris gaben Loki Hilfestellung. Sie selbst zogen sich ohne Anstrengung durch das schmale Loch nach oben.
    Dann standen sie alle in der verlassenen Drachenhöhle.
    Sie befanden sich in einem großen, dunklen Gang, von dem sich weitere Gänge abzweigten. Vom Boden ragten spitze, hohe Felsen in die Höhe. Kalt kroch die Feuchtigkeit an den nassglänzenden, modrigen Wänden entlang.
    Den Freunden fröstelte. Dieser
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