Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
schauspielerische Fähigkeiten und könnte eines Tages sehr erfolgreich sein. Jedenfalls waren nur die beiden leiblichen Kinder der Fitzgeralds imstande, ihnen einen unbeschwerten Lebensabend zu sichern, denn Rosalinds eigene Begabung war mehr als bescheiden - besser gesagt, kaum vorhanden.
    Seufzend stieg sie die Treppe zu dem kleinen Zimmer hinauf, das sie mit ihrer Schwester geteilt hatte. Sie spürte es in den Knochen, daß irgendwelche Veränderungen eintreten würden. Natürlich hatte sie immer gewußt, daß die Familie nicht ewig zusammenbleiben würde. Jessica machte zwar nur Spaß, wenn sie von stürmischen Romanzen mit gutaussehenden Fremden schwärmte, aber es war doch ein Hinweis darauf, daß ihre Gedanken um die Liebe kreisten. Bald würde sie einen Ehemann finden und mit ihm die Truppe verlassen. Rosalind konnte nur hoffen, daß ihre schöne Schwester in bezug auf Männer ein besseres Urteilsvermögen als sie selbst haben würde!
    Tag 82
    Der Regen hörte auf, bevor Stephen sein ausgiebiges Frühstück beendet hatte, und so beschloß er, den langen Heimritt nach Ashburton Abbey anzutreten. Die heftigen Magenschmerzen während der Nacht hatten ihm deut lich vor Augen geführt, daß es höchste Zeit war, diese egoistische Eskapade zu beenden und wieder seinen Pflichten als Herzog nachzukommen. Er hatte noch so viel zu regeln, in der Abtei ebenso wie in London.
    Stephen ritt aus Fletchfield hinaus und überquerte eine steinerne Bogenbrücke über den Fluß, der fast par allel zu der Straße verlief, auf der er gestern in das Städt chen gekommen war. Der am Vortag so friedliche und i dyllische Fluß hatte sich wegen der Wolkenbrüche über Nacht in einen reißenden Strom verwandelt. Er versuchte sich zu erinnern, ob es irgendwo auf der Strecke eine Furt gegeben hatte.
    Nein, Fluß und Straße kreuzten sich nicht, worüber er heilfroh war, denn eine Furt zu durchqueren wäre bei diesen Wassermassen äußerst gefährlich.
    Im Laufe des Vormittags brach die Sonne durch die Wolkendecke, und Stephen hielt an, um vom höchsten Hügel weit und breit aus die Landschaft zu bewundern. Das war Teil eines Versprechens, das er sich selbst gegeben hatte: in der wenigen Zeit, die ihm noch blieb, würde er nie zu beschäftigt sein, um einen schönen Ausblick zu genießen oder an einer Blume zu schnuppern. Es bereitete ihm eine bittersüße Freude, überall Dinge zu entdecken, die er früher kaum beachtet hatte.
    Jetzt lag ihm eine typisch englische liebliche Szenerie zu Füßen: meilenweit verschiedenfarbige Felder und Wiesen, unterteilt durch blühende Hecken. Zur Rechten durchschnitt der Fluß die grünen Felder. Sein Bett war hier schmäler als bei Fletchfield, und die Strömung war noch reißender.
    Stephens Blick schweifte über die Straße. Etwa eine halbe Meile vor ihm hatten eine Kutsche und vier Wagen am Rand angehalten, weil der letzte Wagen im Morast steckengeblieben war. Zwei Männer spannten die Pferde vom vorletzten Wagen aus, die helfen sollten, das andere Gefährt aus dem Dreck zu ziehen.
    Irgend etwas an den Gestalten, die sich aufgeregt um die Wagen scharten, kam Stephen bekannt vor. Bei näherem Hinsehen stellte er fest, daß es die Fitzgerald — Theatertruppe war. Die Leute mußten früh aufgebrochen sein, wenn sie es schon so weit geschafft hatten. Thomas Fitzgerald erteilte selbst die Befehle, ein Junge schlenderte auf den Fluß zu, und die Frauen spazierten müßig am Wegrand auf und ab, wobei ihnen ein zottiger Hund Gesellschaft leistete.
    Nur eine der Damen versuchte sich nützlich zu machen. Stephen lächelte, als er Rosalind Jordan an ihren blonden Haaren erkannte, die nicht unter einer Haube versteckt waren. Von ihrer Figur war leider wieder nicht viel zu sehen, weil sie sich in ein weites Umschlagtuch gehüllt hatte. Es würde jedoch eine ganze Weile dauern, den Wagen frei zu bekommen. Ihm blieb Zeit genug, die Reisenden einzuholen, ihnen höflich seine Hilfe anzubieten und dabei Lady Caliban aus der Nähe zu begutachten. Schmunzelnd trabte er auf Jupiter den Hügel hinab.
    Die Stelle, wo die Straße eben wurde, war höchstens hundert Meter vom Fluß entfernt. Stephen runzelte die Stirn, als er sah, daß der dunkelhaarige Junge auf eine Weide kletterte, deren Äste sich über das schäumende Wasser bogen. Die Eltern sollten besser auf ihn aufpassen, obwohl das bei einem Burschen dieses Alters zugegebenermaßen nicht ganz einfach war.
    Stephen wandte seine Aufmerksamkeit gerade wieder der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher