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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose
Autoren: Mary Jo Putney
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Brian einen Arzt? «
    »M-Mir geht es gut«, stammelte ihr Bruder. »P-Paß gut auf diesen Gentleman auf, Rosie! Ich... ich dachte, um mich wär's geschehen... «
    »Ja, wenn er nicht gewesen wäre... « Thomas rang sichtlich um Fassung und mußte sich kräftig räuspern, bevor er Anweisungen erteilen konnte. »Calvin, hol das Pferd des Mannes! Jeremiah, lenk den Planwagen möglichst nahe heran! Rose, du fährst mit und kümmerst dich um ihn! Wir treffen uns später in Redminster, im Gasthof Three Crowns. «
    Jessica trat neben ihre Schwester und betrachtete den Fremden. »Du lieber Himmel! « rief sie. »Das ist doch der attraktive Gentleman, der mir gestern abend bei der Aufführung aufgefallen ist! «
    Erst jetzt schaute Rosalind dem Verletzten, dessen Kopfverletzung sie sorgfältig untersucht hatte, ins Gesicht.
    »Ich glaube, du hast recht. Laß die Hände von dem armen Kerl, bis er wieder bei Bewußtsein ist und sich wehren kann, Jess! «
    Verächtlich schnaubend, kniete Jessica neben Rosalind nieder. »Er ist vielleicht kein Lord, aber tapfer ist er allemal. «
    Rose nickte zustimmend, ohne ihren Blick von dem Verletzten zu wenden. Seine markanten Gesichtszüge wirkten streng - sogar die vollen, sinnlichen Lippen schienen unter Kontrolle des harten Kinns zu stehen. Er schien daran gewöhnt zu sein, daß man ihm gehorchte, was nicht verwunderlich war, denn sogar die Stoffqualität und der perfekte Schnitt seiner Kleidung verrieten den Gentleman. Seltsamerweise bewiesen jedoch seine Muskeln und die harten Hände, daß ihm auch körperliche Arbeit nicht fremd war.
    »Sollen wir nachschauen, ob er irgendwelche Papiere bei sich trägt? « fragte Jessica. »Bestimmt müßten wir jemanden über diesen Unfall benachrichtigen. «
    Nach kurzem Zögern schüttelte Rosalind den Kopf. »Wenn es nicht unbedingt notwendig ist, möchte ich nicht in seinen Sachen herum wühlen. Sobald er zu Bewußtsein kommt, kann er uns selbst erzählen, wer er ist und ob wir seine Familie verständigen sollen. «
    »Das wird das Geheimnis zunichte machen«, seufzte Jessica. »Wahrscheinlich stellt sich heraus, daß er ein humorloser Wichtigtuer mit Frau und acht Kindern ist! «
    Möglicherweise... Doch während Rose seine breiten Schultern in ihr Umschlagtuch hüllte, dachte sie, daß er für sie trotzdem immer ein Held bleiben würde.
    Langsam kam Stephen wieder zu Bewußtsein. Er schwankte hin und her. Vielleicht ein Schiff? Nein, irgendein Fahrzeug. Er lag auf dem Rücken und konnte sich kaum bewegen. Außerdem hatte er Schmerzen...
    O Gott, war er etwa in einem Sarg gefangen? Hatte man ihn fälschlicherweise für tot erklärt? Er kannte viele unheimliche Geschichten über Leute, die lebendig begraben worden waren! Als er erschrocken die Augen aufriß, stellte er grenzenlos erleichtert fest, daß er sich in einem Planwagen befand. Kisten und Truhen schränkten seine  Bewegungsfreiheit erheblich ein, aber man hatte ihn auf einen weichen Strohsack gebettet und mit einer warmen Decke umhüllt.
    Sein Kopf tat verdammt weh. Mit zittriger Hand wollte er ihn abtasten, wurde aber sanft daran gehindert. »Lassen Sie den Verband lieber in Ruhe«, riet eine weiche Altstimme. »Sie haben eine ganz schöne Beule abbekommen. «
    Stephen blinzelte. Rechts neben ihm kniete Lady Caliban, besser gesagt, Mrs. Rosalind Jordan. Ein verirrter Sonnenstrahl fiel auf ihr blondes Haar und ließ es wie Gold, Bronze und Bernstein erstrahlen. Alle Farben des Herbstes... Ihr Gesicht spiegelte genauso viel Humor und Intelligenz wider wie gestern abend nach der Vorstellung, doch neu und unerwartet war die Wärme in den dunkelbraunen Augen. Schier unglaublich, daß solche Freundlichkeit und Fürsorge ihm gelten sollte!
    »Wie fühlen Sie sich? « fragte sie. Ihre Stimme erinnerte Stephen an erstklassigen Brandy - weich und zugleich kraftvoll. Ihre Augen erinnerten ihn an Schokolade, der zarte Teint glich einer köstlichen Sahnecreme... Diese Frau rief Assoziationen zu allen möglichen Leckerbissen hervor.
    Wenn er ihre simple Frage nicht bald beantwortete, würde sie ihn vermutlich für schwachsinnig halten. »Gut«, wollte er sagen, doch seine ausgedörrte Kehle brachte nur ein Krächzen hervor.
    Lady Caliban griff nach einem Krug. »Nach allem, was Sie durchgemacht haben, hört es sich wahrscheinlich ironisch an, aber möchten Sie vielleicht etwas Wasser trinken? «
    Als er nickte, goß sie etwas Wasser aus dem Krug in einen Zinnbecher und hielt ihm das Gefäß an die
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