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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose
Autoren: Mary Jo Putney
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Brian und der Mann unter Wasser verschwanden. »Dieser verdammte Narr! Sie werden beide ertrinken! «
    »Nein! « rief Thomas entsetzt. Obwohl er mühsam  nach Atem rang und einen hochroten Kopf hatte, hetzte er weiter am Ufer entlang. »Wir werden sie retten! Wir müssen sie retten! «
    Der Fremde tauchte mit Brian im Arm wieder auf. »Schaut nur! « schrie Rosalind. Im Widerstreit von Angst, Hoffnung und Dankbarkeit beobachtete sie, wie der freie Arm des Mannes kraftvoll durch das Wasser pflügte. Würde er es schaffen, sich mit Brian ans sichere Ufer zu retten?
    Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie eine neue Gefahr erspähte: ein Baumstamm trieb mit hoher Geschwindigkeit auf die beiden zu. Sie brüllte eine Warnung, wußte aber schon, daß der Mann nicht mehr ausweichen konnte.
    Der Baumstamm traf ihn ausgerechnet am Kopf, und er versank zusammen mit Brian.
    Die nächsten Sekunden zogen sich unerträglich in die Länge. Dann kam der Mann erneut an die Oberfläche, und er hielt Brian immer noch umklammert. Und endlich war ihnen das Glück hold. Die Strömung hatte sie von den Feldern zu einem Wäldchen am Ufer getrieben, wo die untersten Weidenäste ins Wasser hingen. Einen dieser Äste bekam der Fremde zu fassen, aber ihm fehlte die Kraft, sich hochzuziehen.
    Als die Schauspieler den Baum erreichten, bemerkte Rosalind, daß die Fluten fast die ganze Erde um die Wurzeln herum weggeschwemmt hatten. Es würde nicht einfach sein, Brian und seinen Retter vollends ans Ufer zu bringen.
    Calvin hatte die Lage auf einen Blick erfaßt. »Ich bin am leichtesten - ich mach das. «
    Auf einem dicken Ast, der höchstens einen halben Meter vom tosenden Wasser entfernt war, kroch er vorsichtig vorwärts, ohne auf das bedenkliche Knacken zu achten. Sobald er in Reichweite war, rief er: »Brian, streck mir die Hand entgegen! «
    Der Junge hob den Kopf. Seine Augen waren glasig, aber er packte Calvins rettende Hand und ließ sich ans Ufer ziehen.
    Tränen liefen Thomas über das Gesicht, als er Brian in seine Arme riß. »Verdammt, wenn du noch einmal eine solche Dummheit begehst, ertränke ich dich eigenhän dig! «
    Am ganzen Leibe zitternd, vergrub der Junge seinen Kopf an der Brust seines Vaters.
    Von einem Gefühl tiefer Dankbarkeit erfüllt, wandte Rosalind ihre Aufmerksamkeit dem Retter ihres Bruders zu, als Calvin rief: »Sir, brauchen Sie Hilfe? «
    Es kam keine Antwort. Der Fremde hielt immer noch den Ast umklammert, gab aber kein Lebenszeichen von sich. Rosalind runzelte besorgt die Stirn. »Ich glaube nicht, daß er dich hören kann. Wahrscheinlich ist er völ lig benommen. «
    Sie riß die Schärpe von ihrem Kleid ab und drückte sie Calvin in die Hand. »Sichere ihn damit, bevor die Strömung ihn doch noch mitreißt. «
    Calvin nickte, knotete ein Ende der Schärpe an seinem Arm fest, kroch wieder auf den Ast und schlang das an dere Ende um den Oberkörper des Unbekannten. »Jere miah, kannst du mir helfen? Für mich allein ist der Bur sche zu schwer. «
    Jeremiah Jones, ein großer, bedächtiger Mann, der Charakterrollen spielte und nebenbei die Pferde betreu te, folgte ihm auf den Ast. Der Baum ächzte und neigte sich nach unten, hielt der Belastung jedoch stand. Mit vereinten Kräften zogen die beiden Männer den Frem den an Land. Zwei weitere Männer eilten ihnen zu Hilfe und legten ihn in sicherer Entfernung vom Fluß auf den Rücken.
    Während Rosalind neben dem Retter ihres Bruders niederkniete, um ihn zu untersuchen, trafen die anderen Frauen am Schauplatz des Geschehens ein. Aloysius, der Wolfshund, sprang begeistert an dem verstörten Jungen hoch und leckte ihm das Gesicht ab, und  Maria schimpfte ihren Sohn schluchzend aus, preßte ihn aber gleichzeitig so fest an sich, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
    Thomas überließ Brian der Obhut seiner Frau, gesellte sich zu Rosalind und musterte den bewußtlosen Mann mit gerunzelter Stirn. »Der mutige Bursche ist doch hoffentlich nicht ertrunken, oder? «
    Sie schüttelte den Kopf. »Sein Puls ist kräftig, sein Atem ebenso. Leider hat der Baumstamm ihn voll erwischt. « Ihre Finger glitten behutsam durch das nasse dunkelbraune Haar und tasteten den Schädel ab. »Ich glaube nicht, daß er schwer verletzt ist, aber wir sollten ihn vorsichtshalber zu einem Arzt bringen, am besten nach Redminster. Wir könnten ihn in einen der Wagen betten und in die Stadt vorausfahren, ohne darauf zu warten, daß ihr den anderen Wagen frei bekommt. Braucht auch
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