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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose
Autoren: Mary Jo Putney
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sich seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Er war einmal eine Pflichtehe eingegangen, und diesen Fehler würde er um nichts in der Welt wiederholen.
    Dann vielleicht eine Affäre? In London gab es genügend schöne Frauen, die einem Mann bereitwillig Leidenschaft vorgaukeln würden, wenn er sie gebührend entlohnte.
    Aber wollte er so etwas? Die einsamsten Stunden seines Lebens hatte er in Louisas Bett verbracht, weil all seine Bemühungen, wenigstens einen Funken Lust in ihr zu wecken, erfolglos blieben. Käufliche Liebe könnte genauso trostlos sein, speziell jetzt, da die Leidenschaft nicht im Vordergrund seines Denkens stand.
    Nein, lieber würde er so sterben, wie er gelebt hatte -allein. Viele Männer und Frauen hatten das in Würde getan. Bestimmt konnte auch er es schaffen.
    Es regnete stärker, und er hob sein Gesicht mit geschlossenen Augen zum Himmel empor. Während die kühle Flüssigkeit ihm über die Wangen lief, dachte er an einige Zeilen aus dem Stück, das er soeben gesehen hatte: >Fünf Faden tief liegt Vater dein, Sein Gebein wird zu Korallen. <
    Oder waren die Worte aus dem Begräbnisgottesdienst passender: >Asche zu Asche, Staub zu Staub    Ashburton zu Asche - was für ein hübsches Wortspiel!
    Mit grimmiger Miene setzte Stephen seinen Weg durch den herrlichen Regen fort. Er fühlte sich unendlich einsam.

3.   Kapitel
    Thomas Fitzgerald schaute mißmutig aus dem Fenster der Wirtsstube. Draußen regnete es in Strömen. »Den Sturm während eines richtigen Unwetters aufzuführen war zwar sehr stimmungsvoll, aber dafür sind die Straßen heute morgen kaum befahrbar. «
    Rosalind blickte von dem Kostüm auf, das sie stopfte. »Stimmt, doch der Regen hört vermutlich bald auf, und bis Redminster sind es ja nur acht oder neun Meilen. «
    »Wir werden den ganzen Tag für diese kurze Strecke benötigen«, knurrte Thomas.
    Maria beugte sich über den Frühstückstisch und schenkte ihrem Mann den letzten Rest Tee ein. »Was würdest du denn sonst mit der Zeit anfangen, mein Herr und Gebieter? «
    Thomas grinste ihr schelmisch zu. »Wir könnten in diesem gemütlichen Gasthof bleiben, und ich würde dir zeigen, welches der beste Zeitvertreib an einem Regentag ist. Statt dessen werde ich den Wagen aus dem Morast schieben müssen! «
    Maria klimperte unschuldig mit ihren langen dunklen Wimpern. »Vielleicht sollten wir noch einmal in unser Zimmer gehen, damit du es mir wenigstens in Kürze zeigen kannst. Dazu müßte die Zeit reichen, nachdem die Jugend ja noch nicht einmal gefrühstückt hat. «
    »Benehmt euch, ihr zwei! « befahl Rosalind, während sie Aloysius, den Wolfshund der Familie, der unter dem Tisch lag, eine halbe Scheibe Toast zusteckte. »Bei diesem Wetter müssen wir so schnell wie möglich aufbrechen. Und denk daran, Papa, deine ältesten Sachen anzuziehen, wenn du durch den Morast zu stapfen gedenkst. «
    »Dieses Mädchen hat nicht den geringsten Sinn für Romantik«, murrte Thomas.
    »Das ist auch gut so«, kommentierte Rosalind trocken. Als sie den Faden vernähte, schwebte Jessica ins Zimmer.
    »Guten Morgen«, sagte sie mit einem schmachtenden  Seufzer. »Wollen die Eltern uns wieder einmal einer peinlichen Zurschaustellung ehelicher Liebe aussetzen? «
    »Sieht fast so aus. « Rosalind schnitt den Faden ab und verstaute ihr Nähzeug. »Wer bist du heute morgen - Julia? «
    Jessica ließ sich anmutig auf einen Stuhl sinken. »Ja. Ich glaube, ich werde vor Liebe sterben! Habt ihr gestern abend den absolut göttlichen Gentleman im Zuschauerraum gesehen? Er stand an der Wand - so lässig und selbstbewußt! Und dann seine Kleidung - er ist bestimmt ein Lord! Wir werden eine Affäre miteinander haben. «
    »Untersteh dich! « rief ihre Mutter energisch. »Du bist noch nicht zu alt für eine ordentliche Tracht Prügel, junge Dame! «
    Jessica ließ sich von dieser leeren Drohung nicht beeindrucken. »Seine Lordschaft wird mich bewundern und mir zu Füßen liegen, aber ich werde seine Avancen zurückweisen. Von Liebe verzehrt, wird er mir trotz des Standesunterschieds einen Heiratsantrag machen, aber ich werde sagen, daß ich die Bühne niemals verlassen würde, um das langweilige Leben einer Dame der Gesellschaft zu führen. Völlig niedergeschmettert, wird er an unerwiderter Leidenschaft sterben. «
    Der Mann war auch Rosalind aufgefallen - ein so gut aussehender, hochgewachsener Mann würde jeder Frau auffallen und sie zum Träumen bringen. Nur hatten sie an diesem Morgen für
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