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Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 5 Nummer Dreizehn

Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 5 Nummer Dreizehn

Titel: Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 5 Nummer Dreizehn
Autoren: Martin Clauß
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elf? Oder warum versucht er nicht gleich alle zu töten und die ungeteilte Aufmerksamkeit der Dozentenschaft auf sich alleine zu vereinigen? An dieser Frage arbeite ich, aber die Lösung versteckt sich noch vor mir.“
    „In diesen Buchstabenkolonnen?“
    Sir Darren hatte mehrere Seiten mit Buchstabenlisten gefüllt. Beispielsweise hatte er zusammengestellt, welche Buchstaben des Alphabets in den Botschaften benutzt worden waren und welche nicht. Das waren seine Notizen:
    Sind vorhanden: ADEFGHILMST
    Fehlen: NORUZ
    ???: BCJKPQVWXY
    „Von den Lettern in der letzten Reihe wissen wir noch nicht, ob sie zum Alphabet des Wesens gehören oder nicht. Dazu bräuchten wir weitere Botschaften.“
    „Lieber nicht“, sagte Margarete. „Haben Sie versucht, die Buchstaben in Zahlen umzurechnen? Die Zahlenwerte von Lettern haben in der Magie ...“
    „... eine außerordentlich große Bedeutung – herzlichen Dank für Ihre Mühe, mir die Grundlagen des Geheimwissens zu vermitteln. Wirklich.“
    „Es tut mir leid. Ich wollte nur ...“
    „Hinter der Bedrohung steckt ein ungeheuer kompliziertes Etwas, liebe Kollegin. Vielleicht sogar eine Gleichung.“
    „Eine ... Gleichung?“
    Sir Darren nickte. „Zahlenmagie. Sie haben eben freundlicherweise versucht, mir eine bescheidene Einführung in die Thematik zu geben. Jedenfalls ist es kein Poltergeist, darauf würde ich jede Wette abschließen.“
    „Ich hatte mich bereits entschuldigt.“ Margarete lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, rollte mit den Schultern und massierte sich den verkrampften Nacken. Ihr Kopf tat weh, und sie konnte nicht besonders klar denken. Sie verspürte den Wunsch, das Schloss zu verlassen und sich ein paar Minuten an der frischen Luft die Beine zu vertreten – alleine. Aber sie hatten ausgemacht, zusammen zu bleiben, und ein Spaziergang mit Sir Darren war kein Spaziergang.
    Plötzlich fiel ihr etwas auf.
    „Sagen Sie, Sir Darren, hatten wir nicht eben noch Gesellschaft?“
    Der Brite starrte wie sie auf den leeren dritten Stuhl an ihrem Tisch.
    „In der Tat. Ich möchte schwören, dass bis vor einer Minute hier noch ...“
    „... Jaqueline Beck saß“, vollendete Margarete den Satz.
    „Hm. Unser Gespräch war der jungen Dame wohl nicht ... kurzweilig genug. Ich wage allerdings nicht zu vermuten, ob es an Ihren Beiträgen oder an den meinen lag ...“
    „Wo ist sie?“ Margarete war aufgesprungen und sah sich in dem Raum um. Von Jaqueline war keine Spur – und sie zählte genau zwölf Studenten in dem Seminarraum. Das bedeutete, Jaqueline hatte nicht nur das Zimmer verlassen – wohin sie auch immer gegangen war, es war niemand anderes bei ihr.
    Sie hatte die Abmachung gebrochen und sich auf eigene Faust davongeschlichen!
    Ausgerechnet Jaqueline? Jaqueline, die Streberin? Sie hätte es verstanden, wenn es Harald gewesen wäre, der immer alles besser wusste, oder die eigensinnige Madoka, der undurchsichtige Artur oder ...
    „Wir müssen Sie suchen!“, stieß die Dozentin hervor. Sie ärgerte sich, dass sie so ins Gespräch mit Sir Darren vertieft gewesen war, dass sie nicht bemerkt hatte, wie sich das Mädchen davonstahl. „Wenn sie alleine unterwegs ist, wird sie das nächste Opfer!“
    Die Köpfe der Studenten ruckten herum, so laut hatte sie gesprochen.
    Margarete gab Anweisung, das Haus nach der Verschwunden zu durchsuchen. Sie teilte die Studenten in vier Gruppen zu je drei Personen. Eine Gruppe würde sich den Keller vornehmen, eine andere den ersten Stock. Die beiden restlichen Gruppen würden die Umgebung des Schlosses durchstöbern. Sie selbst wollte das Erdgeschoss absuchen, den Nebenraum, die Halle, die Bibliothek ... Sie hoffte, dass Sir Darren sie begleiten würde, und er tat es.
    Verdammt, sie hatten sich so sicher gefühlt, und dieses Mädchen lief einfach hinaus!

7
    Kaum hatte sich Jaqueline im Bibliotheksvorraum an den PC gesetzt, brach dort die Hölle los.
    Die Studentin vernahm ein raschelndes Geräusch und wirbelte auf dem Drehstuhl herum. Der Raum veränderte sich.
    Das Zimmer war gewöhnlich eine einzige umlaufende Pinnwand. Hunderte von Bildern, Zeitungsausschnitten, Briefen, Blättern hingen dort, jedes einzelne davon gehalten von einem bunten Pin.
    Diese Nadeln lösten sich nun alle simultan aus den Wänden und schossen – wie an Fäden gezogen – quer durch den Raum. Das Geräusch, das das Mädchen gehört hatte, war von dem herabfallenden Papier erzeugt worden.
    Jaqueline warf sich kreischend zu Boden. Die Pins
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