Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
FABELhafte Geschichten (German Edition)

FABELhafte Geschichten (German Edition)

Titel: FABELhafte Geschichten (German Edition)
Autoren: Martina Pawlak
Vom Netzwerk:
Sprache“, meinte der Kleinste.
    „Sprache hin oder her, er passt nicht in unseren Teich.Er stört die Ordnung“, sagte der Älteste. „Solange ich denken kann, haben hier immer nur grüne Frösche gelebt.So sollte es auch bleiben. Der Blaue gehört nicht hierher!“
    „Hmmm“, machte der Dickste und schnappte sich eine Fliege, „aber eigentlich stört er doch nicht weiter, oder?“
    „Aber wo soll das denn hinführen“, ereiferte sich der Älteste, „wo einer ist, kommen vielleicht noch mehr.Und was dann?Stellt euch mal vor, was das bedeuten könnte.Grüne Frösche und blaue Frösche, zusammen hier im Teich.Ich darf gar nicht daran denken, was dabei herauskommen könnte.“Der Älteste schüttelte sich.„Nein, ich sage euch,wehret den Anfängen. Der Blaue muss weg.“
    „Quak“, machte der blaue Frosch, sprang ins Wasser, drehte eine Runde und hockte sich dann wieder in die Sonne.
    „Habt ihr das gesehen?Wie breit der sich mit seinen Froschschenkeln macht, so als würde ihm der Teich alleine gehören.Da brauche ich ja gar nicht mehr zu wachsen, wenn der da herumpaddelt.Platz habe ich dann sowieso nicht mehr", empörte sich der Kleinste und sagte zum Ältesten, „Du hast völlig recht, wir müssen ihn loswerden.Je früher,  desto besser“.Und zum Dicksten gewandt fügte er hinzu: „Wer weiß, wie viel so ein blauer Frosch frisst.Womöglich bleibt für uns nicht genug übrig und wir müssen verhungern.“
    Das saß, der Dickste wurde hellgrün vor Entsetzen und verfehlte um Haaresbreite den dicken Brummer, der an ihm vorbei flog.Schnapp, machte der blaue Frosch und es hatte sich ausgebrummt.
    „Siehst du“, sagte der Kleinste triumphierend, „was habe ich gesagt?
    Dumpf brüteten die drei Frösche vor sich hin, wie sie diese blaue Plage loswerden könnten.
    „Ich hab's“, rief da plötzlich der Älteste, „wir lösen das Problem nicht selbst, wir lassen es lösen“, stolz sah er die beiden anderen, die sich fragende Blicke zuwarfen, an.„Wir veranstalten ein großes Froschkonzert.Das wird den Reiher anlocken.Sicher wird er den Blauen nicht übersehen. Der Reiher kann es gar nicht, so wie dieser Fremdling leuchtet.Er wird ihn für einen besonderen Leckerbissen halten und schwupps … erledigt.“ Beifallheischend blickte der Älteste in die Runde.
    „Genial“, meinte der Kleinste.„Großartig“, sagte der Dickste.Und der blaue Frosch machte leise „Quak“.
    Die drei grünen Frösche begannen mit ihrem Froschkonzert.Es war so ohrenbetäubend laut und schräg, dass der Reiher nicht lange auf sich warten ließ.Gebannt starrten die drei grünen Frösche nach oben.
    Der Reiher kreiste zweimal über den Teich.Dann landete er und blitzschnell schnappte er sich den Ältesten.Starr vor Entsetzen beobachteten die beiden anderen, wie der Reiher den alten grünen Frosch genüsslich verspeiste.Dann hieb sein spitzer Schnabel erneut zu und verschwunden war der Kleinste.Der Dickste erwachte aus seiner Schockstarre und versuchte noch zu fliehen. Aber es war vergeblich, er war einfach zu behäbig.
    Satt und zufrieden erhob sich der Reiher in die Luft. „Quak“, machte der kleine blaue Frosch leise.
    Doch der Reiher würdigte ihn keines Blickes. Blaue Frösche stehen eben nicht auf seiner Speisekarte.
     
    ***

Verreist – warum der Sommer seinen Koffer packte
     
     
     
    Ärgerlich warf der Sommer einige Schönwetterwolken in den Koffer.Na wartet, dachte er grimmig, euch werde ich es zeigen.Immer diese elende Nörgelei.Und dabei hatte er es besonders gut gemeint, als er den Frühling in diesem Jahr so zeitig abgelöst hatte.
    Der Frühling, diesesMimöschen, hatte dem Sommer nämlich die Ohren vollgeheult über die Undankbarkeit der Menschen, die sich permanent über sein Zuspätkommen beschwerten und ihn für schwach hielten.Dabei war er doch derjenige, der verantwortlich dafür war, dass alles Leben in der Natur neu erwachte.Diese Aufgabe war ausgesprochen anspruchsvoll, aber auch kräftezehrend und der Frühling wollte sich einfach nicht immer dafür rechtfertigen müssen, dass er zwischendurch einmal schwächelte.Den Menschen konnte man einfach nichts recht machen.So hatte der Frühling geklagt.
    Der Sommer hatte Mitleid mit ihm bekommen.Sicher, der Frühling war nicht gerade der Zuverlässigste, das wusste der Sommer auch, aber ihn deswegen  permanent rügen?So trat der Sommer frühzeitig seinen Dienst an und der Frühling begab sich frühjahrsmüde zur Ruhe.
    Derweil legte sich der Sommer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher