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FABELhafte Geschichten (German Edition)

FABELhafte Geschichten (German Edition)

Titel: FABELhafte Geschichten (German Edition)
Autoren: Martina Pawlak
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Kaktus.
    Plötzlich drehte sich der Käfer zu dem kleinen Kaktus um.Als sich ihre Blicke trafen, durchzuckte es den kleinen Kaktus wie ein Blitz.Sein Herz begann heftig zu pochen und hätte sein grüner Körper rot werden können, hätte er Ähnlichkeit mit einer Tomate bekommen.Dieser Blick aus den Käferaugen … er ging dem Kaktus durch Mark und Bein und schwupps war es passiert ... der kleine Kaktus hatte sich Hals über Kopf in den kleinen Käfer verliebt.
    Der Käfer hatte sich bereits wieder umgedreht und schien ihn nicht weiter zu beachten.Das zerriss dem kleinen Kaktus fast das Herz.Wie konnte er den Käfer nur auf sich aufmerksam machen?
    Täglich hockte der Käfer nun auf dem Grashalm und jedes Mal blickte der kleine Kaktus sehnsüchtig zu ihm hinüber.Dabei blieb es leider auch, denn der Käfer  nahm immer noch keine Notiz von dem kleinen Kaktus.  Es war einfach zum Stachelraufen.
    So konnte das nicht weitergehen, beschloss der kleine Kaktus und als der Käfer wieder einmal an ihm vorbeikrabbelte, nahm der kleine Kaktus all seinen Mut zusammen und sprach ihn einfach an.
    „Hallo“, sagte der Kaktus, „ich habe dich in letzter Zeit öfter gesehen.Bist du neu hier?“ Was für eine dumme Frage, dachte der Kaktus gleich bei sich, aber vor Aufregung war ihm nichts Intelligenteres eingefallen.
    „Ja“, antwortete der Käfer mit einer so sanften Stimme, dass die Stacheln des Kaktus zu vibrieren begannen, „ich bin erst seit einigen Tagen hier und kenne noch niemanden.Die Insekten dort drüben scheinen mich nicht besonders zu mögen und reden nicht mit mir.Und die Blumen schauen auch so abweisend.Du bist der Erste, der mich angesprochen hat.Dafür danke ich dir“, und er sah den Kaktus interessiert mit seinen Käferaugen an.
    Dem kleinen Kaktus hüpfte das Herz vor Freude.So liebevoll, wie der Blick des Käfers war, schien er die Liebe des Kaktus zu erwidern und nachdem sie eine Weile nett geplaudert hatten, wagte es der kleine Kaktus, dem Käfer die alles entscheidende Frage zu stellen.
    „Sag mir Käfer, könntest du dir vorstellen, mich zu lieben“, wollte er wissen und sah den Käfer hoffnungsvoll an.
    Der Käfer legte den Kopf auf die Seite.„Du bist ein netter Kerl, kleiner Kaktus“, antwortete er bedächtig, „ich könnte mir das sogar sehr gut vorstellen“, der Käfer machte eine Pause, bevor er weitersprach, „aber deine Stacheln sind so hart und spitz und würden mich schwer verletzten, vielleicht sogar töten.Wenn du aber keine Stacheln hättest, dann würde ich dich ganz sicher lieben.“
    Der kleine Kaktus war entsetzt. An seine fürchterlichen Stacheln er  gar  nicht mehr gedacht.Niemals im Leben wollte er dem kleinen Käfer, den er doch so sehr liebte, Schaden zufügen.
    In dieser Nacht fand der kleine Kaktus keinen Schlaf und hatte wirre Träume von aufgespießten Käfern. Bei Sonnenaufgang fasste er einen Entschluss und rasierte sich die gefährlichen Stacheln kurzerhand ab.
    Der Käfer staunte nicht schlecht,  als er den glatt rasierten kleinen Kaktus sah, dessen grüner Körper nun so wunderbar streichelzart und völlig ungefährlich war.Erst langsam, dann immer schneller krabbelte der kleine Käfer auf den Kaktus zu.
    Der kleine Kaktus hielt den Atem an, schloss die Augen und konnte es kaum erwarten, endlich von jemandem berührt und geliebt zu werden. Nun würde sein größter Traum Wirklichkeit werden.
    Der Käfer zögerte keine Sekunde und innerhalb kürzester Zeit hatte er sich kreuz und quer durch den glatten, grünen Körper gefressen und ließ eine völlig zerlöcherte Hülle zurück.
     
    ***

Sonnenstrahlenleben
     
     
     
    Ganz langsam wurde es hell.Der erste Vogel begann zu zwitschern und nach und nach stimmten andere in sein Lied mit ein.
    Die Sonne reckte und streckte sich und rieb sich verwundert den Schlaf aus den Augen.Was war das nur für ein Lärm?Neugierig schob sie sich langsam über den Horizont und tastete sich mit ihren Strahlen ein Stückchen weiter vor.
    Die Sonnenstrahlen durchbrachen einige Nebelschwaden, die tief über einer Wiese lagen und letzten Halt im taufeuchten Gras suchten. Die Tautropfen auf den Blättern der Pflanzen  begannen zu funkeln und zu glitzern. Staunend sah die Sonne sich um.  Das war sie also … die Welt, die von ihr erobert werden wollte.
    Eine Weile schaute die Sonne nur und wusste nicht so recht, was sie tun sollte.Es war noch ziemlich kühl und sie fröstelte ein wenig.Vielleicht wird es wärmer, wenn ich etwas höher
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