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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue
Autoren: Sandra Brown
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einen zweiten Schlüsselsatz auf den Resopal-Couchtisch fallen. »Unser Zweitwagen. Er steht draußen. Nicht zu übersehen. Ein Honda, zwei Türen, blassrot. Hätte sich nicht gelohnt, ihn in Zahlung zu geben, darum haben wir ihn für Notfälle behalten, als Susan den Range Rover bekam. Er läuft. Ich habe das Öl wechseln und die Reifen prüfen lassen. Sie können ihn haben, solange Sie ihn brauchen.«
    »Kommt die Mietgebühr auch auf meine Rechnung?«
    Turner wurde wieder böse. »Warum führen Sie sich wie ein Arschloch auf? Ich will Ihnen nur helfen.«
    »Sie hätten mir vor fünf Jahren helfen sollen, dass ich nicht in diesen Scheißknast muss.«
    »Ich habe alles für Sie getan, was ich konnte«, feuerte Turner zurück. »Sie waren einfach fällig. Wer ein Verbrechen begeht, muss irgendwann seine Zeit absitzen.«
    »Mann, das muss ich mir aufschreiben.« Griff tätschelte seine Taschen, als würde er nach einem Stift tasten.
    »Mir reicht’s.«
    Turner war schon auf dem Weg zur Tür, doch Griff hielt ihn auf. »Okay, okay, Sie sind ein Prinz unter den Anwälten, und ich bin ein Arschloch, das Sie nicht verdient hat. Was noch?« Er ließ Turner ein paar Sekunden Zeit, Dampf abzulassen, dann wiederholte er deutlich versöhnlicher: »Was haben Sie noch für mich getan?«
    »Ich habe einen Teil Ihrer Anziehsachen in den Schrank im Schlafzimmer gehängt.« Er deutete auf eine offene Tür am anderen Ende des Raumes. »Jeans und Pullover sind immer noch modern. Außerdem habe ich preiswertes Bettzeug und Handtücher besorgt. Waschsachen haben Sie doch?«
    »In der Reisetasche.«
    »Im Kühlschrank finden Sie Mineralwasser, Milch und Eier. Und Brot. Ich dachte mir, dass in der Speisekammer Kakerlaken sein könnten.«
    »Anzunehmen.«
    »Hören Sie, Griff, ich weiß, es ist kein Palast, aber …«
    »Palast?« ,wiederholte er lachend. »Ich glaube nicht, dass irgendwer diese Müllkippe für einen Palast halten könnte.« Dann fügte er an, um nicht undankbar zu wirken: »Aber wie gesagt, es ist nur eine Zwischenstation. Gibt es auch ein Telefon?«
    »Im Schlafzimmer. Ich habe es für Sie angemeldet. Auf meinen Namen. Wir können den Anschluss wieder abmelden, sobald Sie ein eigenes Telefon haben.«
    »Danke. Wie ist die Nummer?«
    Turner sagte sie ihm. »Wollen Sie sich das nicht aufschreiben?«
    »Ich hatte früher ein paar hundert Spielzüge im Kopf. Zehn Ziffern kann ich mir gerade noch merken.«
    »Hmm. Stimmt. Vergessen Sie nicht, sich bei Ihrem Bewährungshelfer zu melden. Er muss wissen, wie er Sie erreichen kann.«
    »Der erste Punkt auf meiner Liste. Jerry Arnold anrufen.« Griff machte mit dem Zeigefinger ein Häkchen in der Luft.
    Turner reichte ihm einen Bankumschlag. »Hier haben Sie etwas Bargeld, bis Sie eine Kreditkarte bekommen können. Ihr Führerschein ist auch drin. Die Adresse stimmt natürlich nicht mehr, aber er läuft erst an Ihrem nächsten Geburtstag aus, und bis dahin sind Sie bestimmt wieder umgezogen.«
    »Danke.« Griff ließ den Umschlag auf den Tisch neben die Schlüssel für das geliehene Auto fallen. Sich von seinem Anwalt aushalten zu lassen, war fast so demütigend wie der erste Tag im Gefängnis, als man ihm die Regeln und die Strafen für jeden Verstoß erläutert hatte.
    »Also, ich schätze, das wäre vorerst alles.« Der Anwalt schlug ihm auf die Schulter, eine Geste, die bei ihm unnatürlich und ungewohnt wirkte. Er wandte sich schnell wieder ab, doch an der Tür blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. »Griff … äh … die Leute sind immer noch sauer auf Sie. Für viele Menschen haben Sie eine Kardinalsünde begangen. Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn Ihnen jemand dumm kommt. Halten Sie die andere Wange hin, okay?«
    Griff antwortete nicht. Er würde nichts versprechen, was er nicht halten konnte.
    Turner zögerte und sah ihn besorgt an. »Rauszukommen, das ist eine Mordsumstellung.«
    »Immer noch besser, als drinzubleiben.«
    »Diese Kurse für die Insassen, die demnächst entlassen werden …«
    »Das Release Preparation Programm?«
    »Genau. Hat das was gebracht?«
    »Na klar. Jetzt weiß ich, wie ich ein Bewerbungsformular ausfüllen muss. Und dass ich mich beim Vorstellungsgespräch nicht am Hintern kratzen oder in der Nase bohren soll.«
    Turner wirkte verärgert. »Haben Sie schon eine Vorstellung, was Sie jetzt machen werden?«
    »Einen Job suchen.«
    »Keine Frage. Ich meine, haben Sie schon irgendwas in Aussicht?«
    »Kennen Sie vielleicht ein
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