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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs
Autoren: V. K. Forrest
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sie, den Presseausweis in die Tasche ihrer Jeansjacke zu stecken. Übertragungswägen von TV und Radio standen an der Straße, aber sie bezweifelte, dass man ihnen Zugang zum Gelände gewähren würde. Die Polizei ließ die Bluthunde von der Presse niemals so nahe an einen so grauenvollen Tatort heran. Die Gefahr war einfach zu groß, dass irgendein Idiot die Klickrate auf seiner Website erhöhen wollte, indem er einen Clip ins Netz stellte, den besser niemand zu sehen bekam.
    Macy ließ den Wagenschlüssel im Lenkradschloss und den Rucksack mit ihrer Brieftasche im Fußraum des Beifahrersitzes. Es war kein Ausweis darin. Nichts, das man hätte stehlen können. Keine Kreditkarten und nur etwas Geld. Sie bewahrte Kreditkarten und verschiedene Ausweise hinten im Kofferraum auf. Das meiste wickelte sie in bar ab, manchmal aber auch mit Prepaid-Kreditkarten, die man neuerdings auch im Supermarkt kaufen konnte. Das neue Handy, das sie beim letzten Tankstopp schon ausgepackt hatte, nahm sie mit. Sie wusste noch nicht, ob sie Fia anrufen würde. Sie würde erst wissen, was zu tun war, wenn sie das Farmhaus am Fuß des Hügels erreicht hatte.
    Macy folgte der Zufahrt; dabei kam sie an mehreren Polizisten vorbei. Sie senkte den Kopf und ging entschlossen weiter, so als gehörte sie hierher. Über die Jahre staunte sie immer wieder, wie gut diese Strategie funktionierte.
    Die Kiesel unter ihren Schuhen fühlten sich hart an. Spitz. Die Luft an diesem frühen Abend war warm, und trotz der knirschenden Steine unter ihren Füßen konnte sie das Quaken der Frösche hören. Grillen zirpten. Sie roch die Chesapeake Bay und ganz von fern einen Hauch von Geißblatt, das am Waldrand am nördlichen Ende des Anwesens wuchs. Als sie der Biegung der Zufahrt folgte, wurden ihre Beine bleischwer. Das Farmhaus kam in Sicht. Es war ein weißer Schindelbau, zweigeschossig, im für die Gegend typischen Jahrhundertwendestil. Im letzten Jahr hatte sie eine Story über ein ähnliches Haus in Maryland geschrieben. Der Rasen war erst kürzlich gemäht worden, und Trauben von hellorangefarbenen Blumen blühten an den Pfosten des Holzzauns, der die Taglilien umgab.
    Ein heiterer Schauplatz für einen Massenmord.

[home]
    5
    W ir müssen vielleicht ein bisschen schwindeln«, warnte Fia. Sie und Arlan näherten sich einem gelben Absperrband zwischen zwei Pfirsichbäumen und den drei Polizisten, die es bewachten. »Ich bin nicht befugt, hier zu sein.«
    »Du hast dich doch noch nie aufhalten lassen«, flüsterte Arlan.
    »Du ja auch nicht«, murmelte sie. Ihre Hand strich über seinen Ärmel. »Sei vorsichtig.«
    Telepathische Kommunikation war nicht notwendig. Fia wusste auch so, was er tun würde. In Momenten wie diesen schien ihre Beziehung tiefer zu sein als jede andere, die sie zu Freunden und Verwandten aus dem Clan hatte. Was auch der Grund war, warum Arlan glaubte, dass sie füreinander bestimmt waren.
    Mit den Händen in der Hosentasche trennte er sich von ihr. Es war nicht schwierig, sich unter so viele Menschen zu mischen: uniformierte Polizisten, Ermittler in Anzügen, Rettungssanitäter, Medienleute, Nachbarn, wahrscheinlich auch entfernte Verwandte.
    Auf dem Parkplatz vor dem weißen Farmhaus herrschte ein heilloses Durcheinander. Der Totengräber-Killer, wie die Presse ihn nannte, hatte wieder zugeschlagen. Alle redeten gleichzeitig. Tränen. Ungläubiges Schluchzen. Die Angehörigen der Rettungsteams waren bemüht, leise und emotionslos zu sprechen, was ihnen nicht immer gelang. Ein junger Sanitäter stand mit hängendem Kopf am anderen Ende des gelben Absperrbands, die Hände auf die Knie gestützt; eine ältere Frau in der gleichen Uniform war über ihn gebeugt und redete leise auf ihn ein.
    Nachrichtenteams mit Kameras und Mikrofonen hatten sich in der Auffahrt zwischen einem roten Minivan und einem Chevy-Pick-up häuslich eingerichtet. Ein Polizist versuchte, sie von den Fahrzeugen zu vertreiben, die, wie Arlan vermutete, wohl der Familie gehört hatten. Wer weiß, vielleicht hatte der Täter dort Spuren hinterlassen?
    Arlans Blick streifte den Aufkleber an der Heckscheibe des Vans. »Go Shore Cats« stand darauf. Offenbar der örtliche Fußballverein eines der Kinder.
    Mit einem Kloß im Hals entfernte er sich. Er hörte, wie Fia mit einem Nationalgardisten sprach, auch wenn er nicht verstand, was sie sagte. FBI -Agenten aus Baltimore würden bald hier sein, wenn sie es nicht schon waren. Dies war definitiv nicht Fias
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