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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)
Autoren: Unknown
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für die Befreiung der Frauen und gab ihr Letztes. „Holt so viele raus, wie ihr könnt! Aber vor allem Aiyana, Leotie, Aquene und Magena. Sagt ihnen, Ituma schickt euch. Dann werden sie euch folgen.“
    Ihre letzten Worte hatte Olivia fast gehaucht und mehrmals Pausen machen müssen. Trotz allem versuchte sie, so zusammenhängend zu sprechen, wie es ihr geschwächter Körper zuließ. Sie hatte die beiden dabei immer wieder angesehen und etwas in ihren Augen aufblitzen sehen, das wie absoluter Gehorsam aussah. Plötzlich wusste sie, dass diese Männer alles für sie tun, vor allem kämpfen würden, bis ihr Befehl ausgeführt war.
    Nach einem kurzen Seitenblick auf Lenno, der ihnen zunickte, liefen sie aus dem Raum. Lenno sah erst den beiden Männern verblüfft hinterher, bevor er dann Olivia anschaute.
    „Ich bringe dich jetzt nach Hause, Olivia“, sagte er traurig und mit brüchiger Stimme.
    Olivia nickte erleichtert. Ihre letzten Kräfte verließen sie schließlich und sie fiel in die dunklen Tiefen der Bewusstlosigkeit.

Epilog: Die Rückkehr
    „Aya wird alle Verbindungen versiegeln. Für immer. Niemand aus Etenya wird dir je wieder wehtun“, flüsterte Lennos Stimme wie aus weiter Ferne und verlor sich in der Dunkelheit.
    Olivia hatte das Gefühl erneut zwischen den Welten gefangen zu sein, als würde sie in der Finsternis schweben. In unregelmäßigen Abständen drangen Gesprächsfetzen an ihr Ohr und verstummten.
    „Ich habe dir versprochen, dich gehen zu lassen, wenn es dich unglücklich machen sollte“, hörte sie ein weiteres Mal Lennos Stimme nah an ihrem Ohr flüstern. Aus einer anderen Richtung waberten Worte auf sie zu und entzogen sich ihr ebenso, als wären sie nur auf der Durchreise. „Es ist so weit! Ich gehe jetzt und kann danach niemals mehr zurückkommen.“
    „Ich gehöre einfach nicht in deine Welt“, hörte sie ihre eigene Stimme, ohne dass sie spürte, wie die Worte über ihre Lippen kamen. „Wahrscheinlich ist es besser so.“
    Schließlich wurde es still und dunkel. Eine ungeahnte Leere umschloss Olivia, die ebenfalls ihr Innerstes einnahm.
    ***
    Es war sehr hell und still, außerdem roch es seltsam. All diese Wahrnehmungen halfen Olivia recht wenig dabei herauszufinden, wo Lenno sie hingebracht hatte.
    Das Einzige, was sie mit Sicherheit sagen konnte, war, dass sie irgendwo auf dem Rücken lag.
    Ein reibendes Geräusch zerriss plötzlich die Stille.
    Olivias Körper spannte sich augenblicklich an.
    Sie war nicht allein.
    Ihr Herz raste.
    Sie überlegte noch, ob es besser wäre, sich tot zu stellen oder lieber nachzusehen, als sie spürte, dass sich etwas neben ihr niederließ. Von Furcht gepackt, riss sie die Augen auf, stemmte sich von ihrer Schlafstelle hoch und rutschte so weit wie möglich nach hinten, um maximalen Abstand zwischen sich und ihren Angreifer zu bringen. Ein stechender Schmerz durchbohrte ihren Schädel. Ihr wurde schwarz vor Augen, bevor sie sah, wer ihr Feind war. Der Puls rauschte in ihren Ohren und sie atmete hektisch. Diesmal driftete sie allerdings nicht in die Bewusstlosigkeit ab, wie sie es eigentlich erwartet hätte.
    Als der Angriff ausblieb und sie wieder in der Lage war, ihre Umgebung wahrzunehmen, schaute sie in das entsetzte Gesicht ihres Bruders.
    „Sch, sch, ganz ruhig“, sagte Sven sanft und hielt instinktiv eine gewisse Distanz zu ihr ein, „ich bin es doch nur, Sven, dein Bruder!“
    Olivia starrte ihn fassungslos an und spürte plötzlich, dass ihr alle Knochen und Muskeln im Körper wehtaten.
    „Wo ist Lenno?“, fragte Olivia und schaute sich suchend im Zimmer um.
    „Wer?“, fragte Sven entgeistert zurück.
    Im selben Moment kam ihre Mutter hineingestürzt, tauchte auf der anderen Seite des Krankenhausbettes auf, in dem Olivia offensichtlich lag, und sagte hysterisch und mit Tränen in den Augen: „Mein Schatz, du bist aufgewacht! Oh, Gott sei Dank!“ Nora hatte die Hände ihrer Tochter ergriffen, streichelte ihr liebevoll übers Haar und sah Olivia sorgenvoll an.
    „Sie hat gerade nach einem Lenno gefragt“, berichtete Sven sofort, während Olivia sich wieder zurück in die Kissen sinken ließ. Ihr wurde übel von dem Schwindel, den ihr das Aufsetzen beschert hatte.
    „Wer ist dieser Lenno? Hat der dir das angetan?“ fragte ihre Mutter aufgebracht, aber Olivia sah sie nur irritiert an und schüttelte den Kopf. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
    „Schatz, wer war es dann?“, hakte ihre Mutter aufgelöst weiter nach, doch für
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