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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)
Autoren: Unknown
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sanfter Blick, seine unerwartet leidenschaftlichen und tiefen Gefühle nagten weiter an Olivias Zweifeln und sie rechnete fest damit, dass im nächsten Moment Lennos goldener Schimmer durch Nukpanas Augen huschte. Sie verlor sich plötzlich in diesem Blick und registriert nicht sofort, was er sagte, als er nach einer kleinen Pause lächelnd weitersprach. „Selbst meine Gefährtin nennt mich so. Doch bei dir soll es anders sein. Aus deinem Mund möchte ich meinen richtigen Namen hören.“ Olivia verstand nicht ganz. Er hatte bereits eine Gefährtin? Sie hatte geglaubt, mehrere Frauen gleichzeitig zu haben, wäre in Etenya verboten. „Eigentlich heiße ich Nayati Nashoto. “ Er betonte diese Worte so, dass es für Olivia schon fast anzüglich klang. „Mein Bruder war Wynono Hania.“ Wynono Hania? Irgendetwas sagte ihr dieser Name! „Sicherlich hat dir mein Neffe von dem traurigen Umstand berichtet, durch den ich an die Macht kam.“ Neffe? Welcher Neffe? Olivia brauchte einen Moment, bis sie verstand, was er da sagte, und als sie es endlich begriff, bestätigte er ihren Verdacht mit der abschließenden Bemerkung: „Schrecklicher Unfall. Der Tod seines Vaters war für den kleinen Yuma nur schwer zu verkraften! Er hat sehr an ihm gehangen!“
    Olivia hatte das Gefühl, für einen Moment den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ihre Umgebung begann sich zu drehen und rauschte an ihr vorbei. Sie spürte, wie eine kleine Schweißperle an ihrer Wirbelsäule entlanglief.
    Hatte sie das jetzt richtig verstanden? War Nukpana wirklich der Zwillingsbruder von Lennos Vater? Warum hatte Lenno dies nie erwähnt?
    Im nächsten Moment registrierte sie, dass Nukpana einige Schritte auf sie zugekommen war. Sofort glühte die Mordlust wieder in ihr auf. Schlagartig wurde ihr klar, dass Nukpanas Anziehungskraft auf sie aus der Ähnlichkeit zu Lenno resultierte, die sich in seiner Mimik, Gestik und insbesondere in seiner Stimme zeigte.
    Endlich verstand sie, was die ganze Zeit vorgegangen war!
    Trotz ihres inneren Aufruhrs schaffte sie es offensichtlich, sich äußerlich nichts von ihrem Gefühlschaos anmerken zu lassen, denn Nukpana erzählte fröhlich in einem Plauderton weiter.
    „Da du nicht in Etenya aufgewachsen bist und dich mit den alten Legenden und Prophezeiungen kaum auskennen wirst, ist dir deine Bestimmung garantiert nicht bekannt.“ Er machte eine ausladende Armbewegung in Richtung Felle und fragte mit scheinheiligem Unterton: „Ich würde sie dir gern erzählen. Willst du dich setzen?“
    Olivia regte sich nicht, woraufhin er schlussfolgerte: „Ah, du bleibst lieber stehen. Gut, das kann ich verstehen.“
    Langsam und fast unbemerkt war er einige Schritte auf Olivia zugekommen, und sie kämpfte augenblicklich mit dem Impuls, vor ihm zurückzuweichen.
    Bleib auf jeden Fall stehen und bewege dich nicht! , warnte nun Lennos Stimme in ihrem Kopf.
    Nukpana blieb näher, als ihr lieb war, vor ihr stehen und löste unerwartet ihre Fesseln. Als wäre sie ein edler Tropfen, schloss er die Augen und sog genüsslich ihren Duft ein. Jeder Muskel in Olivias Körper spannte sich an. Im Gegensatz zu dem, was ihr Duft bei ihm zu bewirken schien, lösten seine jetzt wahrnehmbaren Ausdünstungen von neuem diese unerträgliche Feuersbrunst aus.
    Nukpana drehte sich etwas zur Seite, um Olivias Fesseln wegzulegen und entblößte dabei seinen Nacken. Sofort spürte sie, wie dieser Anblick das zerstörerische Feuer weiter in ihr aufpeitschte, das darüber hinaus von dem Gedanken, ihm sein Genick zu zerfetzen, gespeist wurde.
    Im nächsten Moment stand er wieder so nah vor ihr, dass sie seine Körperwärme durch den Stoff ihres Kleides auf ihrer Haut spüren konnte. Mit seinen Fingerspitzen strich er langsam an ihrem Haaransatz entlang, während in ihr die Lust brodelte, ihn anzufallen und zu töten. Ihr Körper begann zu zittern. Ein wilder Kampf tobte in Olivia. Lediglich ihre menschliche Seite, die solch eine Handlung moralisch ablehnte, hielt sie vom Töten ab.
    Nukpana bemerkte ihre körperliche Reaktion und interpretierte sie offenkundig als dieselbe lustvolle Vorfreude, die er dabei empfand, ihr so nahe zu sein.
    Er lächelte Olivia an.
    Sie biss ihre Zähne aufeinander.
    „Die Prophezeiung sagt, dass eines Tages die Onida Kanti in unserer Welt auftauchen wird. Ihre Stimme wird wundervoll für diejenigen klingen, die sie lieben, jedoch grausam, für die, welche ihr Böses wollen. Mit ihr wird sie in Zeiten der Teilung diese
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