Es bleibt natürlich unter uns

ihren Angehörigen so vereinbart.“
    „Das war sehr gescheit von Ihnen!“
    „Ja, aber einmal muß sie es wohl doch erfahren...“
    Dr. Haase stellte den leeren Kelch auf den Tisch zurück.
    „Ich werde es Ihnen sagen, wenn es soweit ist“, meinte er schließlich und verabschiedete sich von Lothar Lockner mit einem herzlichen Händedruck.
    Der junge Ehemann blieb mit der noch dreiviertel gefüllten Flasche allein zurück. Er schenkte sich noch einmal ein, zündete sich eine Zigarette an und setzte sich mit dem Glas an den kleinen Schreibtisch unterhalb des Fensters. Im Glas stiegen die Perlen nur noch selten auf, der Wein verrauchte. Lothar Lockner schaltete die kleine Schreibtischlampe an und starrte in den Lichtkreis, den sie auf die grüne Schreibunterlage warf. Hatte er Schicksal gespielt — oder war mit ihm/gespielt worden? Die kleine Stadt, deren buckliges Pflaster er vor einem Jahr betreten hatte, wie man auf ein Sprungbrett tritt, hatte eine merkwürdige Anziehungskraft entwickelt. Das vermeintliche Sprungbrett hatte sich als Leimrute entpuppt und hielt ihn fest. Aber er wußte, daß er gern hängengeblieben war. Es war kein glänzendes, kein interessantes, kein spannendes und kein abwechslungsreiches Leben, das ihn erwartete. Aber es würde ein erfülltes Leben sein.
    Er zog einen Briefbogen mit dem Aufdruck der Klinik heran und begann zu schreiben. An Johannas Großmutter zuerst... Aber er kam über die Anrede nicht hinaus. Statt dessen zeichnete er mit großen Schnörkeln ein Redlteck aus und begann darin sorgfaltig ausgeführte Druckbuchstaben zu malen...

    Ihre am 14. Januar vollzogene Vermählung
    beehren sich anzuzeigen
    L o t h a r L o c k n e r, Redakteur und Frau Johanna, geb. K l a p f e n b e r g
    Gleichzeitig geben wir mit großer Freude die Geburt unsres Töchterchens
    Christine, Johanna, Regina
    bekannt, das uns am 16. Januar geschenkt wurde.

    Er grinste ein wenig, öffnete das Fenster, schüttete den schal gewordenen Sekt hinaus und schenkte sich ein neues Glas ein.
    „Prosit, Aldenberg!“ sagte er laut in die Stille und erhob sein Glas gegen die kleine Stadt, deren Bild so deutlich vor ihm stand, als sähe er sie von der Achenbrücke aus wie ein Schwalbennest an die Mulde des Berghanges geklebt vor sich liegen....“Prosit Aldenberg! Und das schwöre ich: genau so, wie es hier geschrieben steht, hätte ich es in die Zeitung gesetzt, um allen Lästermäulern die Schneid abzukaufen — wenn es nicht gerade ein Trauerhaus wäre, aus dem diese heitere Nachricht kommt!“

    ENDE

Heyne
    Taschenbücher
Vicki Baum
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    Hotel Berlin
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    Clarinda
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    Hans Blickensdörfer
    Die Baskenmütze
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    Das geteilte Haus 5269/DM 5,80
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Alle Tage meines Lebens
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    Die entzauberten Kinder
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    Tanz auf dem Regenbogen
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    Quartett im September
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    Der Maulbeerbaum
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    Bleibt uns die Hoffnung
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Irrwege der Liebe
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das Programm der großen Romane internationaler Bestseller-Autoren
Weiße Sonne
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    Hans Hellmut Kirst
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    Wir nannten ihn Galgenstrick
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    Heinz G. Konsalik
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    Die Nacht des schwarzen Zaubers
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    Das Weiberschiff
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Alistair MacLean
    Agenten sterben einsam
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    Dem Sieger eine Handvoll Erde
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    Die