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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt
Autoren: Jack McDevitt
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würden, sich dem Präsidenten der Vereinigten Staaten zu widersetzen.«
    Harry wollte mit den Achseln zucken. Wollte sagen, es sei nicht der Rede wert. Doch seine Wangen wurden angenehm warm, und in gewisser Weise war das Gespräch mit Hurley einer der besten Augenblicke seines Lebens gewesen. Aus welchem Grund sollte er das herunterspielen?
    »Ja«, stimmte er zu. »Ich hab’ mich verflucht gut geschlagen, was?«
    Sie lachte und warf ihm einen liebevollen Blick zu. »Natürlich hast du keine allzu steile Karriere mehr im Staatsdienst zu erwarten.«
    Harry hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Präsidenten ändern sich. Alles ändert sich.«
    Eine Kellnerin brachte den Wein. Leslie schenkte ihnen ein und hob ihr Glas. »Auf dich, Harry.« Sie nahm einen großen Schluck.
    »Wie lange dauert es deiner Ansicht nach noch mit den Wunderheilungen?«
    »Eine ganze Weile. Cy sagt, sie können mit der eigentlichen Arbeit erst anfangen, wenn das menschliche Genom vollständig kartiert und beschrieben ist. Das bedeutet Jahre.«
    »Nun«, sagte Harry, »vielleicht können wir uns jetzt alle ein wenig entspannen.«
    »Eine Sache mußt du noch erledigen, Harry.«
    »Und was wäre das?«
    »Spüre Pete auf. Er verdient es zu erfahren, welche Rolle er in der ganzen Angelegenheit gespielt hat.«
    »Ich fürchte, er wird darüber nicht sonderlich glücklich sein, wenn er es erfährt.«
    Leslie leerte ihr Glas. »Und ich glaube, er wußte die ganze Zeit über nicht so recht, welchen Ausgang er sich für die Sache erhoffte. Auf jeden Fall sollte er zumindest wissen, daß manchmal eben doch jemand in den Lauf der Dinge eingreift.«

 
    MONITOR
     
    Es gibt eine Szene bei Milton, im achten Buch von Das verlorene Paradies, glaube ich, welche die Situation recht gut beschreibt. Gott und Adam unterhalten sich, und Adam schimpft über das Land, über die Schwierigkeiten, es zu bebauen, und noch über das eine oder andere mehr. Und er beklagt sich, daß er alleine sei. »Alles, womit ich reden kann, sind Tiere«, sagt er.
    Und Gott verspricht ihm, er wolle sich dazu etwas überlegen. Und darüber muß er wohl etwas länger nachgedacht haben. »Adam«, sagt er schließlich, »wer ist denn einsamer als ich, der niemanden wie mich selbst auf der ganzen weiten Welt kennt?«
    Und das, meine Damen und Herren, ist genau das unselige Dilemma des wundervollen Wesens, das sich vor langer Zeit die Mühe gemacht hat, uns auf sich aufmerksam zu machen. Alles deutet darauf hin, daß die Intelligenz, die zu uns gesprochen hat, in geistiger Verschmelzung mit seinen Artgenossen lebt, und aus diesem Grunde sehr einsam ist.
     
    Abschließende Bemerkungen über das Wesen der Altheaner von Reverend Peter Wheeler, O. Praem., bei der jährlichen Versammlung der American Philosophical Association im November in Atlantic City.
     
    ENDE
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