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Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)
Autoren: Patricia Schröder
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feine Sichel des Mondes und die Sterne leuchteten durch einen fahlen Dunstschleier zu ihnen herunter.
    Das Donnern war mittlerweile so laut und drohend geworden, dass Linus sich dicht an Fumos Bauch schmiegte und die Finger in die Ohren steckte.
    Er spürte den mächtigen Herzschlag des Drachen, der offensichtlich genauso viel Angst hatte wie er.
    Und dann tauchte plötzlich ein riesiger Schatten auf.
     
    Es war ein Drache.
    Dahinter war noch einer.
    Und noch einer.
    Tatong, tatong, tatong!,
    machten ihre Schritte.
    Alles um Fumo und Linus herum
    dröhnte und zitterte.
    „Das sind deine Drachen“, zischte Linus.
    „Sie suchen dich.“
    Tatsächlich!
    Ungläubig starrte Fumo die Herde an.
Sie marschierte auf der
    anderen Seite des Sees entlang.
    Allen voran seine Eltern.
    Dann Brodaxur und – Fauchur!

Drachenkampf
    „Was haben die vor?“, flüsterte Linus. „Die suchen ja gar nicht richtig nach dir.“
    „Ich glaube, die gehen direkt zu deinen Menschen“, erwiderte Fumo. „Bestimmt denken sie, dass die mich sofort gefangen genommen haben.“
    „Oh Gott!“, schrie Linus. „Meine Eltern! Unsere Nachbarn! Was werden sie mit ihnen machen?“
    „Sie werden versuchen, alles zu verbrennen“, erwiderte Fumo. „Sie haben ja keine Ahnung, wie winzig ihr seid und dass ihr nicht mal …“
    … Feuer spucken könnt, wollte er eigentlich sagen. Doch im letzten Moment verkniff er es sich.
    „Los, komm!“, rief Linus und zerrte an Fumos Vorderpranke. „Wir müssen ihnen helfen!“
    „Bist du verrückt!“, sagte Fumo. „Wie sollen wir das denn machen? Wir sind ja nur zwei und außerdem kann ich nicht mal … “, er ließ Kopf und Schultern hängen,„… Feuer spucken.“ „Ach, dann bleib doch, wo der Pfeffer wächst, du feiger Drache“, entgegnete Linus wütend. „Ich laufe jetzt ins Dorf und warne meine Eltern. Schließlich kann ich sie doch nicht einfach sterben lassen.“
    „Aber das ist doch viel zu gefährlich“, murmelte Fumo. Er wusste genau, was passieren würde. Die Drachen würden das Menschendorf einfach überrennen. Sie würden ihre Nüstern blähen und mit riesigen Feuerfontänen die Häuser in Brand stecken. Die Menschen hatten überhaupt keine Chance.
     
    Linus raste los.
    Fumo sah, wie er im Wald verschwand.
    „Mein Freund“, murmelte er.
    „Mein Freund …“
    Dann setzte er sich ebenfalls in Bewegung.
    So schnell er konnte,
    rannte er Linus hinterher.
     
    Er lief durch den Wald und durch dichtes Gestrüpp. Über ein Feld bis zu einer hohen Mauer.
    Davor stand Linus und weinte.
     
    Als Fumo hinter ihn trat, zuckte er zusammen.
    Dann atmete er auf.
    „Ich komm nicht hoch. Ich schaff es nicht“,
    schniefte er.
    Fumo blickte sich um.
     
    Gegen den Nachthimmel sah man die schwarzen Schatten der Drachen, die mit ihren langen, donnernden Schritten auf das Dorf zu liefen.
    „Sie sind nicht besonders schnell“, sagte Fumo. „Wir können es schaffen. Wir halten sie auf.“

    Er packte Linus am Kragen und hob ihn auf die Mauer. Dann trat er ein paar Schritte zurück und lief an. Fumo setzte die Vorderpranken auf die Mauer und sprang mit einem Satz hinüber auf die andere Seite.
     
    Fumo hob die Pranke.
    Vertrauensvoll ließ Linus sich hineinfallen.
    Dann rannten sie weiter.
    Über die Wiese, durch die Hintergärten
    und die schmalen Gassen
    bis zur Hauptstraße.
    Dort standen sie bereits:
    Die Männer des Dorfes!
    Einige waren mit Äxten bewaffnet.
    Andere hatten ihre Bögen gespannt
    und zielten genau auf Fumo.
    „Nicht schießen!“, schrie Linus.
    Er stellte sich vor den Drachen
    und breitete die Arme aus.
    „Fumo ist mein Freund.“
     
    „Linus, geh weg da!“, rief sein Vater. „Drachen sind gefährlich. Er wird dich umbringen.“
    „Neiiin! Das wird er nicht!“, brülle Linus. „Wir waren zusammen im Wald. Wir haben ein Feuer gemacht und einen Fisch gebraten. Fumo ist mein Freund, er tut nichts. Aber die anderen …“
    Mit vor Angst geweiteten Augen deutete Linus auf die Drachen, die den Hauptweg heraufgestampft kamen und mittlerweile nur noch wenige hundert Meter von ihnen entfernt waren.
    Der Blick seines Vaters folgte seinem ausgestreckten Arm und sofort richteten alle Männer ihre Pfeile auf Fumos Drachenfamilie.
    „Los! Tötet sie!“, ertönte eine Stimme aus dem Menschenpulk.
    Linus erkannte sie, ohne hinzusehen. Sie gehörte Hannos. Dieser Dummkopf! Dass der seinen Mund immer so voll nehmen musste!
    Die Männer spannten die Bögen bis zum Anschlag und im
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