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Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)
Autoren: Patricia Schröder
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„Eigentlich schon“, gab Fumo zu. „Aber wir nicht. Wir sind ein Drachenvolk, das nur Feuer spucken kann. Besonders gut sogar“, fügte er mit trübsinniger Miene hinzu.
     
    Fumo tat Linus furchtbar leid.
    Er musste den Drachen ablenken.
    Ablenken und trösten.
    Hastig rupfte er Grasbüschel ab.
    Er bettete sie nebeneinander
    auf den Boden in der Felsspalte.
    „Da können wir schlafen“, sagte Linus.
    Dann rief er: „Los!
    Brich ein paar Äste
    von den Bäumen herunter.“
     
    Fumo reckte den Hals, öffnete das riesige Drachenmaul und nagte die dicksten Äste ab. Daran wuchsen die meisten Blätter.
    Linus und Fumo stellten die Äste vor die Felsspalte, sodass eine Höhle entstand, in der sie vor Regen und Wind geschützt waren und niemand sie entdecken konnte. Anschließend sammelten sie noch unzählige trockene Zweige und schichteten sie vor ihrer Höhle zu einem Haufen.
    Die Sonne stand inzwischen schon sehr tief und spiegelte sich wie ein glitzernder orangeroter Ball in der Wasseroberfläche des Sees. Nicht mehr lange und es würde dunkel werden. „Ich schau mal nach, ob ein Fisch angebissen hat!“, rief Linus. „Danach mach ich uns ein Feuer.“
    Fumo staunte nicht schlecht. „Du kannst Feuer machen?“, entgegnete er. „Mit so einer winzigen Nase?“
    Linus lachte. „Doch nicht mit der Nase!“, rief er übermütig. „Wir Menschen brauchen dafür zwei Stöcke. Ich zeig es dir gleich.“
    Zuerst aber flitzte er um den halben See herum, bis zu der Stelle, an der er seine Angel abgelegt hatte. Der Schwimmer tanzte munter hin und her.
     
    Plötzlich tauchte er unter.
    Mit einem Satz war Linus bei der Angel.
    Er packte sie und riss sie
    mit einem Ruck nach hinten.
    Es war gar nicht so leicht.
    Der Schwimmer flutschte
    aus dem Wasser.
    Kurz dahinter schimmerte
    ein silbriger Leib im Wasser.
    Es hatte tatsächlich ein Fisch angebissen!
     
    Linus packte die Schnur und zog mit aller Kraft.
    Er zog und zog.
    Und schließlich hielt er den Fisch in der Hand.
    Er war gar nicht besonders groß und er zappelte wie verrückt.
    Vorsichtig befreite Linus den Fisch vom Haken. Weil er nicht wollte, dass das arme Tier sich zu Tode quälte, schlug er es mit dem Kopf fest auf einen Felsstein. Der Fisch hörte sofort auf zu zappeln. Linus legte ihn auf den Felsen und rollte seine Angelschnur ein. Der Fisch glotzte aus starren Augen.
    Linus packte ihn und die Angel und raste zur Höhle zurück.
    Inzwischen hatte es zu dämmern begonnen.
    Fumo hockte vor dem Blättereingang auf dem Boden und starrte auf den Zweighaufen.
    „Ich zeig dir jetzt, wie das mit dem Feuer geht“, sagte Linus bestimmt.
    Er drückte dem Drachen den Fisch in die Pranke und zog einen Zweig, der ihm geeignet erschien, aus dem Reisighaufen. Linus brach ihn in zwei Stücke und platzierte das breitere auf dem Boden.
    Anschließend setzte er den dünneren Stock mit der Spitze darauf und begann, ihn schnell zwischen den Handflächen hin und her zu drehen.
    Linus drehte und drehte und ächzte leise. Denn es war eine anstrengende Angelegenheit.
     
    „Das klappt nicht“, sagte Fumo.
    „Klar, klappt das“, erwiderte Linus.
    Er drehte schneller und schneller.
    „Mit Stöckchen!“
    Fumo lachte.
    „Zum Feuermachen braucht man Atem.“

Feuer
    Fumo schaute gebannt auf die Hölzer.
    Plötzlich stieg feiner grauer Rauch auf.
    „Lass mich mal!“, rief er aufgeregt.
    Linus ließ das Holz los
    und Fumo packte zu.

    In einem geradezu irrwitzigen Tempo drehte er den Stock zwischen seinen Pranken hin und her. Die feine Rauchschwade wurde immer dunkler und immer dichter und plötzlich schlug eine winzige Flamme auf.
    „Mach weiter!“, rief Linus. „Schneller!“
    Fumo drehte und drehte und wenige Augenblicke später züngelten mehrere bläulich rote Flammen auf. Das Holz knisterte.
    „Los, steck es in den Reisighaufen!“, rief Linus.
    Doch Fumo rührte sich nicht. Wie zu Stein erstarrt, glotzte er auf das Feuer.
    Plötzlich hob er das brennende Holz vom Boden auf, doch anstatt es zwischen die aufgeschichteten Zweige zu stecken, führte er es in Richtung Nase und schnupperte daran.
    „Nicht!“, schrie Linus. „Bist du verrückt! Du verbrennst dich doch!“
    Er wollte dem Drachen das Holzstück aus der Pranke schlagen, aber dann sah er, wie kleine Flammen aus seinen Nüstern brodelten. Fumo verdrehte die Augen und schaute verzückt auf seine Nase.
     
    „Du kannst es!“, rief Linus.
    Vor Freude hüpfte er auf und ab.
    „Du kannst Feuer
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