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Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)
Autoren: Patricia Schröder
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acht Jahre alt.“ „Dann bist du älter als ich“, erwiderte Fumo verwundert.
    Dieser ulkige bunte Linusmensch kam ihm nämlich ziemlich klein vor.
    „Bist du gut im Gipfelabschmelzen?“
     
    „Ich bin gut im Angeln!“, rief Linus.
    „Manchmal jedenfalls.“
    Langsam tappte er ans Ufer zurück.
    „Willst du nicht rauskommen?“
    „Nein!“, rief der Drache erschrocken.
    „Ich will nicht gebraten werden.“
    So ein Unsinn!
    „Ich brate dich nicht“, sagte Linus.
    Drachen waren bestimmt furchtbar zäh.

Feuerrote Soße

    Argwöhnisch musterte Fumo den Linusmenschen. Ob er ihm wirklich trauen konnte?
    Er machte ein paar zaghafte Schwimmbewegungen und ließ sich langsam auf das Ufer zutreiben. Immerhin hatte Linus ihn davor bewahrt, im Wasser unterzugehen. Aber wer weiß – vielleicht hatte er das auch nur getan, weil er seiner Familie einen fetten Braten mit nach Hause bringen wollte.
    „Ich muss wieder in die Berge zurück“, sagte Fumo.
    Linus nickte. Klar.
    „Aber zuerst musst du aus dem See raus!“, rief er dem Drachen zu. „Hier oder auf der anderen Seite.“
    „Ja, ja, ich weiß“, erwiderte Fumo. „Aber …“
    Er stockte und blickte Linus ängstlich an.
    „Du hast doch wohl keine Angst vor mir?“, fragte Linus.
    Ungläubig tippte er sich auf die Brust. „Ich bin ein Kind.
    Ich werde dich nicht braten. Außerdem bist du viel größer als ich. Du bist ein Drache und du kannst …“
    „Ich kann kein Feuer spucken“, sagte Fumo.
    Er war mittlerweile so nah ans Ufer herangekommen, dass seine Fußsohlen den Boden berührten. Er bohrte seine Krallen in den Algenschlamm und blickte traurig zu Linus hinüber.
     
    „Kein Wunder!“, rief der.
    „Wenn du da im Wasser rumstehst!
    Du bist ja klatschnass!“
    „Klatschnass?“, wunderte Fumo sich.
    „Genau!“, rief Linus. „Wasser löscht Feuer!
    Alles, was flüssig ist, löscht Feuer.“
    Oje!
    Vor Schreck rannte Fumo aus dem See
    und stand jetzt genau vor Linus.
    Der machte einen Schritt zurück.
     
    „A-ber v-vielleicht kannst du es ja doch“, stammelte er. „Was?“, fragte Fumo.
    Er war mindestens drei Drachenköpfe größer als Linus. Und fünfmal so dick.
    „Na, Feuer spucken“, sagte Linus und schluckte.
    „Nee“, sagte Fumo, „kann ich nicht.“
    Er sank auf einen Stein und ließ Kopf und Schultern hängen. Sogar sein Zackenkamm kippte schlapp zur Seite. Und dann fing Fumo an zu erzählen. Er berichtete von den Bergen, dem Drachenvolk, von Fauchur und dem Gipfelabschmelzen und davon, dass er statt Feuer nur eklige rote Soße spucken konnte.
    Linus starrte ihn an und lauschte fassungslos.
    So eine seltsame Geschichte hatte er ja wirklich noch nie gehört!
    Dabei war es eigentlich schon verrückt genug, dass ein echter Drache den Berg heruntergerutscht und in den See gefallen war.
    Das würde Linus garantiert niemand glauben. Seine Eltern nicht und die großen Kinder aus dem Dorf, allen voran Hannos, schon gar nicht.
    „Angeber!“, hörte Linus ihn bereits schreien. „Das hast du dir doch nur ausgedacht, weil du dich wichtig machen willst.“
     
    Hannos hatte ja keine Ahnung!
    Er war doch selber ein blöder Angeber!
     
    Linus ging auf Fumo zu und legte ihm seine Hand auf die mächtige Vorderpranke.
    „Ist das alles wahr, was du mir da eben erzählt hast?“, fragte er.
    Fumo nickte.
    „Dort oben in den Bergen lebt ein ganzes Drachenvolk?“, vergewisserte sich Linus.
    Und als Fumo abermals nickte, fragte er weiter: „Ihr macht Wettkämpfe im Gipfelabschmelzen und aus deinen Nüstern kommt kein Feuer?“
    Fumo senkte den Kopf und nickte ein drittes Mal.
    „Zeigst du es mir?“
    „Was?“, fragte Fumo.
     
    „Wie du Soße spuckst“, sagte Linus.
    Fumo schluckte.
    „Du lachst mich bestimmt aus“,
    sagte er leise.
    Linus schüttelte den Kopf.
    „Nee, mach ich nicht.“
    Er hob seine Hand.
    „Versprochen.“

    Fumo schaute direkt in Linus’ Augen. Sie waren so blau wie das Seewasser und sie blickten absolut freundlich drein.
    „Also gut“, sagte Fumo.
    Vielleicht kommt ja Feuer, wenn ich Soße spucken will, dachte er und blähte hoffnungsvoll den Bauch. Er holte tief Luft und rüttelte und schüttelte seinen ganzen Körper hin und her und rundherum.
    Linus sprang zurück und duckte sich sicherheitshalber hinter einen großen Felsenstein. Er sah, wie Fumo seine Nüstern dehnte, bis sie so groß und rund wie Wagenräder waren. Er hörte den Drachen grollen und fauchen, und dann – mit einem Mal – schoss
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