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Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus (German Edition)
Autoren: Patricia Schröder
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gesprungen und paddelten auf das gegenüberliegende Ufer zu.
     
    Todesmutig sprang Fumo in den Fluss
    und schwamm los.
    „Kommt! Macht es so wie ich“, rief er.
    „Ich kann nicht schwimmen“,
    jaulte Fauchur.
    „Blödsinn!“, erwiderte Brodaxur.
    „Was Fumo kann, können wir auch.“
    Er streckte die Vorderläufe aus
    und ließ sich ins Wasser fallen.
    Klatsch!, machte es.
    Wasser spritzte und Brodaxur
    verschwand unter der Oberfläche.
     
    „Hilfe!“, schrie Fauchur aufgeregt. „Papa! Mein Papa ertrinkt. “
    Die Männer stoppten ihre Boote und schauten herüber. „Kommt, wir müssen ihm helfen!“, rief Linus’ Vater.
    Hastig wendeten die Männer ihre Boote und paddelten an die Stelle, an der Brodaxur verschwunden war. Einen halben Meter unter der Wasseroberfläche war der riesige Körper des Drachen zu sehen.
    „Hebt ihn hoch!“, rief Linus’ Vater.
    Er stieß sein Paddel ins Wasser und schob das Ruderblatt unter den Drachenleib. Die anderen Männer machten es ihm nach.
    Mit vereinten Kräften hievten sie Brodaxur hoch, bis sein Kopf die Wasseroberfläche durchstieß.
    „Und jetzt schwimmen!“, riefen Fumo und Linus.
    Sie standen einander gegenüber an den beiden Ufern des Flusses und ruderten mit den Armen.
    Brodaxur schnaubte eine riesige Wasserfontäne in die Luft, dann begann er, seine Vorderläufe zu bewegen.
    „Auch mit den Beinen!“, schrie Fumo. Er hob seinen rechten Hinterlauf und bewegte ihn, wie ein Frosch es tat.
    Linus grinste. Denn es sah nicht besonders elegant aus.
     
    Aber Brodaxur kapierte,
    was er zu tun hatte.
    Mit allen vier Pranken machte er
    Schwimmbewegungen.
    Zusammen mit den Männern
    erreichte er das andere Ufer.

    Dort gruben sie gemeinsam
    einen Abflusslauf in den Erdboden.
    Er mündete in ein großes Becken.
    Das hatte Brodaxur ganz alleine
    mit seinem riesigen Maul ausgebuddelt.
    In kürzester Zeit
    ging die Überschwemmung zurück.
    Die Menschen und die Drachen jubelten.
     
    Abends wurde ein großes Fest gefeiert. Die Frauen hatten die Häuser mit Blumen geschmückt. In den Bäumen hingen bunte Bänder und überall brannten Petroleumlampen. Die Kinder hatten Holz gesammelt und zu einem mannshohen Haufen aufgeschichtet. Brodaxur hatte ihn angezündet.
    Die Männer warfen Kartoffeln ins Feuer und steckten Fleischstücke auf Zweige, die sie über das Feuer hielten. Fumo schüttelte seinen Bauch, blähte die Nüstern und spuckte köstlich duftende rote Soße in eine große Schüssel. Fauchur schaute ihm dabei zu und wurde ganz grün vor Neid. Aber dann lachte er und grunzte: „Cool!“ Und klopfte Fumo freundschaftlich auf den Rücken. „Feuer speien kann ja jeder! Aber Soße spucken, das kann nur jemand ganz Besonderer.“
    Fumo sah glücklich zu seinem Menschenfreund hinüber.

    Linus saß bei Hannos und den anderen Kindern des Dorfes und erzählte wieder und wieder die Geschichte, wie Fumo durch die Felsspalte gestürzt und in den See geplumpst war. Und wie er, Linus, dem Drachen das Schwimmen beigebracht hatte.
    Die Menschen und die Drachen schmausten fröhlich miteinander.
     
    Erst am frühen Morgen
    brachen die Drachen auf.
    Es war Zeit, Abschied zu nehmen.
    Fumo hob Linus auf seine Pranke.
    „Wir treffen uns am See“, sagte er.
    Linus tätschelte Fumo die Nase.
    „Und im nächsten Frühjahr holst du mich ab,
    damit ich mir das Gipfelabschmelzen
    anschauen kann.“
    „Na klar“, sagte der Drache.
    Linus winkte ihm noch lange nach.
    Er war nur ein bisschen traurig.
    Denn er wusste:
    Bald würde er Fumo wiedersehen.

Patricia Schröder

    Patricia Schröder, 1969 geboren, wuchs in Düsseldorf auf. Sie studierte Textildesign und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. Als ihre Kinder zur Welt kamen, zog sie sich in den Norden auf eine kleine Warft zurück. Anfangs vermisste sie den Trubel der Stadt, und so fing sie an, sich Geschichten auszudenken. Mittlerweile gehört sie zu den bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren in Deutschland und hat schon zahlreiche Romane veröffentlicht.
     
    Ihre Adresse im Internet: www.patricia-schroeder.de

Leseprobe aus: Patricia Schröder,
„Kleines Pony großes Glück“
     
    Langsam ging sie auf das Pony zu.
    Es hatte ganz freundliche braune Augen.
    „Komm schon“, lockte Emmy leise.
    „Ich hab Zucker für dich.“
Das Pony stellte seine Ohren auf.
    Dann trabte es heran.
    Vorsichtig berührte es das Zuckerstück
auf Emmys Hand.
    Seine Lippen waren ganz samtig.

    Plötzlich ertönten laute Stimmen von der Wiese
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