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Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
Autoren: Marc Prescher
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Prinzip hatte er gehandelt und hatte gut daran getan. Phillip erschrak, er würde zu spät kommen. Man würde schon auf ihn warten. Er war noch nie unpünktlich, bei seiner Arbeit erschienen, aber heute würde es sich nicht vermeiden lassen.
    Kapitel 2
    Herr Lüning schaute auf seine Uhr, 08:12 Uhr zeigten die Zeiger an. Phillip war immer noch nicht da. Sich zu verspätet passt gar nicht zu dem Bengel, er ist doch sonst immer überpünktlich, dachte Herr Lüning und strich sich mit seiner Hand über sein Kinn. Er hoffte das Phillip nicht krank sei, es gab wie immer viel zu tun. Die Jahreszeit hatte es an sich, dass die Menschen haufenweise starben.
    Die dunklen Tag e schienen den Tod magisch anzuziehen. Eine neue Leiche war im Institut eingetroffen. Eine junge Frau, 17 Jahre alt. Es handelte sich wohl um einen Suizid. Warum tun Menschen so etwas? Herr Lüning war kein Mensch, der je darüber nachgedacht hatte, sich selbst zu töten. Es fiel ihm schwer zu verstehen, warum eine so junge Frau, so etwas Schreckliches tat. Die Hinterbliebenen legten großen Wert auf eine aufwendige Beerdigung. Alles vom feinsten. Im Leben hatte sich wohl keiner um sie gekümmert aber jetzt wo es zu spät war, wurde groß aufgetischt.
    Herr Lüning verdrängte seine Gedanken, denn er musste sich eingestehen, dass er davon lebte. Des einem Unglück ist des anderen Glücks. So ist das Leben.
    Phillip schaute noch einmal auf die Leiche. Er sah friedlich aus, wie er dort lag. Nur die jetzt von Urin getränkte Hose störte das Gesamtbild. Im Todeskampf hatte er sich nass gemacht. Ein erwachsener Mann, der seinen Urin nicht halten kann. Das ist wirklich eklig. Wie kann man nur so schmutzig sein? So etwas würde ihm nie passieren, diese Lektion hatte ihm seine Mutter beigebracht und dankbar war er dafür, als er auf die Leiche schaute, die in ihrem eigenen Urin lag. Doch nun durfte er keine Zeit mehr verlieren. Er hetzte durch den Tunnel. Welch ein Glück für ihn, das die meisten Menschen diesen Platz mieden. Er konnte die Unterführung verlassen und niemand hatte ihn gesehen. Gierig zog er die frische Luft ein. Welch eine Wohltat nach den üblen Gerüchen, die vorher in seiner Nase waren. Zügig ging er über die Straße und der Wind wehte ihm ins Gesicht. Es schien noch kälter geworden zu sein, nicht mehr lange und es würde anfangen zu schneien. Eine junge Frau mit einem kleinen Mädchen an der Hand kamen ihm entgegen.
    Die Frau beachteten ihn überhaupt nicht , sie hatte es wohl eilig und war damit beschäftigt, das Kind, das ihr wohl zu langsam ging, an der Hand zu zerren.
    Plötzlich schaute das kleine Mädchen ihn an und ihre blauen Augen weiteten sich: „Mama, schau mal den Mann an, was hat der da?“
    Die blonde Frau hob i hren Kopf und schaute Phillip an und schien peinlich berührt: „Sei still, sei nicht so frech, los komm weiter!“
    Sie drehte ihren Kopf sofort wieder zur Seite und schaute ihre Tochter verärgert an. Die beiden gingen zügig an Phillip vorbei aber das kleine Mädchen drehte sich noch ein paar Mal um und schaute Phillip erstaunt hinterher. Sie haben es in meinen Augen gesehen. Sie haben gesehen, was ich getan habe. Gleich werden sie zur Polizei gehen und mich verraten.
    Wie ist das möglich?
    Schweiß lief über Phillips Stirn. Er blieb stehen und starrte das Kind an. Ihm wurde schwindelig und er musste sich zusammenreißen, sich nicht zu übergeben. Was sollte er jetzt tun? Der Kerl hatte doch es doch verdient! Er hat seine Strafe bekommen. Einer musste es doch tun. Phillip fing an zu laufen. Seine Muskeln fingen an zu brennen und sein Atem raste. Er lief die Straßen hinunter und immer wieder schauten ihn die Menschen an. Sie durchbohrten ihn mit ihren Blicken. Sie alle wussten, was er getan hatte. In seinem Kopf konnte er ihre Stimmen hören.
    MÖRDER!
    Immer wieder dröhnte das Wort in seinem Kopf. Völlig erschöpft blieb er stehen. Seine Lungen brannten wie Feuer. Seine Beine zitterten. Wo war er? Er schaute sich um und bemerkte, dass er direkt vor der Tür eines Beerdigungsinstitutes stand. Seine Angst hatte ihn unbewusst zu seiner Arbeitsstelle getrieben. Das musste Schicksal sein. Er legte seine zitternde Hand, auf den Griff des Eingangs, zögerte einen kurzen Augenblick und trat dann ein. Warme Luft wehte im entgegen.
    Er schloss schnell die Tür. Er hatte das Gefühl er könnte durch das schließen der Tür, die Außenwelt und die Menschen, die ihn anstarrten auszuschließen. Es war still in der
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