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Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
Autoren: Marc Prescher
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einfach nicht damit aufhören. Phillip wollte ihn zerstören, ihn auslöschen. So ein Mensch hat es nicht verdient zu leben. Nein! So eine Kreatur, die wie ein Krebsgeschwür in der Gesellschaft wuchert, muss ausgemerzt werden. Völlige Vernichtung, totale Ausrottung! Alles um ihn herum fing an sich zu drehen. Phillips Hände ballten sich zu Fäusten und er schlug ihm direkt in sein Gesicht. Ein Knirschen war zu hören, als der Nasenknochen des Junkies nachgab und zersplitterte. Blut spritzte aus der zertrümmerten Nase, die nun einem Klumpen Fleisch ähnlich sah.
    Der Typ wollte aufschreien aber Phillip presste ihm mit seiner linken Hand den Mund zu. Der Junkie fing an nach Phillip zu treten, aber er fühlte in seiner Wut die Tritte, die sein Schienbein trafen nicht. Er wollte nur noch das dieser Kerl schwieg, er sollte niemals wieder seinen dreckigen Mund öffnen. Phillip wollte ihn auslöschen. Er wollte dafür sorgen, dass er nie wieder ein schmutziges Wort, über seine von Herpes, zerfressenen Lippen brachte. Mit der Rechten griff er nach der Spritze, die noch immer am Boden lag. Sie war aufgezogen aber leer. Fest umschlossen ruhte sie in Phillips Faust. Ohne zu zögern, rammte er ihm, die Spritze in den Hals. Tief drang die Nadel unter die Haut, bis zum Anschlag in das Junkiefleisch.
    „Verrecke du ekliges Schwein, ich will, dass du stirbst!“, fauchte Phillip.
    Der Junkie zuckte und versuchte nach der Spritze zu greifen, aber Phillip drückte gnadenlos den Kolben nach unten. Der Mann schlug wie von Sinnen um sich aber konnte sich nicht befreien. Er hatte Phillip nichts entgegen zu setzten. Phillips Wut machte ihn rasend und das Adrenalin, das durch seinen Körper pumpte, ließ seine Muskeln stahlhart werden. Egal wie heftig der Junkie sich wehrte, er war ohne Chance. Es dauerte einige Sekunden, bis der Todeskampf ein Ende fand. Das Röcheln wurde leiser und der Widerstand schwächer, bis er völlig erlöschte. Der Mann sank in sich zusammen und starb. Seine Augen waren verdreht und weit aufgerissen. Sie starrten in die Leere. Phillip hatte ihn getötet.
    Er zog die Hand von seinem Mund, denn nun war er still. Kein Gurgeln und kein Röcheln mehr, nur der Wind, der durch den Tunnel wehte, war noch zu hören.
    Weißer Schaum tropfte aus dem Mund der Leiche und klebte an Phillips Händen. Angewidert wischte er den Schaum an die Jacke des Toten. Er hatte ihn erledigt, bestraft für seine Sünden: „Du wirst niemals mehr meine Mutter beleidigen. Heute hast du deinen Richter getroffen.“
    Die Wut, die ihn ihm tobte, ließ nun nach. Der Atem beruhigte sich und das Rauschen in den Ohren verschwand. Langsam senkte sich der Puls und der Herzschlag wurde langsamer. Das Adrenalin verließ den Körper genau so schnell, wie es gekommen war. Er hatte einen Menschen getötet, hätte er sich jetzt nicht schlecht fühlen müssen? Er tat es nicht. Er fühlte sich befreit und auf eine Art befriedigt.
    Dieser Mensch, der nun vor seinen Füssen lag, war ein schlechter Mensch. Eine Person, die eigentlich schon tot war. Ein Drogensüchtiger, der das Geschenk des Lebens nicht zu schätzen wusste. Er hatte der Gesellschaft einen guten Dienst geleistet. Der Junkie hatte nicht die Kraft, um eigenständig zu leben. Er hatte der Gemeinschaft geschadet.
    Phillip dachte darüber nach, wie die Menschen ihn lobten für seine große Tat. Würden sie ihn wirklich dafür loben? Nein, das würden sie nicht, sie würden ihn einsperren. In ein Gefängnis stecken, wie irgendeinen Verbrecher.
    Er durfte niemanden erzählen, was er hier getan hatte. Er musste seinen Ruhm für sich behalten. Es würde ein nie zu nennendes Ruhmesblatt bleiben.
    Plötzlich hallten Schritte durch den Tunnel. Phillip erschrak und drückte sich so weit er konnte in die dunkle Ecke. Hatte jemand ihn gesehen? Die Schritte kamen unbarmherzig näher und Phillip wagte es, nicht zu atmen. Ganz ruhig stand er dort und bewegte sich nicht. Es klang wie die Schuhe einer Frau.
    Welche Frau wagte sich alleine hier hinein? Er lauschte aber es war nichts mehr zu hören. Die Schritte waren verstummt. Er blieb unentdeckt. Er atmete tief aus, wer auch immer im Tunnel war, er ist in eine andere Richtung gegangen. Niemand hatte ihn bemerkt. Gott war auf seiner Seite und hatte ihn vor der Entdeckung bewahrt. Er hatte ein gutes Werk getan und wer Gutes tut, der wird belohnt. Wer Böses tut, der wird bestraft. Das waren die Worte, die seine Mutter so oft zu ihm gesagt hatte.
    Genau nach diesem
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