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Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
Autoren: Marc Prescher
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schimmerte gräulich und Bartstoppeln zierten sein müdes Gesicht. Phillip versuchte sein Alter zu schätzen aber das war kaum möglich. Der Mann hätte 20 sein können aber auch schon 40. Grüner Rotz lief ihm aus den Nasenlöchern.
    „Jetzt hast du mein Gesicht gesehen, bekomme ich jetzt etwas Geld?“
    „Was hast du mit dem Geld vor“, fragte Phillip ihn und schaute ihm dabei tief in die Augen.
    Der Mann zögerte einen Moment und antwortete dann: „Ich hab Hunger, ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen. Ein paar Euro würden reichen, du siehst aus, als wenn du etwas Geld erübrigen könntest.“
    Phillips Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit, in der, der Mann saß. Deutlich sah er jetzt neben dem Mann, einen Löffel und eine Spritze liegen. Er war also eindeutig ein Junkie.
    „Ich denke ehe r, du brauchst Geld um dir einen Schuss zu setzten. Warum lügst du mich an? Das ist wirklich unhöflich. Schämst du dich nicht, dein Leben einfach so wegzuwerfen? Was würde deine Mutter dazu sagen, wenn sie dich so sehen würde? Du stinkst, bist ungewaschen und vergiftest deinen Körper mit Drogen. Warum nimmst du dein Leben nicht in deine Hand und fängst an zu kämpfen?“
    Der Junkie schaute Phillip an, als sehe er einen Geist. Er schluckte und wischte sich mit seinem Handrücken über seine aufgeplatzten Lippen: „Hey Mann, ich habe dich gefragt, ob du Geld hast und du hältst mir hier eine Predigt. Was soll den der Scheiß? Was geht dich mein Leben an?“
    Phillip konnte nicht verstehen, warum der Kerl so gereizt reagierte, er wollte ihm doch nur helfen. Er sollte doch froh sein, dass es jemanden gibt, den es interessiert wie es ihm geht und warum er hier in der Kälte sitzt.
    „Warum beschimpfst du mich, ich will dir doch nur helfen? Du siehst krank aus, du brauchst Hilfe. Wenn du mit mir sprichst, wisch dir zumindest mal die Nase ab, das ist doch ekelhaft!“
    „Komm Junge, entweder du gibst mir jetzt etwas Geld oder du gehst jetzt besser und lässt mich in Ruhe“, sagte der Mann und schaute dabei auf seine Spritze.
    Seine Händen fingen an zu zittern und es war überdeutlich zu sehen, dass er sich bald einen Schuss setzen musste. Kleine Schweißperlen bildeten sich, trotz der Kälte, auf seiner Stirn. Der Rotz, der aus seiner Nase lief, hing ihm jetzt bis über seine Lippen.
    „Deine Mutter mach t sich bestimmt Sorgen um dich, sie weiß bestimmt nicht, was aus dir geworden ist. Du solltest jetzt aufstehen und deine Mutter anrufen und sie um Entschuldigung bitten, für die schlimmen Sachen, die du getan hast.“
    „Kennst du meine Mutter, dass du über sie redest? Meine Mutter hat sich in ihrem Leben nie um mich gekümmert. Ich war ihr immer nur im Weg. Die hatte jeden Tag einen anderen Typen. Am liebsten wäre sie mich losgeworden, damit sie in Ruhe, mit ihren geilen Böcken herumvögeln konnte. Meine Mutter kann meinetwegen verrecken. Diese dreckige, kleine Hure!“
    Phillip konnte nicht glauben, was dieser Mann da sagte. Es war unglaublich, wie konnte ein Mensch nur so über seine eigene Mutter reden? Diese Frau hatte ihm das Leben geschenkt. Er fühlte, wie ein Zorn in ihm hochstieg, den er vorher nicht gekannt hatte. In seinen Ohren fing es an zu rauschen und sein Puls beschleunigte sich. Dieser Kerl, der dort vor ihm in der Ecke kauerte, war ein undankbarer, kleiner Wurm.
    „Hör sofort auf, so über deine Mutter zu sprechen. Du hast kein Recht so zu reden. Was bist du nur für ein Mensch?“
    Der Junkie verzog sein Gesicht und entblößte eine Reihe verfaulter Zähne, die in schwarz gefärbtem Zahnfleisch steckten: „Verpiss dich endlich. Nimm dein scheiß Geld mit. Geh weg, lass mich in Frieden, du verdammter Psycho. Geh deine Mutter ficken“, spuckte er ihm entgegen und fing an zu lachen.
    Phillip wusste nicht, wie im geschah, die Worte hämmerten in seinem Schädel. Noch nie hatte es jemand gewagt, seine Mutter zu beleidigen. Was war das nur für ein undankbares Schwein? Er bot ihm Hilfe an und er verspottete seine Mutter auf die schlimmste Weise. Wie konnte er es nur wagen? Was war das für ein undankbares, ekliges Vieh? Die Augen müsste man ihm in den Schädel drücken, so tief hinein, dass sie platzen würden. Dieser Mensch war nichts weiter als Dreck! Nicht würdig weiter die Luft mit seinem Gestank zu verpesten.
    Phillip fühlte, wie sein Blutdruck in die Höhe schoss. Ein Gefühl, als würde das Blut in seinen Adern anfangen zu kochen. Der Junkie lachte noch immer, er wollte
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