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Endlich in Frieden mit den Eltern - und frei für das eigene Leben - Was Menschen bewegt

Endlich in Frieden mit den Eltern - und frei für das eigene Leben - Was Menschen bewegt

Titel: Endlich in Frieden mit den Eltern - und frei für das eigene Leben - Was Menschen bewegt
Autoren: Manfred Scherrman
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kann ich ihnen innerlich zunicken und Dankbarkeit spüren. Und nichts ist schöngeredet, sondern tief im Inneren verstanden und mit Demut angenommen. Und nicht zuletzt bin ich dabei, weiterhin zu lernen, wie ich mir selbst das geben kann, was ich in meinem Leben und zu meinem Glücklichsein brauche, und wie ich gut für mich selber sorgen kann.‹
    Manchmal ist der Weg der aufrichtigen inneren Versöhnung mit den Eltern, so wie bei mir, ein langer Prozess, der von Rückschlägen und Durststrecken begleitet wird. Heute kann ich diese Rückschläge und Durststrecken als Aufforderungen und Prüfungen, als Fragen an uns ›Menschen auf dem Weg‹ verstehen: ›Was wollt ihr wirklich? Wie wollt ihr euer eigenes Leben sehen? Was von dem hinter euch wollt ihr liebevoll integrieren lernen, damit Ihr vorwärts ein wenig weniger stolpert und fröhlicher nach vorn laufen könnt?‹«

Zum Schluss
    Ohne Wurzeln kein Wachstum. Es fehlt uns etwas Wesentliches, solange wir von unseren Wurzeln abgeschnitten sind oder uns selbst von ihnen abschneiden. Wesentliches fehlt uns aber auch, wenn wir so mit unseren Wurzeln verwachsen sind, dass Eigenes keinen Platz finden kann. Nur wenn wir in Einklang sind mit dem, was immer ein Teil von uns bleiben wird, und zugleich im Bewusstsein dieser bleibenden Verbundenheit achtungsvoll ein Stück Abstand davon nehmen, können sich innere Freiheit und Eigenständigkeit voll entfalten. Dabei ist uns wichtig: »Wurzelarbeit« bedeutet aus unserer Sicht nicht in erster Linie das »Aufarbeiten« dessen, was war. Zentral ist vielmehr das Hinschauen auf die systemischen Zusammenhänge und dann das Loslassen von Urteilen, Anklagen und Mittragen. Nur so kann sich ein Gefühl von Dankbarkeit und Leichtigkeit entfalten. Das schafft Freiräume für Eigenes.
    Wenn Sie Ihre Augen und Ihr Herz öffnen für das Schwere, das Ihre Eltern schon als Kinder mitzutragen hatten, können Sie die Not, die Sie mit Ihren Eltern haben, in einem größeren Rahmen sehen. Das wird Ihnen guttun, weil Sie so einen inneren Zugang zu Ihrer Mutter und/oder Ihrem Vater finden können. Und das wiederum wird Ihnen erleichtern zu akzeptieren, ein Glied genau dieser Familie zu sein mit allem, was dazugehört. Verabschieden Sie sich von Ihren Urteilen und Glaubenssätzen, von Ihren kindlichen Gefühlen und von dem, was Sie einengt und belastet.
    Nochmals: Zuerst geht es in der Regel darum, hinzuschauen, zu sehen, was in der Familie wirkt. Dann geht es um das Anerkennen und Annehmen, dass es so war, wie es war, ohne sich Schuhe anzuziehen, die nicht die eigenen sind. Drittens geht es darum, Vorwürfe loszulassen und das Schwere dahin zurückzugeben,wo es hingehört, sich von dem zu verabschieden, was daran hindert, ganz zu sich selber zu kommen. Das hat etwas mit Reifung zu tun, mit innerer Entwicklung, mit Ablösung von den Eltern. Was im Einzelnen noch speziell ansteht, ist von Fall zu Fall verschieden. Manchmal ist Gesundschrumpfen angesagt oder das konsequente Herausgehen aus der Opferrolle, manchmal das liebevolle Annehmenlernen, manchmal das Finden eines guten Abstands.
    In Frieden mit den Eltern zu kommen und frei zu werden für das eigene Leben, das kann nur tief innen in der Seele geschehen. Passende Rituale haben dabei eine tief gehende Wirkung. Von der Wut über die Trauer zur Liebe, das ist mit ihrer Hilfe oft in kurzer Zeit möglich. Dazu bedarf es nicht langer Therapien. Danken, achten, würdigen, sich verneigen, eventuell symbolisch einen schweren Stein übergeben, all das wirkt entlastend. Wenn ein innerer Zugang zu dem, was war, möglich wird, ohne Vorwurf, dann fühlt sich vieles schlagartig leichter an.
    Sie haben dann alle Voraussetzungen, sich zu entfalten und Ihr Eigenes zu leben. Haben Sie dabei Geduld mit sich selbst, denn alte Verhaltensmuster abzulegen ist nicht immer einfach. Es ist wie der Umzug in eine neue Wohnung. Er braucht Zeit. Bezogen auf die nicht immer einfachen Schritte können wir Sie ermutigen: Am Ende des Weges durch bisweilen steiniges Gelände warten Wiesen voller Blumen auf Sie.
    Wir freuen uns über Rückmeldungen. Beate Scherrmann-Gerstetter und Manfred Scherrmann
    Großcomburger Weg 21, 74523 Schwäbisch Hall
    [email protected]
    www.manfred-scherrmann.de  |  www.brave-tochter.de
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